Führung unnötig vertändelt – 2:2 in Dingelstädt
von Markus Fromm
Nach der aufgrund von Corona exakt 4-monatigen Spielpause stand für die Zweite am Wochenende mit dem Auswärtsspiel in Dingelstädt das 9. Spiel der laufenden Saison in der Kreisoberliga an. Mit einem Sieg hätte man die Gastgeber in der Tabelle überholen können, jedoch waren die Vorzeichen alles andere als rosig. Gleich 16 Ausfälle hatte man zu beklagen, unter anderem fehlten die in der Hinrunde und auch in der Wintervorbereitung so großartig aufspielenden Fritz und Brunthaler, auf Seiten Dingelstädts musste man den Ausfall von Top-Torjäger Mummert beklagen. Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhielt man von Franke, Linz und Karbstein.
Das Spiel ist schnell erzählt. Auf äußerst schwierigem Geläuf kam kaum Spielfluss zustande. Auf Sicherheit bedacht, agierten beide Teams mit vielen hohen und weiten Schlägen, sodass sich manch Zuschauer wohl wie ein Tennisschiedsrichter fühlte. Kämpferisch konnte die Zweite dagegen in Durchgang eins vollends überzeugen und ließ so gut wie keine Chance der Hausherren zu. Offensiv hatte man selbst ebenfalls wenig Chancen, zeigte sich jedoch äußerst effektiv. Einen Weißenborn-Freistoß ließ Glanz im Dingelstädter Tor nur klatschen, Touray setzte nach und verwertete den Abpraller zum 0:1 (20.). Euphorisiert vom Führungstreffer kombinierten sich in der Folge Steinmetz und Karbstein über die rechte Seite, dessen Flanke punktgenau auf den langen Pfosten kam. Hier behinderten sich Weißenborn und Hoxha jedoch gegenseitig, sodass sie den Ball nicht im Tor unterbrachten. Trotz der vergebenen Großchance konnte man die Führung ausbauen. Nach einem weiten Abstoß von Smollich setzte sich der enorm laufstarke Weißenborn im Laufduell durch, blieb vor Glanz ganz cool und vollendete trocken in die lange Ecke – 0:2 (39.).
Die 2-Tore-Führung hatte jedoch nur kurz Bestand, da Schollmeyer nur eine Minute später bei einem Eckball sträflich allein gelassen wurde und keine Probleme hatte, einzunicken (40.). So ging mit einem 1:2 für Schwarz-Weiß in die Halbzeit, in der das Trainerteam um Maroldt und Freitag die Mannschaft zu einer guten ersten Halbzeit beglückwünschen konnte, jedoch mahnte, sich auf der Führung auszuruhen. Offenbar hatten sie schon eine Ahnung, denn man konnte zu keinem Zeitpunkt mehr an die Leistung des ersten Durchganges anknüpfen, schaltete in den Verwaltungsmodus und ließ Dingelstädt zunehmend das Spiel machen, die mit Baumann und Taubert noch einmal zwei gestandene Spieler nachlegen konnten. Beide Mannschaften zeigten sich enorm harmlos, sodass erst ein böser Schnitzer der Defensivreihe der Zweiten zum Ausgleichstreffer führte. Ein eigentlicher Rückpass auf Smollich geriet zu kurz, der umtriebige Tauber spritzte dazwischen, umkurvte Smollich und schob zum 2:2 ein (80.). 5 Minuten später rutschte ein flach getretener Baumann-Freistoß durch Mann und Maus und ging glücklicherweise am langen Pfosten vorbei (85.). In der Folge spielte niemand so richtig mehr auf Sieg und das Spiel endete Remis.
Ein Unentschieden, das aufgrund der zwei verschiedenen Halbzeiten gerecht ist. Vor dem Spiel hätte es vermutlich auf Seiten der Preußen nicht wenige gegeben, die ein Unentschieden unterschrieben haben, aufgrund des Spielverlaufs ärgerte man sich im Nachhinein trotzdem. Nun gilt es, in dieser Woche gut zu trainieren, um am Sonntag im Heimspiel gegen Lengefeld/Stein an die gezeigte Leistung der ersten Hälfte anzuknüpfen und drei Punkte im Stadion der Freundschaft zu lassen.
Tore: 0:1 Touray (20.), 0:2 Weißenborn (39.), 1:2 Schollmeyer (40.), 2:2 Tauber (79.)
Zuschauer: 68
Preußen II: Smollich, Heukrodt, Hildebrandt, Karbstein, Linz, Franke, Steinmetz, Bugdol (82. Görke), Touray, Weißenborn, Hoxha (85. R. Seifert)