20:5 Chancen aber 1:2 Tore – bitteres Pokalaus gegen Saalfeld nach Verlängerung

Jedes Spiel ist anders und wenn du sie vorne nicht machst, klingelt es hinten. Im Pokal sowieso. 5 Euro ins Phrasenschwein, aber selten gab es eine so einseitige Partie mit einem Gewinner, der sein Glück selbst kaum fassen konnte.

Unser Team legte gegen Saalfeld los wie die Feuerwehr und hätte zur Halbzeit locker mit 4 bis 5 Toren führen können. Nach der frühen Führung gingen unsere Jungs arg fahrlässig mit den Chancen um und mussten sich am Ende mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben.

Los ging es nach zwei zu hoch angesetzten Annäherungsversuchen mit dem Auftakt nach Maß. Seidel zog aus 20 Metern ab und der Aufsetzer überraschte Saalfelds Keeper auf dem falschen Fuß. Kurz danach berührte der Keeper die Kugel beim Abstoß doppelt und es ergab sich die große Möglichkeit mit einem indirekten Freistoß aus fünf Metern. Saalfeld warf jedoch alles dazwischen und konnte den Einschlag verhindern.

Dann waren Reinhold und Dolzer mit dem Kopf zur Stelle und zielten zu hoch bzw. scheiterten an Onyshchenko. Reinholds Direktabnahme brachte ebenso wenig ein, wie der Vorstoß von Seidel und Noak allein auf weiter Flur, doch der Ball wollte nicht rein. Es war zum Mäuse melken.

Die bis dato nicht vor dem Tor aufgetauchten Gäste machten stattdessen aus dem Nichts den Ausgleich. Kiriienko erlief einen Steckpass in die Spitze und zirkelte den Ball leicht abgefälscht um Patzer ins flache Eck. Eigentlich unglaublich und das Pech sollte sich fortsetzen. Ein Schlenzer von Schack wurde noch zur Ecke gelenkt, dann war erstmal Pause.

Im zweiten Abschnitt wurde es bei großer Hitze eine Kraftfrage. Unsere Elf spielte weiter gefällig nach vorn, doch die Gäste wurden stärker. Kleyla und Tzanev donnerten den Ball an die Latte, ein Freistoß vom 16er strich knapp vorbei. Für unsere Truppe wurden die Abschlüsse von Pawlak und Reinhold gefährlich, allerdings war dies nicht zwingend genug.

Also ging es in die Verlängerung, welche sich bei diesen Temperaturen keiner gewünscht hatte. Unsere Preußen machten weiter Betrieb und das Unglück wollte nicht vergehen. Noak scheiterte doppelt am Schlussmann und dann am Innenpfosten, auch Schacks Schuss konnte Saalfelds Mann mit den Handschuhen klären.

Es kam letzten Endes wie es kommen musste. Die Gäste spielten einen Konter aus und Tzanev markierte die Führung für Saalfeld. Der Spielverlauf wurde damit komplett auf den Kopf gestellt, so dass die letzten Minuten aus Hoffen und Bangen bestanden. Es wurde aus allen Lagen abgefeuert, doch die Abschlüsse von Schack und Engel bzw. die abgerutschte Flanke von Yoro wurden irgendwie gerettet.

Wieder mal stimmten der Einsatz und der Wille bei unserer Mannschaft, doch der Ertrag war anhand der vorhandenen Möglichkeiten natürlich viel zu wenig. Zweifelsfrei wirft das Spiel unsere Truppe nicht aus der Bahn, ärgerlich wird es nur, wenn Saalfeld jetzt einen „Großen“ zieht.

Für unsere Erste bleibt das „Jahrhundertereignis“ Pokalfinale vor nunmehr fünf Jahren einmalig, stattdessen ist wieder in Runde 2 Schluss. Der Fokus geht nun entsprechend auf das Punktesammeln in der Liga und damit soll es gleich nächste Woche im Heimspiel gegen Geratal weitergehen.

Tore: 1:0 Seidel (6.), 1:1 Kiriienko (32.), 1:2 Tzanev (99.)

Zuschauer: 70

Preußen: Patzer, Linz, Dolzer, Harnisch, Schack, Pawlak, Gulov (75. Harbauer), Noak (107. Engel), Seidel, Reinhold (101. Prager), Rösener (103. Yoro)

weiter im Kader: Hartmann, Schuhmacher, Schaffel