Autsch! - 0:3 beim SV Ehrenhain beendet Ungeschlagenserie in der Fremde

von Benno Harbauer

Jetzt hat es unsere Mannschaft also erwischt. Im zehnten Auswärtsspiel der Saison wurde sie erstmals bezwungen. Auf dem Waldsportplatz in Ehrenhain war sie einem sich gegen den drohenden Abstieg stemmenden Gegner insgesamt deutlich unterlegen. Das bis zur 68. Spielminute mit dem torlosen Spielstand sogar Hoffnung auf den Fortbestand der Serie bestand, war in erster Linie einem stark haltenden Preußen-Keeper Geißler zu verdanken, aber auch einer schludrigen Offensive der Gastgeber, die beste Chancen wegließen. Das auch die Besetzungsprobleme gewohnte Abstimmungen nicht zuließen (es fehlten mit Walter, Schönau, Degner, John, Jäger, Domeinski, Euchler, Engel, Karbstein neun potentielle Stammspieler), soll keine Ausrede sein. Selbst Oldie Maik Junghans kam zu seinem Saisondebüt in der Verbandsliga.

In der ersten Hälfte zeigte Geißler zweimal gegen Döring und gegen Lehmann starke Reflexe und verhinderte die verdiente Führung für Ehrenhain. Der idyllische, aber in die Jahre gekommene Waldsportplatz mit seinem holprigen Geläuf ließ kein gutes Spiel zu. Nach einer halben Stunde kamen die Preußen dann auch zu guten Chancen. Fiß allein vor Fleissner zielte im Abschluss zu hoch (29.), Kleinert mit wuchtigem Linksschuss stellte den Keeper vor einige Probleme (34.), wieder Fiß über den Kasten (38.) und Müller, der aus acht Metern den Ball nicht an Fleissner vorbei bekam (43.) nährten die Hoffnung, dass die Anfangsminuten mit ihren individuellen Aussetzern in der Defensive überstanden waren. In der Nachspielzeit die bis dahin größte Tat von Geißler, als er gegen Döring glänzend reagierte.

Nach dem Wechsel hatte das Spiel wenig mit Verbandsliga-Niveau zu tun. Fehlpässe, Flanken ins Nirvana, kämpferisch ausgeglichen. Mit dem Dosenöffner für den SVE, einem Aussetzer der Innenverteidigung, die sich von Lehmann ausspielen ließen und der zum 1:0 einnetzte (68.), war das Ziel des kleinen Punktgewinns dahin. Man schaffte es nicht einmal bis zum Ende gefährlich vor das Tor zu kommen. Lehmann zum Zweiten allein vor Geißler (73.) und zum Dritten nach Ecke allein am langen Pfosten (87.) machten den Deckel drauf. Die Ehrenhainer Lebensversicherung Christopher Lehmann schlug also in Hattrick-Manier mit den Saisontreffern 14 bis 16 zu. Die Preußen zerfielen am Ende, mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Gothe war die Defensive gesprengt. Die Gastgeber tauchten noch einige Male allein vor Geißler auf, weitere vier bis fünf Treffer ließen sie leichtsinnig liegen, es hätte böse ausgehen können für unsere Mannschaft.

Solche Tage gibt es. Mit den jungen Schmidl und dem nach 18 verletzungsbedingten Monaten erstmals wieder eingesetzten Liebe standen am Ende fünf U21-Spieler auf dem Platz. Das man dann auch mal auswärts verlieren kann muss man hinnehmen. Eine Reaktion am Samstag in Weimar wäre trotzdem angebracht. Heute war ein gebrauchter und schon gar kein Feiertag!

Tore: 1:0 Lehmann (68.), 2:0 Lehmann (73.), 3:0 Lehmann (87.)

Zuschauer: 131

Aufstellung: Geißler, Franke, Gothe (72. Schmidl), Moschkau, Fischer, Steinmetz (83. Liebe), Hummel, Müller, Kleinert, Junghans (58. Skibbe), Fiß

weiter im Kader: Smollich

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