Befreiungsschlag unterhalb der Kernberge - 2:1 bei Schott Jena
von Markus Fromm
Mit einem eminent wichtigen 2:1-Auswärtserfolg kehrte unsere Mannschaft vom Nebenplatz des Ernst-Abbe-Sportfeldes zurück in die Kurstadt. Somit konnte man den vierten Saisonsieg feiern und die Schottianer in der Tabelle überflügeln. Es war ein Fight bis zum Schluss, denn die Jenenser wollten nach der Heimniederlage gegen Weida die erneute Pleite auf heimischen Platz unbedingt abwenden.
Auf dem bestens bespielbaren Geläuf pressten die Gastgeber zu Beginn die Preußen bis in die eigene Hälfte und wollten die Führung. Doch der erste richtige Befreiungsversuch führte direkt zum Gegenschlag. Fiß bedient Weis, der mit Flanke auf Finger, den ersten Versuch kann Keeper Glaser noch klären, den zweiten haut Finger unter die Latte zum 0:1 (10.). Das gab die nötige Sicherheit. Schott versuchte zurück ins Spiel zu finden, das Kombinationsspiel sah gar nicht so schlecht aus, John wurde gut freigespielt, doch er verzog knapp (14.). Im Gegenzug verpasst Bönisch nach Weis-Flanke den Ball um Zentimeter. Wieder John zieht über den Kasten von Geißler (31.). Was die Preußen gut machen, sie können den Gegner aus der unmittelbaren Gefahrenzone raushalten. Und haben sogar kurz vor dem Wechsel die Chance zum 0:2, Weis verpasst es den freien Finger anzuspielen, sein eigener Abschluss aus 16 Metern ist kein Probem für Glaser. Die knappe Führung zur Pause ist nicht unverdient.
Trainer Thomas Wirth hofft darauf, die ersten 10 Minuten nach dem Wechsel ohne Gegentor zu überstehen, doch das gelingt nicht. Schott macht Druck, allein drei Eckbälle in den ersten acht Minuten, den dritten kann man zweimal nur unzureichend klären, der eingewechselte Sturm nimmt den Ball volley und trifft ins untere Eck zum 1:1 (53.). Das Pegel neigte sich zunehmend in Richtung der Gastgeber, eine Flanke von Schirmer bringt Stauch per Kopf frei aus 5 Metern nicht aufs Tor (55.). Aber die Preußen hängen sich rein in dieses Kampfspiel, Domeinski muss taktisch foulen - Gelb. Weis zieht viele Foulspiele und verteilt die Bälle. Er setzt den immer stärker werdenden Bönisch auf Rechtsaußen ein, der geht zur Grundlinie und findet Finger. Seine Direktabnahme geht an Glaser vorbei in die Maschen zum 1:2 (69.). Großer Jubel bei den ca. 20 mitgereisten Preußen-Anhängern, genauso viele noch einmal waren im weiten Rund, eine traurige Kulisse von vielleicht 35 Zuschauern (offiziell 19 zahlende Zuschauer!) für Verbandsliga-Verhältnisse. Die Aufgabe für die Preußen lautete nun den kostbaren Vorsprung über die letzten 20 Minuten zu bringen. Und sie taten dies durchaus offensiv. Finger hätte zum dritten Mal knipsen können, bleibt aber hängen, Bönisch holt sich den Abpraller und wird von Glaser erwischt. Der gute Schiedsrichter Graf aus Ostramondra sah aber kein Vergehen (73.). Wieder Bönisch, der Fiß in Szene setzt, doch Glaser rettet mit den Fingerspitzen zur Ecke (74.). Nur eine Minute später ist Finger allein durch, doch Glaser nimmt ihm den Ball vom Fuß (75.). In der letzten Viertelstunde versuchten die Gastgeber alles, waren aber meist beim letzten Pass zu schlampig. Eine gute Kombination über mehrere Stationen sieht Sturm allein vor Geißler. Domeinski kann ihn im letzten Moment den Ball vom Fuß holen, eine ganz wichtige Rettungstat (87.). Gerade die hintere Reihe mit Engel, Domeinski, Jäger und Reuter schaffte es immer wieder ihre Gegenspieler abzuklemmen. Die dickste Chance eine Minute vor Ende der Spielzeit für Bakavoli Mohammadi, der aus zwei Metern den Ball über die Latte setzt (89.). Tiefes Durchatmen auf Preußen-Seite. Der eingewechselte Tim Müller ging dann steil auf den Schott-Kasten, wurde aber ebenfalls im letzten Moment geblockt (90.+1). Die drei Minuten obendrauf konnte man in Gegners Hälfte runterspielen. Jubel und Erleichterung nach dem Schlusspfiff, drei Punkte in Jena sind keine Selbstverständlichkeit. Nun geht es in das für unseren Trainer sehr emotionale Match gegen seinen alten Verein aus Weida. Der heutige "Man of the Match" Dome Finger will dann wieder knipsen.
Tore: 0:1 Finger (10.), 1:1 Sturm (53.), 1:2 Finger (69.)
Zuschauer: 19
Preußen: Geißler, Engel, Domeinki, Jäger, Reuter, Franke, Fernschild (90. Weißenborn), Bönisch (77. Müller), Fiß, Weis, Finger
weiter im Kader: Arnold, Schröckenschlager, Moschkau