Kampfspiel um ganz wichtige Punkte 2:1 in Ohrdruf gewonnen
von Markus Fromm
Nach einer guten Trainingswoche mit jeweils über 20 Spielern in den Einheiten startete man positiv gestimmt in die Mission drei Punkte im Ohratal. Bis auf Moschkau, D. Müller, Deist und die Langzeitverletzten alle Mann an Bord, dazu der auf Abruf in den Kreißsaal dazugestoßene Capitano nebst hochschwangeren Gattin sollten für den dringend benötigten Dreier sorgen. Der erste Dämpfer kam bei den durch die 3G-Regel durchgeführten Vor-Ort-Tests - ein Spieler positiv, sofort isoliert, Rücksprache mit dem Staffelleiter. Testung der gesamten Mannschaft vor dem Warmmachen, alles negativ, Spiel findet statt. Zweiter Dämpfer beim Warmmachen, Fabrice Harnisch kann aufgrund von Rückenbeschwerden nicht auflaufen. Keine gute Vorbereitung, Umstellung der Stammelf, fünf Neue im Vergleich zur Vorwoche, neues Konzept überlegen - keine guten Zeiten für Trainer, aber wir spielen.
Die Gastgeber mit dem Rücken zur Wand, muss unbedingt punkten und das auch nahezu mit dem kompletten Kader an Bord. Die Ex-Preußen Reinhold, Schönau auf dem Platz, O. Arnold auf der Bank und Keeper Sebastian Arnold gesperrt aufgrund einer Roten Karte in Weimar auf der Tribüne. Und Reinhold setzte die erste Duftmarke mit einem Kopfball knapp neben den Kasten (8.). Unsere Mannschaft war erst einmal um Sicherheit in der Defensive bemüht. Mit dem ersten gefährlichen Vorstoß auch gleich die so wichtige Führung, Fiß schickt Paco über rechts, der umkurvt erst Krieg, dann läuft er Keeper Horn weg und schiebt ins leere Gehäuse (22.). Auf dem nassen Geläuf und stürmischem Wind versuchen es beide mit Distanzschüssen, Wildies für Ohratal und Fiß zielen zu hoch, dann geht Fiß allein in den Sechzehner und wird in Zange genommen (35.), kein Elfmeter vom guten Schiedsrichter Keith, das hatte der gut 40-köpfige Preußen-Anhang anders gesehen. Doch unsere Mannschaft nutzte die kurze Unordnung der Gastgeber, Fiß setzt Wiegel glänzend in Szene, Horn pariert glänzend, den Abpraller knallt Fernschild zum 0:2 in die Maschen (38.). Die Männer von Trainer Giehl schafften es vor der Pause nicht mehr für Gefahr zu sorgen, so dass dem Preußen-Anhang der Halbzeit-Glühwein extrem gut schmeckte. Leider musste Paco bereits vor dem Wechsel passen, eher eine Vorsichtsmaßnahme, ihn ersetzte T. Müller.
Auch nach dem Wechsel kam der erste gefährliche Moment von einem Ex-Preußen, Schönaus Abschluss kratzte Geißler aus der unteren Ecke (51.). Dann hatte Wiegel innerhalb von zwei Minuten zweimal die Vorentscheidung auf dem Fuß. Allein auf Horn zusteuernd bleibt der Keeper Sieger, T. Müller setzt den Abpraller per Kopf drüber (52.). Nur eine Minute später die selbe Situation, diesmal schiebt er an Horn vorbei, doch der Ball wird von Gorf noch von der Linie geschlagen (53.). In der Folge wird um jeden Zentimeter auf dem Rasen gerungen, viel Kampf, wenig Spielfluss. Ganz dicke Chance dann für die Gastgeber, Jung wird freigespielt, steuert auf Geißler zu, doch er wartet einen Tick zu lange und wird von Jäger mit einer Monstergrätsche geblockt (64.). Das hätte eine Wende geben können. So hielten die Preußen das Spiel weg vom eigenen Kasten und warteten auf Konter. Fiß war zweimal allein durch, wartete aber auch jeweils zu lange und wurde zur Ecke geblockt. Es dauerte bis in die Nachspielzeit bis Ohratal nochmal gefährlich wurde. Eine Schönau-Flanke verwandelte Jung mit schönem Flugkopfball und seinem 4. Saisontreffer zum 1:2 (90.+1). Nach einer weiteren Minute war Feierabend und die Preußen glücklich über den dritten Auswärtssieg der Saison. Platz 6 sieht gut aus, aber Corona und andere Widrigkeiten lassen die Halbserie zu einem auf und ab werden. Man muss es so annehmen und freut sich auf das nun folgende Landespokal-Viertelfinale bei der SpVgg Geratal. Dessen Trainer Robin Keiner machte sich eifrig Notizen am Spielfeldrand, Thomas Wirth war am Vortag beim Heimsieg der Gerataler gegen Teistungen stiller Zuseher. Wer kann wenn also am meisten überraschen in diesem Spiel ums Halbfinale?
Tore: 0:1 Paco (22.), 0:2 Fernschild (38.), 1:2 Jung (90.+1)
Zuschauer: 140
Preußen: Geißler, Engel, Domeinski, Jäger, Wurschi, Franke, Fernschild (75. Kumm), Weis, Wiegel (86. Hermes), Fiß, Paco (30. T. Müller)
weiter im Kader: Stoll, Stöber, Linz, Harnisch