Keine Punkte bei 2:4-Niederlage in Sonneberg

von Markus Fromm

Beste äußere Bedingungen, gute Erinnerungen an den Pokalsieg vor einem Jahr, fast keine Ausfälle - gute Voraussetzungen für Preußen-Punkte, doch es kam anders. Zwar erzielte man das erste und das letzte Tor, dazwischen verdiente sich jedoch eine engagierte Heimelf den Dreier, die Preußen wirkten weitgehend ängstlich und gehemmt in ihren Aktionen. Trainer Wirth musste kurzfristig auf Bönisch, Moschkau und Sauerbier verzichten, für Kleinert und John kam ein Einsatz noch zu früh nach ihren Verletzungen.

Sonneberg legte los wie die Feuerwehr, in der 2. Minute ging Gottschalk rechts steil und zwang Geißler zur Rettungstat mit dem Fuß. Und die Preußen wurden immer wieder über Außen attackiert, Gottschalk, Göhring und Hopf kamen immer wieder bis zur Grundlinie, versäumten aber den Abschluss zu veredeln. So dauerte es zwanzig Minuten, ehe unsere Jungs zum Luft holen kamen. Sie erzielten auf dem Feld Ausgeglichenheit und Weis nahm sich die Freiheit und zog aus 22 Metern ab - Keeper Heß bekam bei seinem Geschoss die Hände nicht zusammen und der Ball schlug unter der Latte ein (27.). Ein weiter Ball von Domeinski sprang dann Moritz an den Arm und Schiedsrichter Blasse zeigte auf den Punkt. Den Handelfmeter konnte jedoch Engel nicht unterbringen und haute ihn einen Meter über den Balken (32.). Das rief die Gastgeber wieder auf den Plan, geradezu wütend griffen sie an, Schulz aus der Distanz drüber (34.), eine Unsicherheit Geißlers konnte Jäger im letzten Moment bereinigen (40.), dafür hielt er gegen Dorst im Eins-gegen-Eins bravourös (43.). Eine glückliche Führung zur Pause und doch, ob des verschossenen Elfers irgendwie eigenartig, denn man hätte auch 0:2 führen können.

Trainer Wirth warnte inständig vor den Angriffen über die schnellen Außen, in der 48. Minute hatte man noch Glück, Tor durch Gottschalk, doch Abseits. Zwei Minuten später senkt sich Hopfs Freistoß auf die Latte. Ein Konter über den guten Finger, der Fiß schickt, Weis hinterläuft und macht mit Ball den Schwenk zum Tor. Funke holt ihn acht Meter vor dem Tor von den Beinen, doch Schiedsrichter Blasse hat nicht den Mut erneut auf den Punkt zu zeigen. Eine krasse Fehlentscheidung, zumal sich Funke auch noch zu einer Tätlichkeit an Weis hinreißen lässt und der Assistent seinem Chef zwar ein Zeichen gibt, sich aber beide gegen eine Herunterstellung entscheiden (55.). Da zeigte es Wirkung, dass der ständig an der Außenlinie lamentierende Trainer Röhr die Unparteiischen in einer Art beeinflusste, die grenzwertig war. So brach es dann in 20 Minuten über die Preußen herein. Ein langer Ball in den Sechzehner, keiner fühlt sich zuständig und Gottschalk köpft an Geißler vorbei zum 1:1 (57.). Nachwaschen war angesagt, die Preußen-Abwehr nun vogelwild, man ließ sich dreimal auskontern nach eigenen Ballverlusten, Göhring (61.), Gottschalk (70.) und Hopf (76.) liefen ungehindert auf Geißler zu, mit 4:1 war das Spiel entschieden. Und doch fing man plötzlich an Fußball zu spielen. Reuter nahm aus 30 Metern einen Ball volley, abgefälscht schlug er zum 2:4 im Dreiangel ein (78.). Und Preußen wollte den Anschluss, Kombinationen zeigten Wirkung und man bekam Chancen, zweimal hatte Finger den Anschluss frei vor Heß auf dem Fuß (83., 88.), doch Heß blieb beide Male Sieger. So musste man die Punkte einem guten Gegner überlassen, der die Revanche über das Pokalaus 2018 an gleicher Stätte ausgelassen feierte. Einige niveaulose Sprüche gegenüber unseren Spielern hätte man sich sparen können, aber wenn es beim Trainer über weite Teile des Spiels so ist ....

Man muss nun die beiden abschließenden Heimspiele gegen Arnstadt und Spitzenreiter Fahner Höhe so angehen, dass der eine oder andere Punkt noch hinzukommt. Gegen Sonneberg haben in dieser Saison schon ganz andere Federn gelassen.

Tore: 0:1 Weis (27.), 1:1 Gottschalk (57.), 2:1 Göhring (61.), 3:1 Gottschalk (70.), 4:1 Hopf (76.), 4:2 Reuter (78.)

Preußen: Geißler, Jäger, Domeinski, Scheer (55. Fernschild), Reuter, Franke (73. Müller), Engel, Weis, Weißenborn (73. Wurschi), Fiß, Finger

weiter im Kader: Arnold, Gothe

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