Glücklicher "Dreckssieg" - 1:0 gegen die SG Siebleben/Seebergen
von Benno Harbauer
Mit einem am Ende aufgrund des späten Siegtreffers glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0-Erfolges kletterten die Preußen zumindest für eine Nacht auf den Spitzenrang der Landesklassen-Tabelle. Aber es war ein zähes und manchmal auch recht würgiges Ringen gegen den alten Rivalen aus dem Osten Gothas. Trainer Geuß musste aufgrund der Ausfälle der Defensiven Domeinski und Jäger seine Viererkette komplett umbauen und behielt am Ende Recht, denn die Null auf der eigenen Seite war der Faustpfand für den Sieg. Hatzky sorgte mit einem Freistoß nach einer Viertelstunde für das erste Achtungszeichen, Keeper Ulrich klärte zur Ecke. Ein weiterer Hatzky-Freistoß wird von Röth nur knapp am Tor vorbeigezogen (27.). John versuchte es noch einmal aus 16 Metern, doch auch da war Ulrich auf dem Posten. Die einzige nennenswerte Aktion der gefürchteten Offensive der Gäste in der ersten Hälfte setzte M. Lehmann, der aus 20 Metern Arnold zu einer Glanzparade zwang (44.). Eine zähe Auseinandersetzung lieferten sich beide Teams, ganz im Gegenteil zu den teils hochklassigen und immer torreichen Begegnungen der jüngeren Vergangenheit. Auch der erst in dieser Woche kurzfristig von Siebleben verpflichtete 43-jährige Piotr Rowicki (früher Gotha, Treffurt) konnte noch keine entscheidenden Impulse setzen.
Auch die zweite Hälfte verlief ähnlich, die Preußen meist optisch überlegen, doch an den zwei Viererketten der Gäste biss man sich die Zähne aus. So war es eigentlich nur mit Distanzschüssen möglich, Gefahr zu erzielen, denn das Passspiel der Geuß-Elf war zu langsam und zu ungenau. So probierte es Cyriax nach einer Stunde aus der Distanz, doch Ulrich hatte keine Mühe. Kurz darauf die Gäste mit ihren gefährlichsten Angriffen. Wieder war es M. Lehmann, der aus 7 Metern gerade noch von Gothe abgeblockt werden konnte, hier hätten die Siebleber sogar in Führung gehen können. Nur eine Minute später verpasste Torjäger S. Lehmann eine König-Flanke nur hauchdünn, auch hier hatten die Preußen Glück. Eigentlich war das Offensivspiel von Siebleben durchschaubar, lange Bälle von Holzapfel und Schreiber auf die schnellen Spitzen, das war das einzige Offensivmittel der Mannschaft von Oleg Oliinik. Zwischendurch wieder ein Hatzky-Knaller, den Ulrich prallen lässt (71.) und auf der Gegenseite M. Lehmann, der aus der Drehung aus 10 Metern das Tor nur knapp verfehlte (77.). Die Gäste monierten einige Male heftig die Entscheidungen des Unparteiischen, so bei einem Laufduell im Strafraum, als S. Lehmann zu Boden ging. Schiedsrichter Steinacker lieferte jedoch eine gute Partie ab und hatte in allen entscheidenden Situationen das richtige Händchen. In den letzten 10 Minuten bliesen die Preußen dann zur Schlussattacke, Hatzkys 25-Meter-Geschoss holte Ulrich glänzend aus dem Winkel (80.), nur eine Minute später war es Röth sogar aus 30 Metern, dessen Ball lenkte Ulrich über die Latte. Richtig turbulent wurde es in der 88. Minute. Nach einem eher harmlosen direkten Freistoß von Gothe, den Ulrich nach vorn abprallen ließ, kamen die Preußen fünfmal (!) aus kürzester Entfernung zum Torschuss. Röth gehalten, Skibbe abgeblockt, Schönau Pfosten, Cyriax abgeblockt, bis schließlich Skibbe zum umjubelten Siegtreffer den Ball aus 5 Metern unter die Latte nagelte. Ausgerechnet Skibbe, der zuletzt ein wenig kritisierte Mittelfeldstratege, besorgte den wichtigen Dreier, man gönnt es dem "Skibbi". Der in der Vorschau ersehnte "Dreckssieg" war unter Dach und Fach. Zwar nicht schön, aber manchmal muss das Glück auch erzwungen werden und das war heute der Fall.
Tor: 1:0 Skibbe (88.)
Zuschauer: 100
Aufstellung: Arnold, John, Gothe, Scholz, Fritz, Karbstein (67. Skibbe), Hatzky, Steinmetz, Röth, Cyriax, Schönau (90. Krumbein)