Endlich mal wieder ein Sieg in Herbsleben
von Markus Fromm
Nach fast vierzehneinhalb (14,5!!!) Jahren gelang unserer zweiten Mannschaft endlich mal wieder ein Sieg in Herbsleben. Der letzte datierte vom 11. Mai 2003, an welchem die Zweite mit 4:1 bei den Schwarz-Gelben siegte. Seitdem gab es ausschließlich Niederlagen im Ort der Schlossruine.
Nach dem Sieg mit Hängen und Würgen gegen Ballhausen wollte sich das Team am Sonntagnachmittag steigern, denn man wusste, dass zuletzt keine gute Leistung gezeigt wurde. Die Truppe war sich bewusst, dass es in Herbsleben immer kämpferisch zu geht und stellte sich auch auf die ungemütlichen Wetterbedingungen ein. Durch diese entstand gleich die erste gefährliche Situation des Spiels, da sich ein Freistoß der Hausherren aus dem linken Halbfeld durch den Wind heimtückisch auf das Preußen-Tor zubewegte. Der Ball nahm eine abartige Flugkurve, weshalb Daniel Smollich in höchster Not retten musste. Unsere Mannen mussten zunächst gegen den Wind anspielen und sahen sich von Herbsleben einem hohen Druck ausgesetzt. Diese wollten die Verhältnisse nutzen und spielten viele hohe Bälle in die brausende Luft. Allerdings waren die Gastgeber nur bei Ecken gefährlich, ansonsten entstand ein Kampfspiel, das vom Einsatz beider Teams lebte. Nach 20 Minuten gab es im Mittelfeld ein Gewusel, bei welchem sich Maik Junghans den Ball schnappte und einfach auf das Tor zulief. In typischer Manier schlenzte er die Kugel in die lange Ecke und es stand plötzlich 0:1 zu unseren Gunsten. Bei diesem Highlight blieb es in der ersten Halbzeit, so dass unsere Elf quasi mit dem einzigen Torabschluss in Führung lag.
Nach dem Seitenwechsel kam unsere Mannschaft mit dem Wind im Rücken zu einer Mehrfachchance, nach welcher alle nur mit dem Kopf schütteln konnten. Eine Eingabe durch Maik Junghans kam von links in die Mitte geschossen, wo zunächst ein Gegenspieler beim Klären neben den Ball trat, so dass Ersi Hoxha abziehen konnte. Der Ball wurde geblockt und kam zu Startelf-Debütant William Johns, welcher aus drei Metern den Torwart anschoss, so dass das Spielgerät schließlich bei Robin Kuhles landete, welcher aber auch nur den Verteidiger auf der Linie traf. Nicht zu fassen. Das demotivierte unsere Jungs aber nicht und mit der Kopie vom ersten Treffer zogen sie auf zwei Tore davon. Wieder setzte sich Maik Junghans energisch über links durch und vollendete ins lange Eck (56.). Damit hatte Preußen Zweite Mannschaft die Weichen auf Sieg gestellt, musste aber direkt eine Großchance vereiteln. Köber setzte sich auf rechts durch und schloss auf die kurze Ecke ab, was Daniel Smollich zum Glück entschärfen konnte, indem er im letzten Moment den Arm hochriss. Nun war im Spiel trotz des mächtigen Sturmes zunächst die Luft raus. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende bäumte sich Herbsleben aber gegen die drohende Niederlage auf und spielte einen Diagonalpass auf Köber, welchen Sandro Preuß im Strafraum zu Fall brachte. Zwar spitzelte er von hinten den Ball weg, der Schiri sah es jedoch mehr als Foul und schickte unsern Käpt’n zu allem Ärger mit gelb-rot vom Platz. Beim Schuss vom Gefoulten war Smollich zwar noch dran, doch das Leder sprang ins Netz zum Anschlusstreffer. Nun hatten die Heimischen Lunte gerochen und kamen mit Schwung und Überzahl in die Offensive. Unsere Abwehr konnte die Angriffsversuche allerdings clever verteidigen und ließ nichts mehr zu. Damit wurde der Vorsprung ins Ziel gebracht und seit gefühlten Ewigkeiten wieder in Herbsleben gejubelt.
Spielerisch war unsere Mannschaft zwar wieder nicht ganz zufrieden mit sich selbst, aber in Anbetracht der Umstände machte sie ihre Sache ordentlich. Mit Schickimicki-Fußball holst du halt in Herbsleben keine Punkte, vor allem bei dem Wetter. Da beißt die Maus kein Spargel ab.
Die Einstellung stimmte ab der ersten Minuten und jeder half dem anderen, so dass es ein Sieg für den Mannschafsgeist war, da mit Leidenschaft dagegen gehalten wurde. So stellen es sich alle für die nun folgenden beiden Heimspiele gegen Wendehausen und Ammern/Horsmar II vor.
Preußen II: Smollich, Hildebrandt, Preuß, Schmidt, Matischok, Heukrodt, Bugdol (79. Seeber), Johns (49. Mengwein), Junghans, Kuhles, Hoxha (88. Gath)