Drei Punkte gegen den EFC Ruhla beim 3:1-Heimsieg
von Benno Harbauer
Endlich - nach einer gefühlten Ewigkeit landete unsere Mannschaft einen eminent wichtigen Heimsieg gegen Tabellenschlusslicht Ruhla, der aber ein hartes Stück Arbeit war und in Unterzahl in den letzten zehn Minuten herausgespielt wurde. Doch der Reihe nach. Ruhla startete selbstsicherer, kombinierte bis zum Strafraum einige gute Spielzüge, doch Chancen blieben aus. 15 Minuten brauchte die Geuß-Elf um ins Spiel zu finden, zunächst knallte Walter aus 16 Metern knapp drüber, ebenso verzog Schönau knapp. Dann entwischte Fiß seinem Gegenspieler, doch Traberth verkürzte im eins-gegen-eins den Winkel und konnte zur Ecke lenken. Auch Junghans konnte den einige Male überragend haltenden Keeper der Gäste allein vor ihm nicht überwinden. Die beste Gelegenheit der Gäste vergab der agile Strunz, Facius war Gedankenschnell bei seinem Alleingang auf dem Posten. Der immer stärker werdende Regen sorgte für mehr kämpferische als für spielerische Momente, doch die verdiente Führung gegen die sich immer mehr zurückziehenden Gäste war zum Zunge schnalzen. Martin Fiß lupfte aus mehr als 25 Metern den Ball über den etwas zu weit vor seinem Kasten stehenden Traberth ins Tor (41.), mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Auch weiterhin waren die Preußen spielbestimmend und erspielten sich gute Gelegenheiten. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts verpasste John einen „Riesen“, als er frei vor Traberth scheiterte. Immer wieder flogen Flanken und Schüsse in Richtung des Gäste-Keepers, doch der schien unüberwindbar. Das Spiel drohte in der 70. Minute total zu kippen, erst nahm Strunz den Ball auf, schwenkte nach innen und zog aus 30 Metern unhaltbar für Facius ab - 1:1. Gleich in der nächsten Szene musste Fiß das Feld nach einem Platzverweis verlassen, nach einem Zweikampf rannte er in seinen Gegenspieler Nositschka, der bis dahin erstklassig pfeifende Schiedsrichter Nadstawek aus Erfurt wertete dies als grobes Foulspiel und schickte ihn in die Kabine (71.). Eine völlig überzogene Rote Karte in einer bis dato absolut fairen Begegnung. Ruhla nutzte die Verwirrung und kam in der 73. Minute nach Zuckerpass von Armenat zur dicken Führungschance. Strunz lief allein auf Facius zu, doch der junge Keeper blieb lange stehen und lenkte den Ball großartig zur Ecke. Hier hätte das Spiel vollends einen anderen Verlauf nehmen können. Doch irgendwie ging noch mal ein Ruck durch die Geuß-Elf. Man merkte die zahlenmäßige Unterlegenheit überhaupt nicht, John und Walter zerrten immer wieder an den Ketten, als John dann Steinmetz in die Gasse schickte und dieser in der 81. Minute Traberth im kurzen Eck überraschte, war der Jubel riesengroß. Die Gäste wollten noch mal zurückschlagen, aber die sicher agierende Abwehr um Domeinski, Scholz und Jäger lies nichts mehr anbrennen. Der eingewechselte Jendreck brauchte dann zwei Anläufe für die Entscheidung, zunächst stibitzte er Libero Siebert den Ball und wollte Traberth überlupfen, doch der fuhr die Fangarme aus, eine Minute später identische Situation, als Schönau den Ball Jendreck auf dem Silbertablett servierte, der umkurvte diesmal Traberth und schob zum 3:1 ins leere Tor ein (89.). Leider verletzte sich der Torschütze mit dem Schlusspfiff an der Leiste und kann somit auch morgen in der II. Mannschaft nicht spielen. Ein Arbeitssieg, verdient aufgrund der Spiel- und Chancenvorteile, mit nunmehr 32 Punkten hat man den Abstand nach unten weiter ausgebaut. Es war an der Zeit, denn so lange will man nicht wieder auf den nächsten Dreier warten.
Aufstellung: Facius, Domeinski, John, Scholz, Jäger, Steinmetz, Walter, Junghans, Schönau, Fiß, Seyfarth (58. Jendreck)