Enttäuschte Gesichter und die Frage nach der Trendumkehr - 0:1 in Sonneberg
von Markus Fromm
Irgendwie passt dieses Spiel beim Tabellenvorletzten voll in die derzeitige Lage unserer Mannschaft. Einen Vorwurf konnte man keinem Spieler machen, sie haben bis zum Schluss alles versucht, aber Aufwand und Nutzen standen in keinem Verhältnis. Man wollte sich eigentlich im Sonneberger Kessel wieder ein Erfolgserlebnis verschaffen, doch es wurde ein Tag zum Vergessen. Dabei ging es gut los, in den ersten beiden Spielminuten zwei Chancen für Finger (Freistoß in die Mauer) und Linz (Kopfball gehalten nach Fiß-Flanke). Die Gastgeber, defensiv von Trainer Röhr eingestellt, setzten alles auf Konterfußball. Sie versuchten es zunächst mit Distanzschüssen von Scheidemann und Dorst, doch kein Problem für Geißler. Es blieb vieles Stückwerk und man neutralisierte sich im Mittelfeld. Für die Preußen Linz mit einem Distanzknaller, den Keeper Held prallen lässt, Wiegel kann dies aber nicht nutzen (36.). Die letztlich spielentscheidende Szene mit einfachem Fußball, Abschlag Held, Hermes verlängert unglücklich per Kopf, Hertel geht allein auf Geißler zu und vollendet zum 1:0 (41.). So ging es in die Halbzeit. Den Sonnebergern merkte man den Kampfeswillen an, sie waren zum Siegen verdammt und spielten lange Bälle. Das reichte bis dahin, um eine schläfrige Preußen-Elf in den Rückstand zu zwingen.
Es brauchte aber eine weitere Viertelstunde, um zu sehen, wer hier eigentlich auf Platz 4 in der Tabelle steht. Mit der Einwechslung der Weis-Brüder nach einer Stunde verlagerte sich das Geschehen nahezu ausschließlich in die Hälfte der Sonneberger. Die Gastgeber verteidigten mit allem was sie hatten 30 Meter vor dem eigenen Tor und kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte. Weis mit Diagonalbällen brachte Finger zweimal zum Abschluss (59., 63.), doch Keeper Held wurde genau zu diesem für Sonneberg. Ab der 70. Minute erste Krämpfe, viel Zeitspiel und wenig Fußball. Hertel mit einem Konter hätte in der 71. Minute das Spiel entscheiden können, sein Abschluss ging übers Tor. Wiegels Abschluss aus drei Metern (85.), Fingers Schuss aus sechs Metern drüber (87.), jeweils gut durchgespielt in der Vorbereitung, sorgten nur noch für Kopfschütteln auf der Preußen-Bank. Auch die fünfminütige Nachspielzeit hätte noch für den einen Punkt sorgen können. Harnischs weiter Flankenball senkt sich über den Keeper, springt vom Innenpfosten wieder raus, die anschließende Flanke auf Finger kann dieser allein aus 5 Metern nicht im Tor unterbringen (90.+4). Das wars. Ein enttäuschendes Ergebnis gegen einen Gegner, der zwar kämpferisch alles reingelegt hat, aber wenig fußballerische Momente hatte.
Das Fazit ist recht einfach und wurde in Sonneberg offensichtlich: ein Tor erzielt in den letzten vier Spielen, eine unterirdische Chancenverwertung und irgendwie weiß keiner so richtig, wie man dies abstellen kann. Es sind noch fünf Spiele, die Trendumkehr sollte bald erfolgen und nun mit dem Heimspiel gegen Geratal geht man zumindest mal nicht als Favorit ins Spiel. Vielleicht hilft das, um endlich den Negativlauf zu stoppen.
Tore: 1:0 Hertel (41.)
Zuschauer: 56
Preußen: Geißler, Velandia, Harnisch, Jäger, Hermes, Kumm (56. L. Weis), Linz (56. C. Weis), Wiegel, Finger, Fiß, Müller
weiter im Kader: Stoll, Moschkau, Wurschi