Führung in Unterzahl verspielt – 1:2 gegen Sondershausen
von Markus Fromm
Wieder stand unsere Mannschaft nach dem Schlusspfiff mit ratlosen Gesichtern umher, denn es war wie so oft. Gut begonnen und ein frühes Tor erzielt, am Ende dem Druck des Gegners aber nicht Stand gehalten. Die Gäste aus Sondershausen hatten in vier Spielen keinen Punkt geholt, weswegen sie zunächst abwarteten, um am Ende kaltschnäuzig zuzuschlagen.
Wie letzte Woche gingen unsere Preußen recht forsch ins Spiel und wollten zeigen, dass sie das Ding ziehen wollen. Mit der ersten Möglichkeit ergab sich sogar gleich die Führung, die Martin Fiß vorbereitete, indem er in den Strafraum zog und auf Dominik Finger gab. Er schirmte den Ball schön ab und legte ab zu Florian Engel, welcher überlegt abschloss und aus 13 Metern die Lücke fand. Beinahe wäre das 1:0 gleich wieder dahin gewesen. Der technisch starke Bernsdorf ließ zwei Verteidiger aussteigen und gab zu Gibala, der aus gleicher Position wie zuvor Engel abzog. Sebastian Arnold war jedoch mit dem Fuß zur Stelle (9.). Dann verlagerte sich das Geschehen mehr und mehr ins Mittelfeld, doch es war erkennbar, dass der BSV immer stärker zu Werke ging und sich zahlreiche Abschlüsse erspielte. Zwar hatten auch unsere Jungs die eine oder andere Möglichkeit, das Chancenplus lag aber beim Gast und so war klar, dass es eine sehr umkämpfte zweite Halbzeit werden würde.
Diese begann wiederum ereignisreich. Nach einer Flanke von links köpfte Gibala nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (49.), auf der anderen Seite wurde Finger auf die Reise geschickt, seinen Abschluss konnte Rusek zur Ecke abwehren (51.). Dann wieder die Gäste mit einem Schuss vom 16er, den Arnold im Nachfassen in die Finger bekam. Gerade hatten sich unsere Mannen einigermaßen stabilisiert, passierte der Knackpunkt des Spiels. Tobias Eckermann stoppte gelb vorbelastet einen Vorstoß der Eintracht an der Mittellinie und bekam vom sehr unaufgeregt pfeifenden Referee Lorenzen die Ampelkarte gezeigt. Eine harte Entscheidung mit der man jedoch leben musste. Nun sollte es doppelt schwer werden, denn Sondershausen war jetzt natürlich hoch motiviert. Zunächst schaffte es unsere Abwehr, die Angriffe der Blau-Gelben zu vereiteln. Sogar ein Abschluss durch Mats Hummel war zu verzeichnen, dessen 25-Meter-Geschoss leider knapp vorbei segelte. 10 Minuten vor dem regulären Ende kam es allerdings dann doch so, wie es viele befürchteten. Die Kräfte schwanden bei unserem Team zusehends, so dass man eine Ecke kassierte, anstatt einen eigenen Angriff einzuleiten. Der Ball kam scharf in die Mitte und war bei der ersten Abnahme eigentlich schon hinter der Linie, Gibala drosch ihn endgültig in die Maschen (81.). Hatten alle Preußen gehofft, dass man wenigstens einen Punkt retten kann, lief man kurze Zeit später unerklärlich ins offene Messer. Hoch aufgerückt wurde der Ball in der Sondershäuser Hälfte verloren und plötzlich liefen drei Blaue auf Arnold zu. Beinahe wäre der Rettungsversuch geglückt, der eingewechselte Knopp brachte die Kugel jedoch zum freien Gibala, der nur noch einschieben brauchte. Die Freude der Gäste war überschwänglich, denn es war unwahrscheinlich, dass unser FSVP nocheinmal zurückkommen würde. Zwei Standards hielten zwar ein kleines Fünkchen Hoffnung parat, doch es reichte nicht und damit stand man erneut mit leeren Händen da.
Als kleiner Trost wurde wenigstens die rote Laterne abgegeben, da Meiningen durch das schlechtere Torverhältnis abgerutscht ist. Von welcher Bedeutung die nächsten beiden Ligaspiele sind, braucht mit Blick auf die Tabelle nicht weiter erläutert werden. Hinfahren und gewinnen – ein anderes Ziel gibt es nicht!
Tore: 1:0 Engel (6.), 1:1 Gibala (81.), 1:2 Gibala (86.)
Zuschauer: 200
Preußen: Arnold, Fischer, Jäger, Eckermann, Gothe, Fritz (34. Müller), Hummel, Engel, Schönau, Finger (83. Degner), Fiß
weiter im Kader: Geißler, Karbstein, Franke, Steinmetz