Engagiert, aber mehr war nicht drin – 0:2-Niederlage in Gera

von Markus Fromm

Schon auf der Hinfahrt nach Gera war der Mannschaftsbus extrem luftig. Die Ausfallliste unserer Mannschaft wird länger und länger, im Abschlusstraining verletzte sich noch Engel, dazu fiel Leon Ortlepp krankheitsbedingt aus. Das zu den  Langzeitverletzten Weis, Zamiar, Sauerbier noch die beruflich fehlenden Lukas Ortlepp und Fernschild sowie die gelbgesperrten Franke und Fiß kamen, machte es zu einer brutal schwierigen Aufgabe, vom Steg etwas mitzunehmen. Man setzte auf die Tugenden Leidenschaft und Kampfeswille und das gelang im Verbund mit einer defensiv denkenden Aufstellung sehr gut. Im 5-4-1-System wollte man die Offensivkraft der Kiessling, Lehmann und Hoffmann einengen. Den ersten Warnschuss setzte Haupt nach zwei Minuten volley drüber. Auf der Gegenseite prüft Wiegel Keeper Paul mit einem Distanzschuss (6.). Den ersten "Riesen" der Wismut entschärfte Patzer bei einem Kopfball von Kiessling aus fünf Metern überragend (15.). Auch Schuberts Freistoß aus 17 Metern lenkte der 18-jährige über die Latte. Die folgende Ecke nimmt Lehmann volley und trifft den eigenen Mann auf der Linie, Schumann verhindert die Führung der Gastgeber (18.). Die Preußen können sich ab und zu vom Druck befreien, die Rettungstat von Linz nimmt Kiessling volley völlig blank vor Patzer und verzieht äußerst knapp (32.). Dann geht Finger auf rechts durch, seine Flanke wird von der Linie geschlagen (34.). Und zwei Minuten später die dickste Preußen-Gelegenheit, Glanztat von Paul beim Abschluss von Wiegel, den zweiten Versuch trifft Rösener nicht voll, so dass die Wismut-Defensive klären kann. Die einzige Spitze Lukas Rösener hatte mehrere gute Momente im Spiel, machte Bälle fest und war sehr laufstark, hatte natürlich als einzige Spitze einen schweren Stand. Das Abseitstor von Kiessling hatte für Linz fatale Folgen, sein Zusammenprall bedeutete das Spielaus, er reiht sich wohl als nächster in die lange Verletztenliste. Für ihn kam Kleinert. Einen letzten Schubert-Freistoß vor der Halbzeit schaute Patzer übers Dreiangel. Das 0:0 zur Pause weckte durchaus Hoffnungen auf einen Auswärtspunktgewinn, aber die Wismut wollte mehr.

Patzer kaufte Kiessling dessen dritte Großchance im Eins-gegen-Eins wieder ab (47.), die Vierte nur zwei Minuten später entschärfte er mit Fußabwehr. Es war fast schon ein Privatduell des Wismut-Zehners gegen unseren Keeper. Als man nicht energisch genug klären konnte, flankte Schubert punktgenau auf Kiessling, diesmal verwandelte er per Flugkopfball ins Netz zum 1:0 (50.). Nahezu deckungsgleich Treffer Nummer Zwei nur fünf Minuten später, wieder ein schwacher Klärungsversuch in die Füße von Schubert, wieder flankt er, diesmal auf Schumann, der per Kopf versenkt - 2:0 (55.). Hoffmann hatte das dritte Tor auf dem Fuß, doch frei vor Patzer legt er den Ball neben den Kasten (59.). Trainer Wirth stellte um auf 4-4-2, zog Kleinert nach vorn und das Spiel veränderte seine Statik. Man probierte alles, doch der Anschluss sollte nicht gelingen. Durch höheres Pressing gelangen einige Ballgewinne, doch der letzte Pass wurde meist geklärt. Auch die eingewechselten Jungs aus der Zweiten, Justin Harnisch und Nick Zollitsch brachten nochmal frischen Wind. Fingers Freistoßknaller entschärfte Paul gerade so (81.), Kleinerts Abschluss aus zehn Metern ging drüber (90.+3). So stand ein 0:2 auf der Anzeigetafel trotz einer couragierten Leistung. Mehr war gegen den Tabellenzweiten ehrlicherweise wohl auch nicht drin. Die individuelle Klasse der Wismut war ausschlaggebend. Aber Thomas Wirth machte den Jungs ein Kompliment, sie haben kämpferisch alles reingeworfen. Er hofft auf die Rückkehr einiger Spieler in der nächsten Woche gegen Schott Jena, um ein paar mehr Alternativen zu haben und dann die nächsten Zähler anzupeilen. Man verbleibt mit Platz 8 in der oberen Tabellenhälfte.

Tore: 1:0 Kiessling (50.), 2:0 Schumann (55.)

Zuschauer: 85

Preußen: Patzer, Finger, F. Harnisch (76. J. Harnisch), Zickler, Jäger, Linz (40. Kleinert), Scheer, Domeinski, Wiegel, Reuter (76. Zollitsch), Rösener

weiter im Kader: Gath

Zurück