Beim 2:1-Sieg in Bad Frankenhausen nah am Punktverlust

von Markus Fromm

Auf dem schwer zu bespielenden, harten Kunstrasenplatz im Stadion An der Wipper in Bad Frankenhausen setzte sich unsere Mannschaft erneut nach zwei Toren von Reinhold und Schönau mit 2:1 durch und bleibt weiter unangefochten an der Tabellenspitze.

Es war jedoch wie erwartet alles andere als ein Selbstläufer gegen das stets kämpfende Tabellenschlusslicht, vor allem in der ersten Halbzeit lief im Mittelfeld bei unserem Team wenig zusammen.  Dennoch war es über weite Strecken überlegen, ließ nach hinten keine Torchance zu und konnte einige eigene Möglichkeiten verbuchen. Die beste vergab Pascal Steinmetz nach 24 Minuten, er setzte sich über links durch, im Strafraum legte er quer zum Gegner, anstatt selbst abzuschließen. Steven Reinhold setzte aus 20 Metern einen strammen Freistoß neben den Winkel (30.), kurz vor der Halbzeit sollte er erneut im Mittelpunkt stehen. Zunächst brachte er einen Schuss aufs gegnerische Gehäuse (43.), in der folgenden Situation ging er energisch auf den Torwart drauf zu, welcher ihn den Ball vor den Körper schoss, so dass die Pille zur Preußen-Führung ins Netz kullerte (44.). Spielerisch war es zwar nicht besonders überzeugend, aber die Führung nahm unsere Mannschaft natürlich gern mit in die Kabinen.

Der zweite Durchgang hatte es dann in sich. 5 Minuten nach Wiederanpfiff gab es beinahe eine Wiederholung des Führungstreffers, erneut wurde Reinhold von Wachlin angeschossen, dieses Mal sprang die Kugel aber neben das Tor. Anschließend kam Steven frei im Strafraum zum Schuss, doch dieser wurde 10 Meter vor der Torlinie geblockt (53.). Weiter versuchten es Sebastian Skibbe mit einem 20-Meter Schuss über das Tor (57.) sowie Nico Fritz per Kopf, auch hier ging das Leder über den Kasten (60.). Trotz der klaren Chancenüberlegenheit war es nach wie vor kein überzeugendens Fußballspiel unserer Mannschaft, die Heimelf blieb stets gefährlich und hartnäckig. Eine Nachlässigkeit in der Abwehr führte schließlich zum Ausgleich, unsere Abwehr wusste sich nur durch ein Foul zu helfen, Hinsche verwandelte den berechtigten Strafstoß mit Hilfe des Innenpfostens (65.). Das hatte sich unsere Elf selbst eingebrockt, sie wusste aber nun was die Stunde geschlagen hatte und kam mit Wut im Bauch zurück in die Partie. Man probierte viel, holte sich früh die Bälle im Mittelfeld, so richtig wusste man aber kein Mittel gegen die engstehenden und robust zu Werke gehenden Bad Frankenhäuser. In seiner einzigen guten Aktion machte zum Jubel aller Preußen schließlich Thomas Schönau die erneute Führung. Er setzte sich doppelt im Zweikampf durch, behielt jeweils im Pressschlag den Ball und drang mit Tempo in den Strafraum ein. Plötzlich rauschte ein Verteidiger heran und stieg rot-verdächtig in seine Knochen, da machten viele die Augen zu. Nicht so Günter, denn er schaffte es weiter zu laufen, fand in der Mitte keine Anspielposition und dachte sich aus spitzem Winkel: „Mach ich es eben selbst.“ Zack, drin war die Kugel, Wachlin im Tor schaute etwas verdutzt und Preußen war happy. Im Anschluss hatte der etwas unsicher wirkende Schiri Meisel aus Jena seine Regelauslegung exklusiv, indem er den Verteidiger nur mit gelb verwarnte mit Hinweis darauf, Vorteil laufen gelassen zu haben. Dies war sicherlich zum Vorteil unserer Mannschaft, dennoch war die Attacke auf Thomas ein rüdes Einsteigen, das eigentlich nichts anderes als einen Platzverweis verdient gehabt hätte. Die gesamte Preußen-Bank beschwerte sich deshalb lauthals beim Unparteiischen, welcher als Konsequenz Lars Harnisch hinter die Trainerbank schickte. In den folgenden Minuten gab es ein Chancenfestival, Preußen hätte den Spielstand weitaus höher ausbauen können, bzw. müssen. Zunächst zog Benni Röth den Ball mit links am langen Pfosten vorbei (80.), dann lief Steven Reinhold allein auf Wachlin zu, umkurvte ihn, legte sich aber den Ball zu weit vor, so dass er ihn erst auf der Grundlinie erreichen konnte und auf Schönau zurücklegte, der den Ball aus 7 Metern über den leeren Kasten donnerte (82.). Der eingewechselte Robert Walter und Gabor Uslar hatten ebenfalls noch Einschussmöglichkeiten, ihre Versuche wurden jedoch geblockt bzw. gehalten. Es war fast schon zum Verzweifeln, vor allem mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die Gastgeber auf ein Glücksding warteten. Einen Schuss konnte der gewohnt sicher stehende Sebastian Arnold noch retten, bei einer Ecke in der Nachspielzeit wäre es fast so weit gewesen. Die Preußen ließen einen Gegenspieler völlig unbewacht, dieser köpfte am langen Pfosten aus wenigen Metern über das Tor. Unsere Mannschaft hatte dabei mächtig Glück, über den Ausgleich hätte sie sich ob der vergebenen eigenen Möglichkeiten nicht beschweren können. Letztlich siegte sie aber mit dem Quäntchen Glück, welches man als Tabellenführer einfach hat. Trotzdem wussten unsere Jungs, dass es kein glanzvolles Spiel war, ein Ergebnis unter der Rubrik Arbeitssieg, aber dafür gibt es auch 3 Punkte!

 

Tore: 0:1 Reinhold (44.), 1:1 Hinsche (65./Foulstrafstoß), 1:2 Schönau (77.)

Zuschauer: 100

Aufstellung: Arnold, Röth, Gothe, Jäger, Fritz, Steinmetz (70. Walter), Skibbe, Degner (72. Domeinski), Uslar, Schönau (85. Scholz), Reinhold

weiter im Kader: Krapf, Schiller

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