Mehr an Chancen beim Duell in Körner bringt 2:1-Erfolg bei erstem Auswärtsspiel

von Markus Fromm

Viel war im Vorfeld über das erste Auswärts-Auftreten unserer Landesklasse-Elf als Spitzenreiter bei der in Lauerstellung befindlichen SG Körner/Schlotheim gesprochen und diskutiert wurden. Die Gastgeber, welche in der Hinrunde zu Hause keinen Punkt abgeben mussten, gingen mit viel Euphorie und immer wieder gepusht von ihrem Coach Rene Fernschild in die Partie, erzielten sogar die Führung und hielten stark dagegen. Am Ende setzte sich jedoch eine kämpferische und geschlossene Preußen-Auswahl durch und festigte damit ihren Spitzenplatz.

Mit zwei Veränderungen gegenüber letzter Woche ging Preußen in die Partie, für Pfestorf rückte Werner zwischen die Pfosten und Fritz ersetzte Karbstein auf hinten Rechts. Ansonsten gab Robert Walter erneut den Part des Sechsers, was er hervorragend löste und somit immer wieder Antrieb im Spiel unserer Mannschaft voran brachte. Schon in den ersten 10 Minuten hatte unser FSVP mehrere gute Abschlüsse und war darüberhinaus deutlich präsenter auf dem Rasen. Die ersten Möglichkeiten vergaben „Rö“ nach einer Ecke über das Tor (8.), „Sissi“ frei vor Behn (9.) und „Günther“ mit dem Kopf (11.). Das machte allen Preußen-Fans viel Mut, allerdings guckten sie nach 20 Minuten plötzlich entsetzt aus der Wäsche. Die Heimischen drangen mit Tempo in den Strafraum, unsere Innenverteidigung nahm Bönisch in die Zange und es gab ohne Diskussionen Elfmeter. Torjäger Witzenhausen hämmerte das Ding mittig in die Maschen, das entsprach in dem Moment nicht dem bisherigen Spielverlauf. Unser Team musste sich nun zunächst kurz schütteln, mit einem Abschluss von Degner zeigte es, dass es alles andere als geschockt reagierte und spielte weiterhin entschlossen nach vorne. Dies führte zu einer vielversprechenden Freistoßposition nach einer halben Stunde. Parat stand Sebastian Degner, welcher das Leder mit einer sonderbaren Flugkurve an der Mauer vorbei aufs Gehäuse brachte. Keeper Behn konnte zwar seine Handschuhe ziemlich gewillt ans Leder heften, doch der Schuss war so stramm, dass der Ball von da ins Netz sprang. Der Ausgleich brachte das deutliche Signal, dass unsere Jungs hier mehr wollten. Mit einem steilen Pass von Jäger, der Weiterleitung von Fiß per Hacke und dem Abschluss von Schönau knapp drüber war klar, dass Schwarz-Weiß den offensichtlichen Anspruch hatte, die Partie noch vor der Pause umzubiegen. Gefühlt hatte man zu diesem Zeitpunkt alle zwei Minuten einen Torabschluss. Und es gelang mit einem super Angriff über rechts, welchen Fritz gefühlvoll in die Mitte brachte, wo Schönau mit voller Wucht volley zum zweiten Preußen-Treffer ansetzte und die Kugel unter die Latte zimmerte. Dies war dann mit dem Pausenpfiff auch hochverdient, unsere Preußen agierten einfach lauf- und spielfreudiger als der trotzdem nicht locker lassende Kontrahent. Eine Klasse erste Hälfte mit zuwenig Ausbeute.

Früh war unser Team wieder auf dem Feld, es wollte unbedingt nachlegen, um keinerlei Zweifel an der Führung aufkommen zu lassen. Allerdings konnte es sich nicht mehr die Vielzahl an Chancen erspielen, um die Vorentscheidung zu bewerkstelligen. Dadurch merkten die Gastgeber, dass die Sache für sie noch nicht verloren war, doch stand unsere Defensive stabil, es kämpfte jeder für den anderen und man ließ in der Folge kaum etwas in Richtung eigenes Tor starten. Dagegen war Preußen Mitte der zweiten Halbzeit nah dran am dritten Treffer, Fiß zog mit Speed auf Behn zu, doch er brachte den Ball nicht am Schlussmann vorbei (66.). Auch Degners Diagonalschuss nur zwei Minuten später landete nicht im Tor sondern flog über selbiges. In der entscheidenden Phase versäumten es die Hausherren mit Aggressivität und unbedingtem Willen auf den Ausgleich zu drängen, stattdessen war Preußen näher dran am Torerfolg. 10 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hätte unser FSVP eigentlich den Sack zu machen müssen. Fiß zog auf links in die Spitze, spielte den Ball hinüber zu Kleinert, der aus drei Metern über das leere Tor semmelte. Zum Haareraufen und so war klar, dass man nun noch etwas zittern musste. Zwar motivierten sich unsere Mannen das Ding zu überstehen, doch in den letzten Minuten war mehrmals höchste Obacht mit anschließender Erleichterung geboten. Schon in der Nachspielzeit brachte ein Freistoß von der Strafraumgrenze von S. Daniel soetwas wie die letze Chance für Körner/Schlotheim, zum Glück hämmerte Max Domeinski das Spielgerät kurz vor der Linie in die richtige Richtung. Nach fünf Minuten Nachschlag pfiff der sehr sicher auftretende Schiri Tobias Ludwig aus dem Eichsfeld endlich ab, alle Preußen mussten zunächst kurz durchatmen, feierten dann aber verdient den mit Kampfgeist und unbändigem Willen eroberten Auswärtssieg beim Tabellendritten. Dennoch ein Kompliment an die Spielgemeinschaft für einen fairen Kampf, für alle neutralen Fußballfreunde war es ein sehenswerter Fußballnachmittag und für unsere Mannschaft eine Bestätigung ihres Potentials und ihrer weiteren Ambitionen.

Tore: 1:0 Witzenhausen (Foulelfmeter/20.), 1:1 Degner (30.), 1:2 Schönau (43.)

Zuschauer: 140

Preußen: Werner, Jäger, Moschkau, Domeinski, Fritz, Walter, Steinmetz, Degner (80. Engel), Kleinert (88. Franke), Schönau (90. Gothe), Fiß

weiter im Kader: Pfestorf, Brunthaler, Bischof

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