Bittere Pleite nach turbulenter Schlussphase
von Jens Freytag
Mit 1:2 verlor unsere erste Mannschaft nach turbulenten Schlussminuten ihr letztes Heimspiel im Jahr 2013 gegen den SV Grün-Weiß Siemerode.
Dementsprechend lange Gesichter gab es bei den Preußen, denn der Verlauf vor allem der zweiten Halbzeit war damit auf den Kopf gestellt. Doch der Reihe nach.
Die kurze Abtastphase zu Beginn beendete Röth mit einem Schus auf das kurze Eck, den Möhlhenrich aber zur Ecke klären kann (8.min). Das erste Achtungszeichen der Gäste war ein schnell ausgeführter Eckball. Die anschließende Hereingabe verpasste Dölle am langen Pfosten völlig frei nur um Haaresbreite (12min). Und so ging es weiter. Die Anzahl der beiderseits herausgespielten Chancen war zwar überschaubar, dafür waren sie aber meist hochkarätig. Nun waren die Kurstädter wieder an der Reihe. Röth setzt sich auf links durch, seine Flanke kommt etwas zu weit in den Rücken von Schönau, der den Ball aber noch zu Hatzky spitzeln kann. Dieser packt die linke Keule aus und hämmert das Leder aus 22m zum 1:0 in den rechten Winkel - Traumtor (18.min). Das Vorhaben, gleich nachzulegen gelingt nicht, denn Schönaus Kopfball fehlt der Druck (20.min). Nun wurden die Siemeröder wieder aktiver. Klöppner dribbelt von rechts in den Strafraum, seine Flanke findet Ständer, den Torschützen vom Dienst, der zum 1:1 einköpft (30.min). Beim anschließenden Freistoß-Hammer von Thüne hat Arnold alle Mühe (33.min). Eine misslungene Abseitsfalle lässt Schönau nach Pass von Degner allein auf das Gästetor zulaufen. Mit einem Heber überwindet er auch den herausgelaufenen Möhlhenrich- Tor? Nein, denn der Ball klatscht nur auf die Torlatte (35.min). Im Gegenzug dann viel Diskussionsstoff. Eine Flanke klatscht Arnold vor die Füße von Repetylo ab und muss Nachfassen. Repetylo trifft im Nachschuss auch ins Tor, doch Schiedsrichter Lorenzen entschied wegen Torwartbehinderung auf Freistoß für die Preußen. Glück gehabt, denn das ganze spielte sich außerhalb des 5-Meter-Raumes ab. Zwei Hatzky-Freistöße finden nicht den Weg ins Ziel, weil Siemerode immer einen Fuß dazwischen bekommt. Kurz vor der Pause klärt John in höchster Not vor Ständer, nach dem anschließenden Eckball setzt Dölle seinen Kopfball knapp neben das Tor. Eine ausgeglichene und durchaus unterhaltsame erste Halbzeit geht zu Ende.
Die zweite Spielhälfte lieferte ein völlig anderes Bild. Bis auf zwei zu ungenaue Steilpässe, die Arnold aufmerksam entschärft, findet Siemerode nur noch ansatzweise offensiv statt und lädt zudem die Geuss-Elf durch leichte Fehler immer wieder förmlich ein. So landet ein Fehlpass der Siemeröder am eigenen Strafraum bei Fritz. Der bedient den eingewechselten Reinhold, aber dessen Schuss geht am langen Eck vorbei (46.min). Von Minute zu Minute wurde nun die Überlegenheit der Preußen immer deutlicher. Es gab nur ein Problem: das zweite Tor wollte einfach nicht fallen.
So verpassen Schönau und Fritz einen Freistoßflanke von Hatzky nur knapp. Gothes Freistoß aus 25 m streicht ebenfalls am Ziel vorbei. Schönaus abgeblockter Schuss senkt sich als Bogenlampe über das Tor und an Degners Schussversuch aus spitzem Winkel bekommen die Gäste noch einen Fuß und können zur Ecke klären. Als auch Reinhold per Kopf das verwaiste Gästetor verfehlte schien das Pulver verschossen. Doch über die Stationen Schönau und Hatzky landet der Ball bei Degner, der Möhlhenrich mit seinem Geschoss aus 20 m zur reaktionsschnellen Faustabwehr zwingt. Nichts für schwache Nerven waren die turbulenten Schlussminuten. Hatzky hebt den Ball über die Siemeröder Abwehr und Reinhold taucht völlig blank vor Möhlhenrich auf, der sich nur per Foul zu helfen weiß - ein Pfiff - Elfmeter für den FSVP. Schönau läuft an und jagt den Ball weit über das Tor (90.min). Sieg verschenkt, aber wenigstens ein Punkt. Denkste, denn einen Pfeil hatte Siemerode dann noch im Köcher. Die Gäste drangen nach einer gefühlten Ewigkeit zum ersten Mal wieder in den Preußenstrafraum ein, die Schwarz-Weißen können trotz personeller Überzahl nicht entscheidend klären und begehen stattdessen ein Foul. Auch hier Elfmeter. Schneemann verwandelt sicher und stellt damit den Verlauf der zweiten Halbzeit völlig auf den Kopf (90. + 2.)
Tore: 1:0 Hatzky (18min), 1:1 Ständer (22.min), 1:2 Schneemann (90+2 per Elfmeter)
Zuschauer: 80
Aufstellung: Arnold, Gothe, Jäger, Hatzky, Domeinski, Degner, Schönau, Fritz, John, Skibbe (ab 59. Scholz), Röth (ab 39. Reinhold)