4:1-Auswärtssieg in Bad Frankenhausen mit Anlaufschiwerigkeiten

von Benno Harbauer

Bei besten äußeren Bedingungen ging es leider trotzdem wie angekündigt auf den Kunstrasenplatz des Stadions An der Wipper. Die Tore auf dem Hauptplatz, der in Top-Zustand war, waren bereits abmontiert. Der enge, schon in die Jahre gekommene Nebenplatz, sollte den Gastgebern vom SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen, die erst 2 Punkte auf ihrem Konto haben, entgegenkommen. Trainer Steve Göhring kündigte an, die Räume eng zu machen und Punkte zu holen, wenn keiner damit rechnet. Doch die Preußen starteten ballsicher und zielstrebig, zunächst scheiterte Degner nach einem Alleingang (3.). Doch der Spielertrainer der Gastgeber wollte Zeichen setzen. Zunächst setzte er einen Kopfball nach Einwurf knapp übers Dreiangel (10.), dann senste er ohne Rücksicht auf Verluste mit beiden Beinen voraus im Preußen-Strafraum (!) in Hatzky hinein, ohne dass Schiedsrichter Roßmell von einer Verwarnung Gebrauch machen sollte. Nur fünf Minuten später hielt wieder Göhring bei einem Konter am Trikot von Karbstein, diesmal Gelb, aber eigentlich wäre er hier schon fällig gewesen für eine Ampelkarte. Und die Gastgeber waren weiter bissig und sehr aggressiv, Karbstein wurde einige Male unsanft gebremst. Doch es ging weiter kontrolliert aufs Tor der Blau-Weißen. Skibbe bediente Röth, dessen Kopfball war aber zu schwach, um Andrzejak im Tor zu gefährden, Fritz` Distanzschuss ging übers Tor (17.). Doch so langsam lösten sich die Gastgeber aus der Umklammerung, nach einem leichten Schubser von Domeinski hatten sie zentral aus 18 Metern per Freistoß die Chance zur Führung, Kroll zirkelte den Ball ans Lattenkreuz (23.). Arnold wäre ohne Chance gewesen. Die Preußen antworteten in Form eines 25-Meter-Geschosses von Steinmetz, der nur Zentimeter am Kasten Andrzejaks vorbeisegelte (24.). Nach einer halben Stunde die dickste Gäste-Chance. Der wieder sehr agile Karbstein verlängerte per Kopf einen Arnold-Abschlag in den Lauf von Schönau, doch sein Heber über Andrzejak ging am Tor vorbei (30.). In der Folge agierten die Preußen bis zum Halbzeitpfiff zu leichtsinnig und bauten den Gastgeber immer weiter auf. Die Quittung bekam man zwei Minuten vor dem Wechsel, Knoll setzte sich auf Rechtsaußen etwas glücklich gegen Jäger durch, seine präzise Flanke erreicht den völlig freien Kapitän Schlegel, der volley den Ball an Arnold vorbei zur Führung ins Netz drischt (43.). Mächtig bedient ging es in die Kabinen.

 

Doch Trainer Geuß muss wohl die richtigen Worte gefunden haben. Mit dem festen Vorsatz das Spiel zu drehen, startete man in die zweite Hälfte. Und endlich ging es konsequent über Außen. Degner und Fritz spielten sich glänzend via Doppelpass durch, Fritz zog den Ball scharf nach innen, Andrezejak kollidierte mit einem Mitspieler und Schönau drückte den Ball über die Linie zum 1:1 (51.). Nur drei Minuten später gleiche Situation, wieder der immer stärker werdende Fritz mit einer Maßflanke und Steinmetz platzierte seinen Kopfball ohne Chance für den Keeper im Netz - 1:2 (54.). Und sie wuschen im Schnellwaschgang noch einmal nach. Diesmal über die linke Seite, Röth setzt sich energisch durch, flankt nach innen, wo Degner eiskalt verwandelt (56.). Drei Tore in fünf Minuten, die Gastgeber waren geschockt. Unverständlich: Wegen Verlassens der kleinen Coaching-Zone beim Torjubel wurde der Preußen-Trainer von der Bank verwiesen und musste sogar hinter die Zaunabsperrung. Schiedsrichter Roßmell kannte keine Gnade. Aber auch ohne ihren Coach hätte man jetzt noch was fürs Torverhältnis tun können, Schönau setzte sich elegant im Strafraum durch, frei vor Andrezejak verzog er jedoch um Haaresbreite (65.). Auch Degner, der immer besser wird im Preußen-Trikot, hätte aus 16 Metern noch eins draufsetzen können, doch sein Ball ging übers Gehäuse (69.). Aber im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich Unkonzentriertheiten in der Defensive ein. Arnold musste zwei gefährliche Flankenbälle klären und als der in der zweiten Halbzeit überragende Fritz einen zu kurzen Rückpass auf Arnold spielte, Kroll den Ball erlief, den Ball jedoch sowohl an Arnold als auch am rechten Pfosten vorbei setzte (81.), da hatte man Glück gehabt. Jetzt straffte man sich aber wieder und ließ nichts mehr anbrennen. Auch das 4. Tor war wieder über die Außenpositionen herausgespielt. Der eingewechselte A. Schiller bediente Steinmetz, der den Ball unten links verwertete und endgültig den Dreier klar machte - 1:4 (88.). Der dritte Auswärtssieg sorgte für die Festigung des 2. Tabellenplatzes. Nun freut man sich auf das Spiel gegen den Uralt-Rivalen aus Walschleben.

 

Tore: 1:0 Schlegel (43.), 1:1 Schönau (51.), 1:2 Steinmetz (54.), 1:3 Degner (57.), 1:4 Steinmetz (88.)

 

Zuschauer: 150

 

Aufstellung: Arnold, Fritz, Hatzky (72. Scholz), Domeinski, Jäger, Skibbe, Steinmetz, Röth (85. Krumbein), Degner, Karbstein (80. A. Schiller), Schönau

Zurück