Auswärtsdominanz geht weiter – 4:1-Sieg bei Wacker Gotha im letzten Gastspiel der Hinrunde
von Markus Fromm
Es ist schon beeindruckend, wie es unsere Mannschaft immer wieder schafft, im Wohnzimmer der Gegner eine bravouröse Leistung abzurufen. Auch im letzten Auswärtsauftritt der Hinrunde und auch des Jahres wurde gewonnen und damit ist unser Team in der ersten Saisonhälfte als einziges auswärts ungeschlagen! Wer hätte das gedacht?!
Im traditionsreichen Nachbarduell bei Wacker Gotha rückte Tim Fischer für Martin Jäger in die Startelf, ansonsten kam die gleiche Formation wie letzte Woche zum Einsatz. Bei den Gastgebern fehlte der Ex-Preuße Christian Hatzky, dafür stand unser ehemaliger Keeper Dominik Werner zwischen die Pfosten. Auf sehr gut zu bespielendem Rasen kam Gotha zur ersten Chance, welche jedoch am Außennetz landete. Preußen war auf der anderen Seite effektiver und nutzte die erste richtige Gelegenheit gleich zum ersten Tor. Einen zentralen Freistoß aus 23 Metern trat Daniel Trübenbach scharf auf das Tor, in welchem Werner den Ball erst hinter der Linie abklatschte. Der Nachschuss wäre zwar auch drin gewesen, der Linienrichter hob aber sofort seine Fahne und damit war die Führung nach einer Viertelstunde perfekt. Die Dominanz unserer Elf war nun deutlich spürbar, allerdings handelte sie sich den unglücklichen Ausgleich ein. Nach einem abgefälschten Einwurf kam der Ball zu Meisel, welcher Dennis Weisheit verlud und in die lange Ecke einschob. Fortan war der Kampf auf dem Platz auf Augenhöhe und der FSV Wacker witterte mit dem Torerfolg im Rücken weitere Gelegenheiten. Den einen oder anderen Abschluss hatten bis zur Halbzeit beide Seiten zu bieten, doch waren beide Keeper jeweils zur Stelle. Kurz vor der Pause kam unsere Offensive nochmal über die Grundlinie nach innen und plötzlich zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Schwer zu erkennen, was er in diesem Fall erkannt hat, doch das war egal. Die zahlreichen und lautstarken Preußen-Fans waren etwas angespannt, als sich Daniel Trübenbach den Ball schnappte, da er zuletzt vom Punkt gescheitert war. Doch dieses Mal löste er die Prüfung ganz souverän und schickte Werner in die andere Ecke, so dass es mit 2:1 aus FSVP-Sicht in die Kabinen ging.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spielerische eine Zeit lang ziemlich auf der Strecke. Viel Klein-Klein im Mittelfeld sowie etliche Fehlabspiele und kaum Torgelegenheiten auf beiden Seiten sahen die 141 Zuschauer bei kühlen Temperaturen im ersten Abschnitt des zweiten Durchgangs. Gotha musste durch den Spielstand mehr investieren, brachte aber kaum Gefahr in Richtung Preußen-Tor. Unsere Zentrale kämpfte vehement um jeden Ball, vor allem Thomas Schönau und Felix Müller gingen immer wieder dazwischen und gaben keinen Zweikampf her. Unsere Mannschaft löste es gut mit Bällen auf die Flügel, wo sich die Räume ergaben. Knapp 20 Minuten vor dem Ende dann die große Gelegenheit für Martin Fiß, der ein Zuspiel von der Mittellinie in den Lauf bekam und auf Werner zu lief, welchen er jedoch umkurvte und den Ball nur noch in den Rückraum legen konnte. Hier kam Felix Müller mit Tempo und dem flachen Abschluss, den Werner allerdings in die Finger bekam. Keine Minute später schlenzte Martin Fiß das Leder auf das Tor und der Ball schlug am Lattenkreuz an. Von da sprang er zu Thomas Schönau, welcher die Kugel über die Linie brachte, was jedoch der Abseitspfiff des Referees unterband. Das dritte Preußen-Tor war jetzt fällig, welches aber noch 10 Minuten auf sich warten ließ. Wacker 03 war in dieser Phase zwar bemüht, kam aber nicht wirklich entscheidend vor das Preußen-Tor. Unsere Truppe machte es besser und kam mit dem eingewechselten Dennis John in den Vorwärtsgang, welcher einen der vielen Steilpässe erlief. Von rechts gab er den Ball am Verteidiger vorbei an den lauernden Martin Fiß, der die Kugel über den hechtenden Werner in die Maschen hämmerte. Das war es augenscheinlich gewesen und wenig später ging Daniel Trübenbach auf und davon in Richtung Treffer Nummer 4. Allerdings holte ihm Werner die Kugel vom Fuß und auf der anderen Seite wurde es plötzlich brenzlig. Nach einer Eingabe der Hausherren und einem leichten Rempler zeigte Schiri Hofmann völlig unerwartet auf den Elfmeterpunkt. Scheidler führte den Strafstoß schnell aus und schoss rechts halbhoch aufs Tor. Dahin tauchte Dennis Weisheit und lenkte den Ball an den Pfosten, so dass es beim 2-Tore-Vorsprung blieb. Mit einem Anschlusstreffer wären die letzten Minuten unnötig spannend geworden, stattdessen machte unsere Elf den Sack zu. Nach einem Zuspiel in die Spitze standen gleich drei Preußen nicht im Abseits und Martin Fiß setzte einen Schlenzer über den vorgerückten Werner an. Der Heber war zwar zu tief getreten und „Dome“ hätte das Ding im Prinzip pflücken können – das glitschige Spielgerät rutschte ihm aber durch die Hände und trudelte über die Linie. Es war nicht der Tag unseres Ex-Keepers. 4:1 und Feierabend, so dass die Preußen-Spieler zu Recht mit den Fans über eine atemberaubende Auswärtsbilanz jubeln konnten.
Hoffen wir, dass es die Mannschaft irgendwie schafft, diesen Schwung auch mit in das letzte Heimspiel nehmen zu können, um auch hier mit einem versöhnlichen Abschluss in die Winterpause gehen zu können.
Tore: 0:1 Trübenbach (15.), 1:1 Meisel (23.), 1:2 Trübenbach (44./Strafstoß), 1:3 Fiß (82.), 1:4 Fiß (90.)
Zuschauer: 141
Preußen II: Weisheit, Fischer, Domeinski, Gothe, Engel, Skibbe (60. Franke), Müller, Degner (76. John), Schönau (90. Jäger), Fiß, Trübenbach
weiter im Kader: Geißler, Steinmetz