Kein Kraut gewachsen gegen SCHOTT Jena
von Markus Fromm
Mit 0:2 verlor unser FSVP das Heimspiel gegen den SV SCHOTT Jena und war damit noch gut bedient. Zwar hatte der Oberliga-Absteiger bisher ebenfalls noch kein Spiel gewonnen, doch war zu befürchten, dass die Gäste von der Saale mit ihrem gut besetzten Kader mit viel Präsenz und Siegeswillen ins Spiel gehen.
So kam es dann auch, dass Jena über die komplette Spielzeit frischer wirkte als unsere Mannen. Schon in der Anfangsphase lauerte Gefahr vor dem Preußen-Tor mit zwei Kopfbällen über (3./6.) und einem knapp neben das Tor (16.). Bis auf einen zur Abseitsstellung führenden Angriff und ein Rugby-Ball von Sebastian Degner in den Himmel kam auf Preußen-Seite nichts nach vorn. Die beste und leider auch einzige Großchance der ersten Halbzeit hatte wieder Degner, welcher im Rückraum lauerte und durch Carlo Karbsteins Hereingabe von der Grundlinie bedient wurde. Aus 16 Metern nahm „Dege“ Maß und viele hatten den Jubel schon angesetzt, doch die Kugel flog knapp am Pfosten vorbei (26.). Schade drum, eine eigene Führung hätte unser Team womöglich beflügelt, stattdessen hätte SCHOTT im Gegenzug fast das Tor verbucht. Von links kam der Ball zum unbewachten Johannes Held, der aus bester Position abzog, was Sebastian Arnold mit den Knien abwehren konnte. Danach gab es beiderseits noch jeweils einen weiteren Schuss, der aber Fang der jeweiligen Torleute wurde und dann verflachte das Geschehen bis zur Pause zusehends. Dennoch war Jena aktiver und stand kompakt gestaffelt. Mit schnellem Umschaltspiel kam der Gast nach zahlreichen Ballverlusten unserer Elf immer wieder in die Offensive, konnte aber kein Kapital daraus schlagen.
Dies sollte jedoch nach der Pause passieren. Zunächst hatte unsere Formation noch Glück als Tom Sturm ganz allein auf Arnold zulief, allerdings vorbei zielte (54.). Besser machte es sein Kollege Oliver John, der nach einem hohen Ball in den Strafraum überraschend abzog und mit seiner Direktabnahme zum 0:1 netzte (58.). Dies hatte sich angedeutet und leider kam es noch schlimmer. Über links kam der Ball zu Johannes Scherf, der sich mehrfach um die eigene Achse drehte und schließlich unter die Latte zum 0:2 versenkte (62.). Damit war die Hoffnung rapide gesunken, zumal im Angriff kaum etwas zusammenlief bei Schwarz-Weiß. Froh musste man sein, dass sich unsere Hintermannschaft gegen eine höhe Niederlage stemmte. Arnolds Fingerspitzen gegen den Fernschuss von Kreilkamp (62.) oder Gothes Grätsche gegen den einschussbereiten John (74.) verhinderten Schlimmeres, auch „Arnis“ Klasse-Rettungstaten gegen den glücklosen Tom Sturm (78./85.) ließen noch ein kleines Fünkchen Euphorie aufkommen. Tatsächlich hatte Tim Müller in der 89. Minute nach einer Flanke die Kopfballchance aus wenigen Metern, das Leder hüpfte aber hauchdünn links vorbei und damit war die Messe endgültig gesungen.
Neidlos musste man anerkennen, dass unsere Preußen dieser Jenaer Mannschaft nicht gewachsen waren und die drei Punkte verdient mit auf die Reise zu den Kernbergen gingen. Bei unserer Truppe muss nun die Alarmglocke rasseln, denn der Blick auf die Tabelle zeigt, dass die nächsten beiden Duelle ziemlich richtungsweisend werden.
Tore: 0:1 John (58.), 0:2 Scherf (62.)
Zuschauer: 85
Aufstellung FSVP: Arnold, Jäger (65. Fischer), Domeinski, Gothe, Karbstein (51. Walter), Euchler, Hummel (65. Franke), Engel, Degner, Müller, Finger
Weiter im Kader: Geißler, Steinmetz, Moschkau