2:2 in Geratal mit unglücklichem Ausgleich in der 96. Minute

von Markus Fromm

Mit einem ärgerlichen 2:2-Remis kehrte unsere Mannschaft aus Geraberg zurück. Letztmalig 2015 konnte man dort einen Dreier verbuchen, so nah wie diesmal war man seitdem nie dran zu gewinnen. Trainer Thomas Wirth hatte einen brutal dicken Hals nach dem Schlusspfiff. „Da haut sich jeder der Jungs übers ganze Spiel unglaublich rein, um am Ende durch eine völlig falsche Schiedsrichterentscheidung entlohnt zu werden, das habe ich Schiedsrichter Hillig auch gesagt.“ Was war passiert? Die vierminütige Nachspielzeit war bereits zwei Minuten abgelaufen, da ließ Lukas Ortlepp einen klaren Ball ins Toraus trudeln. Der Assistent, unmittelbar daneben zeigte Abstoß und alle warteten auf den Schlusspfiff. Aus dem Mittelkreis heraus sah sich Hillig gemüßigt einen Eckball zu geben und das Unheil nahm seinen Lauf. Die Ecke wurde geklärt, Weidlich hält aus 15 Metern drauf und abgefälscht trudelt die Kugel ins Tor. Patzer hatte keine Chance. Abpfiff. Man fühlte sich verschaukelt, wilde Diskussionen, aber es half nichts, das 2:2 muss man hinnehmen wie eine zwei Tage in der Sonne liegende Scheibe Wurst. Beides ist einfach schlecht. Beide Seiten waren im Übrigen mit der Spielleitung von Hillig nicht glücklich, aber sei es drum.

Zu Beginn neutralisierten sich beide Mannschaften, so dass Chancen eher Mangelware blieben. Möller hätte seine Farben in Führung bringen können, ebenso Fiß auf Preußen-Seite. So kam die Preußen-Führung glücklich zustande, einen langen Ball von Engel legt Behr per Kopf am eigenen Keeper vorbei ins Netz (36.). Und es kam noch besser, Fiß wird im Sechzehner gelegt, dann noch ein Handspiel der Gastgeber, so richtig klar war man sich nicht, ob es nun Foul- oder Handstrafstoß gab. Egal, Fiß ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte trocken zum 0:2 mit Saisontreffer Nummer 19 (45.+2). Mit wüsten Beschimpfungen der Heimzuschauer Richtung Schiedsrichter ging es in die Pause, die Halbzeitführung war nicht unbedingt dem Spielverlauf entsprechend, wo es ausgeglichen zuging.

Geratal gab sich aber nicht auf und startete entschlossen in den zweiten Durchgang, Preußen musste sich nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Scheer erstmal neu sortieren, Fernschild ersetzte ihn. Sennewald verwertete den besten Angriff der Gastgeber im gesamten Spiel nach fünf Minuten aber gleich zum Anschluss, den Schnittstellenpass nutzte er zum 1:2 (50.). Wittke, Sennewald und Thurau hatten zwar noch Halbchancen, unsere Mannschaft verstand es aber clever alles weg zu verteidigen. Auch wenn Geratal am Ende alles nach vorn warf und Fiß im Konter allein auf Kunth zulaufend die Entscheidung hätte bringen können, so war das Ende einfach nur unglücklich. Ob das Unentschieden am Ende gerecht ist, lassen wir mal dahingestellt, wie es zustande gekommen ist wohl nicht. Geratal bleibt nach diesem weiteren Negativerlebnis der Angstgegner der Preußen - ob sich das irgendwann mal wieder dreht, so langsam glaubt man nicht mehr dran, das achte Spiel in Folge gelang kein Sieg.

Zwei Momente wollen wir aber noch erwähnen: Ben Seifert, 19-jähriger A-Jugendspieler und seit den F-Junioren im Preußen-Trikot, absolvierte seine erste Viertelstunde im Trikot der Ersten in der Thüringenliga. Papa Thomas nahm dies vor Ort stolz zur Kenntnis. Und auch die Einwechslung von Geratals Top-Torjäger Maximilian Zachert nach mehr als 8 Monaten Verletzungspause nahm man positiv zur Kenntnis. Für unsere Mannschaft ist Pfingsten frei, Anfang Juni wartet dann zuhause der beste Aufsteiger und Tabellendritte Glücksbrunn Schweina auf ein interessantes Duell.

Tor: 0:1 Behr (36./Eigentor), 0:2 Fiß (45.+2/Handstrafstoß), 1:2 Sennewald (51.), 2:2 Weidlich (90.+6)

Zuschauer: 85

Preußen: Patzer, Engel, Domeinski, Zickler (75. Le. Ortlepp), Jäger, Lu. Ortlepp, Scheer (38. Fernschild), Wiegel (82. Seifert), Rösener, Fiß

weiter im Kader: Welker

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