14 Kampfpreußen ringen Spitzenreiter Geratal mit 1:0 nieder
von Markus Fromm
Mit einem dicken Ausrufezeichen geht unsere Mannschaft in die Woche vor dem Pokal-Halbfinalspiel in Büßleben am kommenden Samstag. Gegen den bisherigen Spitzenreiter SpVgg Geratal hieß es am Ende 1:0 und alle Preußen hatten nach dem Spiel ein Lächeln auf dem Gesicht. Bei kalten Temperaturen zur Mittagszeit stemmte sich eine bravourös kämpfende Einheit gegen die erwartete spielerische Dominanz der Gäste. Deren Trainer Huck konnte Offensiv bis auf Keiner alles aufbieten, seine Defensivstrategen mit dem Ex-Preußen Bischof, Brandl, Thurau, Linse und Braunschweig musste er dagegen ersetzen. Er reaktivierte den langjährigen Abwehrchef Dobrocki, der in der Innenverteidigung ein gutes Spiel machte. Die Preußen mussten auf Hummel, John und Karbstein verzichten, Moschkau saß angeschlagen nur auf der Bank.
Der Spitzenreiter wollte dennoch von Anfang an Druck machen. Einmal kamen sie gefährlich durch, Mantlik mit dem Schnittstellenpass auf Thorwarth, der kommt allein vor Arnold aber nicht am Preußen-Keeper vorbei (6.). Dann schon die entscheidende Szene des Spiels. Glänzendes Solo von Engel mit punktgenauem Pass auf Fiß, der zieht in den Strafraum und wird von Seyfferth getroffen. Schiedsrichter Gaßmann zeigt auf den Punkt und Walter verwandelt souverän gegen Kott zum 1:0 (12.). Den Preußen gelang es fortan die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten, Eckermann und Domeinski hatten die Lufthoheit in der Zentrale, davor holten Walter und Engel mit viel Einsatz viele wichtige Bälle. Die Chance zum 2:0 hatte Finger, Weis bedient Müller, dessen Solo auf die Grundlinie mit Rückpass auf Finger wird im letzten Moment zur Ecke geblockt (22.). Dem Spitzenreiter fiel wenig ein, außer einem Distanzschuss von Paradies, den Arnold entschärfte, kam nichts in die Gefahrenzone (30.). Und so ging es ohne Probleme mit der wertvollen, aber knappen Führung in die Pause und die fröstelnden knapp 100 Besucher fragten sich, ob unsere Mannschaft noch einmal 45 Minuten dem Favoriten Paroli bieten kann.
Sie konnte es und zog mit aggressiver Zweikampfführung den Geratalern den Zahn. Bis zehn Minuten vor Ende ließ man nichts torgefährliches zu. Man unterbrach immer wieder den Spielfluss, war einer ausgespielt, stand der nächste Preuße auf dem Fuß des Gegners. Man haute sich in die Zweikämpfe und ließ bis auf einige Ecken nichts zu. In der 61. Minute wird Müller nach guter Vorarbeit von Euchler im letzten Moment geblockt und als Keeper Kott kurz darauf im Strafraum in Fiß rein grätschte, hätte er sich über einen erneuten Elfmeter nicht beschweren können. Der eingewechselte Schönau konnte eine Viertelstunde vor dem Ende den Sack eigentlich schon zumachen, nach Freistoß von Weis kam er nach Kopfballablage von Eckermann zur Volleyabnahme, aber Kott lenkte den Ball über die Latte (76.). Gäste-Trainer Huck brüllte permanent seine Mannen nach vorn, in den letzten zehn Minuten setzten sie dann alles auf eine Karte. Zweimal hielt Arnold dabei überragend und sicherte den wichtigen Dreier. Nach langem Diagonalball haute der eingewechselte Christ volley aus 15 Metern drauf, Arnold kam mit den Fingerspitzen dran (80.) und lenkte die Kugel über die Latte, die anschließende Ecke von Heyer köpfte Thorwarth aus drei Metern ins untere Eck, doch Arnold war mit einem tollen Reflex erneut zur Stelle (81.). Fahrlässig mal wieder der Umgang mit den sich bietenden Konterchancen, bei Weis' Freistoßknaller zentral aus 19 Metern hatte Kott seine Probleme (89.), Schönau steuerte dann auf den Keeper zu, doch Kott bekam die Hände noch an den Ball (90.). Als Kott dann selbst im Preußen-Strafraum auftauchend die letzte Möglichkeit per Direktabnahme versiebte (90.+1) war es überstanden.
Überglückliche Preußen-Spieler feierten einen Sieg, den man so nicht erwarten konnte. Jetzt geht es aber volle Kraft voraus in die Vorbereitung auf das Spiel der Spiele im Thüringenpokal-Halbfinale beim SV Blau-Weiß Büßleben, die sich unter den Augen des Preußen-Trainergespanns mit 5:1 gegen Eintracht Sondershausen II durchsetzten.
Zuschauer: 87
Tor: 1:0 Walter (12./Foulstrafstoß)
Aufstellung: Arnold, Euchler (81. Gothe), Eckermann, Domeinski, Jäger, Müller (89. Franke), Walter, Engel, Weis, Finger (60. Schönau), Fiß
weiter im Kader: Geißler, Degner, Moschkau, Liebe