Auswärts weiter auf Spaßtour - 3:2-Sieg in Heiligenstadt

von Markus Fromm

Im bestens hergerichteten Gesundbrunnenstadion, welches sicherlich zu den schönsten Anlagen der Thüringenliga zählt, wollten die Preußen ihre für einen Aufsteiger schon bemerkenswerte Auswärtsbilanz weiter ausbauen. Und wie sie das taten, im achten Spiel blieb man weiter ungeschlagen und holte sich den fünften Auswärtsdreier. Trainer Harnisch musste kurzfristig auf den angeschlagenen Walter verzichten, für ihn rückte zunächst Engel in die Sturmspitze.

Doch auch die Gastgeber waren hochmotiviert. Nach zuletzt zwei Niederlagen wollte man sich weiter in den Top-3 festsetzen. Und sie starteten furios. Bereits nach drei Minuten zappelte der Ball im Preußen-Netz. Ein langer Ball in die Nahtstelle der Viererkette und Wilhelm startete voll durch. Geißler konnte zwar den Winkel verkürzen, doch er legte auf Henkel ab - 1:0. Doch die schwarz-weißen schüttelten sich nur kurz, Degner spritzt in eine zu kurze Rückgabe und läuft allein auf Sternadel zu, sein Linksschuss geht jedoch einen Meter am Tor vorbei (6.). Das Spiel insgesamt gestaltete sich ausgeglichen, jedoch hatten die Gastgeber ein Chancenplus. Schäfer hatte eine Dreifachchance, wurde zweimal geblockt und der dritte Versuch ging knapp vorbei (17.). Dann war Henkel frei durch, lief aber einfach in Geißler rein, der jedoch tatenlos blieb. So blieb auch die Pfeife von Honnef still. Die letzte Viertelstunde vor dem Wechsel näherten sich unsere Mannen aber immer weiter an. So war es ein Traumpass über 30 Meter von Domeinski, der Fiß genau vor die Füße in den Lauf fällt und der lupft über Sternadel mit seinem 10. Saisontreffer zum Ausgleich (38.). Und der Torjäger hätte noch vor der Pause nachlegen können, aus 18 Metern schlenzte er den Ball auf das Tornetz (43.). So ging eine spielerisch gute erste Hälfte unentschieden in die Pause.

Und die Preußen merkten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts, da geht heute mehr. Nach Foul an Müller entschied Honnef auf Strafstoß. Nachdem im Hinspiel Sternadel uns noch einen Elfer abgekauft hatte, schnappte sich Hummel den Ball und verwandelte unten links zum 1:2 (52.). Der agile Henkel hätte gleich wieder ausgleichen können, einen langen Freistoß legte er am langen Eck nur knapp neben den Pfosten (55.). Seinen 25-Meter-Abschluss nur zwei Minuten später hielt Geißler sicher. Die dritte Chance hatte er per Kopf, dieser ging aber über den Kasten (64.). Die Preußen kontrollierten jetzt das Geschehen auf dem Platz, viele lange Ballpassagen sorgten für hohe Spielanteile und Sicherheit in der Spieleröffnung. Als dann Degner von Kapitän Möhlhenrich im Sechzehner umgerissen wurde war Honnef wiederum konsequent - Elfmeter zum Zweiten. Und wieder war es Hummel, der erneut sicher ins linke Eck zum 1:3 verwandelte (66.). Ab nun hielt Sternadel seine Elf halbwegs im Spiel, Müller und Kleinert, der nach seiner Einwechslung viel Schwung über rechts brachte, hatten die Doppelchance zum 1:4 (74.), scheiterten jedoch am reaktionsschnellen Keeper. Als auch Fiß allein vor Sternadel scheiterte und Kleinert mit dem Nachschuss nicht an ihm vorbei kam, wollte eigentlich keiner glauben, dass man nochmal zittern müsste. Wilhelms Kopfballtreffer nach Freistoß aus dem Halbfeld und einem Stellungsfehler der Innenverteidigung machte das Spiel nochmal scharf (88.). In der 90. Minute identische Situation, Heinevetters Kopfball ging nur um Zentimeter am Pfosten vorbei. Da stockte den 30 mitgereisten Preußen-Fans der Atem. Die dreiminütige Nachspielzeit überstand man aber unbeschadet, so dass man nun mit 28 Punkten auf Platz 8 im gesicherten Mittelfeld steht. Die Luft nach unten wird größer und man kann mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gegen den Spitzenreiter am kommenden Samstag gehen. Dann jedoch ohne Müller, der seine 5. Gelbe Karte absitzen wird.

Tore: 1:0 Henkel (3.), 1:1 Fiß (38.), 1:2 Hummel (52./Foulstrafstoß), 1:3 Hummel (66./Foulstrafstoß), 2:3 Wilhelm (88.)

Zuschauer: 95

Aufstellung: Geißler, Gothe (82. Euchler), Domeinski, Jäger, Fischer, Degner (70. Kleinert), Hummel, Müller (82. Skibbe), Schönau, Fiß, Engel

weiter im Kader: Smollich, Steinmetz

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