Eine gute Halbzeit reicht nicht - 2:5 gegen Wacker Gotha
von Sven Harnisch
Im vorgezogenen Verbandsliga-Spiel gegen den Staffel-Primus aus Gotha konnte das Team einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand aufholen. Am Ende musste man sich jedoch verdient mit 2:5 geschlagen geben.
Zunächst schien es ein Spaziergang zu werden für die Gäste aus Gotha. Nach einem Abstimmungsproblem in der Hintermannschaft wurde Topstürmer Julius Lehmann förmlich zum Tore schießen eingeladen, und musste nach zwei Minuten nur noch einschieben. Ärgerlich, denn dieser Gegentreffer war vermeidbar! Schon in der 9. Minute der nächste Nackenschlag. Mit einem Flugball wurde die Viererkette der Preußen überwunden, Julius Lehmann stand erneut frei vor Marvin Schädlich und zeigte sich wiederum eiskalt. 0:2 nach 10 Minuten, ein denkbar schlechter Start.
Danach kämpfte sich der FSVP aber erstaunlich gut zurück in diese Partie, die man noch lange nicht verloren geben wollte. Nach einer taktischen Umstellung bekam man mehr Zugriff auf den Gegner und konnte ihn früher unter Druck setzen und so zu Fehlern im Spielaufbau zwingen. Darius Linz schaltete nach einem Ballverlust am schnellsten und spitzelte den Ball vorbei am Torwart. Das war der Weckruf für die beste Phase in diesem Spiel, denn nun witterten die Jungs ihre Chance. Besonders im Pressingverhalten zeigte Preußen seine Stärken. Leider wurden einige Angriffe zu überhastet ausgespielt. Hier wären längere Ballbesitzphasen beruhigender und kräfteschonender gewesen. Trotzdem belohnte man sich endlich einmal für seine Mühen und konnte nach 25 Minuten sehenswert ausgleichen. Toni Ernst, der nach seiner Einwechslung viel Elan in die Offensivaktionen brachte, erkannte dass Wackers Torwart etwas zu weit vorm Kasten stand und schloss gedankenschnell aus ca. 25 Metern ab; ein Traumtor! Nach diesem tollen Comeback ging es mit einem bis dato verdienten Remis in die Kabinen.
Die Pause brachte leider einen deutlichen Bruch in das Spiel beider Teams. Preußen war unmittelbar nach Wiederanpfiff komplett von der Rolle und schien weiche Knie zu bekommen. Wacker indes entwickelte einen größeren Druck und brachte nun die individuelle Stärke aufs Parkett. Innerhalb von fünf Minuten brachte sich der FSVP um den Lohn und gab die Partie infolge zweier Gegentreffer erneut leichtfertig aus der Hand. Auf der einen Seite zeigte man sich im Zweikampfverhalten zu nachlässig. Gleichzeitig muss man an dieser Stelle aber auch die Offensivfähigkeiten der Lehmann, Thiebach, Wulf und Co. anerkennen.
Preußens Offensivbemühungen endeten in den meisten Fällen an der Mittellinie, da man die Situationen nur noch durch unkontrollierte Befreiungsschläge lösen konnte. Somit kam man im zweiten Durchgang nur noch selten zu Abschlussmöglichkeiten. Die beste hatte Karlos Hölzel, der von Tim Weißenborn auf Reisen geschickt wurde, im letzten Moment jedoch vorm Torwart bedrängt werden konnte. Spätestens nachdem Julius Lehmann mit seinem vierten Treffer nochmals seine Klasse aufblitzen ließ waren die Messen gelesen. Zwar hatte der FSVP in den letzten 10 Minuten wieder mehr Spielanteile, verpasste es aber das Ergebnis zu beschönigen.
Fazit: Eine Halbzeit gut mitgehalten und Moral bewiesen. Im zweiten Abschnitt sehr viel Lehrgeld gezahlt.
Es spielten: Marvin Schädlich, Paul Rödiger (36. Yannik Görke), Kapitän Moritz Winkler, Oliver Arnold, Chris Schmidt (36. Karlos Hölzel), Felix Schneider (60. Leon Schindelasch), Tom Hoffmann, Tim Weißenborn, Darius Linz, John Kuhners (14. Toni Ernst), Gustav Wurschi.
Spielbericht FSV Wacker 03 Gotha: http://wacker03gotha.de/nachwuchs/c-junioren/spiele/15588-fsv-bad-langensalza-fsv-wacker-03-gotha