Heimfluch bleibt – spätes 0:1 gegen Meuselwitz II

von Markus Fromm

Es bleibt wie verhext. Auch das vierte Heimspiel in Folge verlor unsere Mannschaft ohne eigenes erzieltes Tor und das auch noch ziemlich unglücklich. Deutete lange Zeit alles immerhin auf ein 0:0 hin, stachen die spielerisch eigentlich nicht sonderlich gefährlichen Gäste aus Meuselwitz eiskalt zu und nahmen drei Punkte mit nach Hause.

Mit wieder etwas größer aufgestelltem Kader gingen unsere Preußen in die Partie, welche durch technische Probleme knapp 20 Minuten später als geplant begann. In der ersten Halbzeit waren die Spielverhältnisse einigermaßen ausgeglichen und es ging eher taktisch zur Sache. Beide Teams betrieben ein gutes Stellungsspiel und wollten den Spielaufbau gestalten, große Torgelegenheiten sprangen dabei jedoch nicht heraus. Beiderseits gab es nur wenige harmlose Abschlüsse, so dass die Begegnung von außen betrachtet wenig mitreißend wirkte. Bei der einen oder anderen Situation wurde gen Halbzeitpause mehrmals gelb gefordert, Schiri Leitschuh verteilte jedoch jeweils nur eine Verwarnung. Torlos ging es in die Kabinen, wo sich beide Kontrahenten sicherlich mehr für die zweite Halbzeit vornahmen.

Zu Beginn dieser kam der ZFC mit Schwung über die rechte Angriffsseite, von wo die Eingabe halbhoch in die Mitte flog. Hier bugsierte Max Domeinski den Ball in Richtung eigenes Tor, so dass er Dennis Weisheit zu einem sehenswerten Hechtsprung zwang, durch welchen die „Gurke“ über die Latte gerettet wurde (51.). Das blieb aber ziemlich die einzige wirklich gefährliche Aktion für Meuselwitz. Für unsere Farben gab es dagegen zwei Chancen, die durchaus ein Tor verdient gehabt hatten. Nach einem weiten Schlag aus der Abwehr pflückte Florian Engel die Kugel am 16er und zog per Hakenschlag nach innen. Aus guter Position schloss er ab doch leider ging das Leder knapp am rechten Torpfosten vorbei. Sehr ärgerlich, das wäre ein wichtiges Zeichen für die Mannschaft gewesen und hätte die Tendenz stark in Richtung Heimsieg getrieben. Auch der Schlenzer von Daniel Trübenbach nach einer Ecke zischte aussichtsreich auf das Tor zu, sein gefühlvoller Ball vom 16er Eck landete jedoch nur auf dem Tornetz anstatt darin (61.). Im Anschluss probierte es der FSVP mit mehreren Spielzügen und investierte im Gegensatz zum Gast mehr in die Offensive. Vor allem über die Außen kam aber wenig nach vorne und vieles im Preußen-Spiel Bestand aus Einzelleistungen. Man schaffte es leider nicht, die dichte Deckung der Zipsendorfer zu knacken und war mal wieder am Verzweifeln. Ein Großteil der Preußen-Anhänger war daher schon Minuten vor dem Ende mit einem torlosen Remis zufrieden. Durch diese Rechnung macht der ZFC aber urplötzlich einen großen Strich und kam mit einem der seltenen Angriffe über die rechte Bahn nach vorne. Manch einer monierte, dass Wegner den Ball mit dem Oberarm mitgenommen hatte, doch das ist spekulativ. Jedenfalls zog er in die Mitte, wo er nicht energisch genug gestört werden konnte und den Ball zentral vor Dennis Weisheit in die Maschen knallte. Einfach nur ernüchternd für alle in Schwarz-Weiß. Zu allem Übel beging Robert-Walter bei einem Konter der Gäste in der Nachspielzeit am Mittelkreis ein taktisches Foul und flog mit gelb-rot vom Feld, so dass er am Dienstag von außen zuschauen muss. Eine Gelegenheit ergab sich dann aber doch noch für unsere Elf. 3 Minuten über der Zeit pfiff der Unparteiische noch einen Freistoß zentral vor dem Tor. Daniel Trübenbach brachte die Pille aus 25 Metern schön über die Mauer, doch der lange Kroner im Gäste-Tor kratzte das Ding aus der langen Ecke. Damit gab es wiedermal kein Happy End, aber insgesamt waren die Tormöglichkeiten über die 90 Minuten einfach zu wenig, um als Sieger vom Feld zu gehen. Der eine Punkt wäre demnach gerechtfertigt gewesen, doch die Mannen aus dem Altenburger Land machten am Ende Ernst.

Resigniert verließ Preußen die Wiese und wenige konnten wirklich optimistisch an das kommende Spiel glauben. Dies ist jedoch schon in zwei Tagen angesetzt und ganz klar soll dann endlich der böse Heimfluch beendet werden. Zu Halloween will man diesen Geist also verscheuchen und der auswärtsschwache Gast aus Ehrenhain scheint dafür der richtige Gegner zu sein. Unterschätzen darf man die Truppe aber auf gar keinen Fall, auch wenn alle wissen, dass alles andere als ein Sieg eine große Enttäuschung wäre. Wie sagte es ein Fußballfachmann einst: Wir dürfen den Sand jetzt nicht in den Kopf stecken!

Tor: 0:1 Wegner (85.)

Zuschauer: 80

Preußen: Weisheit, Fischer, Domeinski, Müller, Franke (75. Schönau), Skibbe (60. Gothe), Degner (85. Kleinert), Engel, Walter, Skibbe, Trübenbach

weiter im Kader: Geißler, Steinmetz, Jäger

Zurück