Kreisderby und Pokalderby - the show must go on
von Benno Harbauer
Die Vorfreude auf das UH-Derby gegen die SG Schlotheim/Mehrstedt am Samstag ist doch arg getrübt. Die Ereignisse des letzten Samstags in Erfurt mit der bösen Verletzung von Nico Fritz und den Umständen vor Ort stecken den Beteiligten noch in den Gliedern. Hingegen haben die Gäste mit dem überraschenden Erfolg über Bischleben/M. die Kurve bekommen. Der psychologische Vorteil scheint also auf Seiten der Fritz-Elf zu liegen.
Die Diagnose bei Nico ist leider wie vermutet ein Schien- und Wadenbeinbruch, er wurde am Sonntag operiert und soll am heutigen Donnerstag nochmals auf den OP-Tisch. Mannschaft, Trainer und Vorstand haben ihn im Klinikum Erfurt bereits einige Male besucht, hoffen wir auf einen guten Heilungsverlauf, dass alles wieder so funktioniert wie vorher. Wir möchten auch an dieser Stelle erwähnen, dass Christian Mittelbach, der Torhüter der Eintracht, Nico im Klinikum besucht hat, sicher eine Geste, die nicht in jedem solcher Fälle vorkommt.
Nach dem späten und hochverdienten Ausgleichstreffer in Erfurt ist eines erkennbar gewesen - die Moral ist absolut intakt und die Mannschaft wird alles versuchen, um endlich einmal wieder drei Punkte im eigenen Stadion zu belassen, auch wenn die personelle Situation sicherlich nicht rosig ist. Nach Schneider, Lenz, Fritz muss sie auch auf Kapitän Domeinski verzichten, der in der Nachspielzeit letzte Woche noch die Ampelkarte unter die Nase bekam. Jetzt müssen andere vorangehen, mit einem guten Spiel gegen Schlotheim (von einem Sieg will man nach 13 Jahren des Wartens noch nicht sprechen) will man auch den eigenen Anhang wieder ein wenig beruhigen, der zuletzt doch ein wenig ungehalten auf die fehlenden Positiv-Ergebnisse reagierte. Es wäre an der Zeit, wenn nicht jetzt wann dann! Nico hat sich einen Derbysieg gewünscht gegen seine alte Truppe und Vater Harald!
Schlotheim hat sportlich gesehen ähnliche Probleme wie unsere Mannschaft. 2 Siege, 2 Remis und 4 Niederlagen lassen dort sicher auch keine Jubelarien vom Stamme brechen, doch der Sieg letzte Woche gegen Bischleben hat für reichlich Selbstvertrauen gesorgt. Außerdem sind sie seit einigen Jahren gegen Preußen unbesiegt (zuletzt 1999 ein 1:0-Erfolg zu Hause). Sie haben sich in den letzten Jahren zu wahren Derbyspezialisten entwickelt, ob Mühlhausen oder Langensalza, solche Spiele kommen den Fernschild, Reuter, Grohs oder den Daniels gerade recht, da ist die Motivation kaum zu bändigen und der Erfolg stellte sich regelmäßig ein. Trainer Harald Fritz wird das Seinige dazu tun, der Trainerfuchs wird sich wieder eine entsprechende Taktik zurecht legen, aber auch er müsste daran interessiert sein, dass Nicos Heilungsprozess beschleunigt wird und dies würde mit einem Preußen-Sieg sicher schneller gehen....
Samstag, 15 Uhr, Stadion der Freundschaft in Bad Langensalza, Schiedsrichter: Chris Hollandt (Oberhof)
Im Kreispokal wartet auf unsere Reserve ein spannendes Altkreis-Duell in Großvargula. Bei einem Weiterkommen winkt bereits das Viertelfinale. Unser Team konnte zwar beim letzten Auswärtskick in Heyerode erneut keine Punkte in der Fremde sammeln, wusste dafür aber endlich einmal durch eine couragierte Leistung zu gefallen. Natürlich bringt auch das keine Punkte, sollte aber Mutmacher für die anstehenden Kräftemessen auf des Gegners Platz sein. Eines davon findet am Sonntag im Achtelfinale des Kreispokals beim Kreisligisten BSV 1920 Großvargula statt. In der Auftaktrunde in Wendehausen musste die Zweite auch auswärts gewinnen, es ist also nicht unmöglich. Das Team um Heiko Stude wird wohl als leichter Favorit in die Partie gehen, wenngleich die Kicker von der Unstrut auf ihrem hervorragend gepflegten Rasen eine Macht sind. Vielleicht erwartet alle Sportbegeisterten ja ein tolles Fußballspiel zur „Varchler Kirmse“, denn auch wie unsere Männer zurzeit, versteht es der BSV ansehnlichen Fußball zu spielen. Selbst Regionalliga-Schiedsrichter Marko Wartmann ist Teil der Mannschaft und lässt ab und an ein Tor vom Stapel, welche momentan auf einem starken 3. Platz in der Kreisliga steht. Im Pokal setzte man sich jeweils knapp mit 1:0 bei Aktivist Menteroda und durch ein Eigentor in der Verlängerung beim Stadtrivalen FSV 1986 gegen Mannschaften aus der 1. Kreisklasse durch und tat sich dabei eher schwer. Dass sie es auch anders können bewiesen die Männer von Trainer Wolfgang Adam im letzten Pokalwettbewerb. Dort war erst im Halbfinale gegen den späteren Pokalsieger Struth Schluss, nachdem es im Viertelfinale gelang, Kreismeister Diedorf aus dem Wettbewerb zu schmeißen. Unsere Elf sollte also gewarnt sein, nicht nur weil sämtliche Fußballweisheiten für dieses Spiel passen wie die Faust aufs Auge. Einen ähnlich hohen Sieg wie beim letzten Aufeinandertreffen von vor 3 Jahren (6:0 in Großvargula, 1. Kreisklasse) wird es diesmal nicht geben. Ein Weiterkommen sollte trotz des derzeitigen sportlichen Erfolges des Kontrahenten aber unbedingtes Ziel sein. Und sei es im Elfmeterschießen …
Sonntag, 14 Uhr, Sportplatz am Plan in Großvargula, Schiedsrichter: Erhard Zwingmann (Hüpstedt)