Benni Röth (!) wird zum Elfer-Killer - 1:0 in Arenshausen

von Benno Harbauer

Was (mal wieder) für eine turbulente Schlussphase! Die Preußen-Anhänger müssen derzeit Höllenqualen in den letzten Minuten durchleiden - und am Ende steht erneut ein Dreier, der 5. Auswärtssieg im 6. Spiel. Aber was war das für ein hartes Stück Arbeit. Linksaußen Benjamin Röth wurde zum Helden, als Aushilfskeeper in der Nachspielzeit hielt er einen Elfmeter und sicherte den so wichtigen 1:0-Erfolg bei den heimstarken Arenshäusern. Trainer Geuß konnte auf den genesenen John zurückgreifen, musste dafür aber auf Hatzky (5. Gelbe Karte), Fritz (Urlaub), Scholz (krank) und die Langzeitverletzten Walter und Bischof verzichten. Auch Ersatzkeeper Krapf ist verletzt, so dass nur zwei Wechselspieler zur Verfügung standen. Man begann erstmal vorsichtig und wollte die seit fünf Spielen ungeschlagenen Gastgeber kommen lassen. Und das taten sie. Seeliger ging mutterseelenallein nach einem Domeinski-Patzer auf Arnold zu, setzte den Ball aber an den linken Pfosten (10.). Erneut tauchte Seeliger frei vor Arnold auf, setzte das Spielgerät aber diesmal über den Kasten (18.). Erst in der 25. Minute zeigten sich die Preußen gefährlich. Schönau setzte sich geschickt durch, wird aber im letzten Moment abgeblockt. Nur zwei Minuten später war es erneut Seeliger, der wiederum die unsortierte Preußen-Deckung narrt und nur vom großartig reagierenden Arnold gestoppt werden kann. Unsere Mannen versuchten es zwar spielerisch, doch gegen die aggressiven Gastgeber war man meist am Strafraum am Ende mit dem Latein. Die Gastgeber versuchten es mit langen Bällen von M. Drost und waren insgesamt gefährlicher. Einen Freistoß von Schäfer lenkte Arnold in höchster Not an die Latte (33.), Seeligers Distanzschuss wurde eine sichere Beute des Keepers (38.). Als dann noch Domeinski einen abgefälschten Müller-Schuss von der Linie holte war das Halbzeit-0:0 für die Geuß-Elf äußerst glücklich.

 

Trainer Geuß stellte zur Halbzeit um, brachte mit Reinhold einen dritten Stürmer und stellte auf Dreierkette in der Defensive, da die beiden starken Stürmer Seeliger und Rode auf sich allein gestellt waren und A. Schiller in der Viererkette häufig in der Luft hing. Die Preußen kamen aktiver aus der Kabine. Röth knallte aus vollem Lauf drüber (50.), man kam nun mehr und mehr zu Chancen. Als der bereits verwarnte Schäfer in der 52. Minute Karbstein im Mittelfeld umsenste war der Hessische Schiedsrichter Ottlik (Lohfelden) erstmals nicht im Bilde und drückte alle Augen zu. Trainer Gräfe handelte sofort und wechselte Schäfer aus. Die nächsten Chancen ergaben sich nach Standards für die Preußen. Jeweils Reinhold auf Röth, erst per Freistoß (67.), dann per Ecke (72.), doch Röth verzog jeweils knapp. Von den Gastgebern war offensiv kaum mehr etwas zu sehen. Und die Preußen wollten nun den Sieg. Schönau setzt sich im Sechzehner vehement durch, seine Eingabe von der Grundlinie verwandelt der endlich wiedergenesene Reinhold aus drei Metern zur 1:0-Führung. Lübke kann den Ball nur noch an die Lattenunterkante lenken, doch er geht hinter die Linie. Nun galt es die kostbare Führung zu verteidigen. In der 83. Minute verpasst Schönau allein vor Lübke die Entscheidung, sein Heber geht knapp über das Tor. Jetzt wird sich in jeden Ball geworfen, der im gessamten Spiel ohne Linie agierende Schiedsrichter Ottlik drängt allerdings gemeinsam mit den Gastgebern auf den Ausgleich, Röth wird beim Klärungsversuch von hinten gefoult, doch Freistoß für Arenshausen. Der wird abgewehrt (87.). Torhüter Lübke ist nur noch im Angriff und schmeißt sich bei jedem Freistoß schreiend ins Getümmel und hofft auf einen Strafstoß. Den gibt es in der 89. Minute. Rode steht frei am Sechzehner, Arnold kommt aus dem Tor. Der Stürmer schießt den Ball an Arnold vorbei aufs Tor, Domeinski klärt auf der Linie und schlägt den Ball weg. Doch Schiedsrichter Ottlik zeigt zum Entsetzten aller Preußen auf den Punkt und gibt Arnold die Rote Karte. Weder einer Notbremse lag hier vor (Domeinski schlug den Ball von der Linie), noch ein grobes Foulspiel war zu erkennen. Aufgrund des Ausfalls vom zweiten Torhüter Krapf zog Benni Röth Trikot und Handschuhe von Arnold an und stellte sich M. Drost zum Duell. Und bravourös holte er den Ball aus dem linken unteren Eck, Domeinski klärte zur Ecke (90.+1). Die restlichen Minuten überstand man ohne zu Zittern, auch weil H. Drost bei den Gastgebern noch mit absichtlichem Handspiel in der Nachspielzeit mit Gelb/Rot vom Platz musste. Wieder einmal eine denkwürdige Schlussphase in Arenshausen, wie schon so oft. Jetzt will man oben dran bleiben. Der "flotte Dreier" zum Schluss (Schlotheim zu Hause im Derby, Verbandsliga-Absteiger Siemerode zu Hause und der Tabellendritte Gebesee auswärts) sorgen für eine interessante Zielgerade in der 1. Halbserie. Jetzt nochmal alle Kräfe bündeln, auch wenn es den Ausfall von Arnold erstmal zu verkraften gilt.

 

Tore: 0:1 Reinhold (80.)

 

Zuschauer: 70

 

Aufstellung: Arnold, John, Domeinski, Jäger, A. Schiller (46. Reinhold), Skibbe (75. Gothe), Steinmetz, Röth, Degner, Karbstein, Schönau

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