Mit 5:2 den Spitzenreiter entthront

von Georg Hildebrandt

Für das Spitzenspiel des 20. Spieltages der Kreisliga Unstrut-Hainich reiste unsere Zweite Mannschaft bereits am Samstag zum Tabellenführer aus Heyerode. Nach 13 ungeschlagenen Punktspielen am Stück samt dem Sieg im Nachholer gegen Ballhausen arbeiteten sich unsere Mannen zuletzt bis auf 3 Punkte an die Tabellenspitze heran und fuhren mit viel Selbstvertrauen zu den Südeichsfeldern, wo man allerdings in der Vergangenheit oft vor große Aufgaben gestellt worden ist und meist die Heimreise ohne Zählbares antreten musste. Das sollte sich nach Wunsch der Preußen natürlich ändern und man wollte mit einem Auswärtssieg punktemäßig mit dem SV Hainich gleichziehen. Für dieses Unterfangen standen dem Trainerteam um Maroldt und S.Harnisch, der Co-Trainer Michel vertrat, ganze 17 Spieler zur Verfügung, wovon mit Fritz, Moschkau, Liebe und Steinmetz auch wieder gute Unterstützung aus der Ersten Mannschaft kam.
Das Spiel der zweit- gegen die drittbeste Defensive begann turbulent. Nahm man sich eigentlich vor, die Anfangsviertelstunde schadlos zu überstehen, war diese Maßgabe bereits mit der ersten Aktion des Spiels hinfällig und die Gastgeber gingen in Führung. Nach einem gut vorgetragenen Angriff über die rechte Seite war es schlussendlich der schnelle Winkler, der mit einem satten Schuss Schädlich überwinden konnte. Dachte man aber nun, dass man im Regen von Heyerode baden gehen würde, sah man sich getäuscht, denn auch seinerseits konnte man den ersten Angriff des Spiels gewinnbringend verwerten. Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld brachte Hoxha scharf auf den langen Pfosten. Der Ball ging an Mann und Maus vorbei und Zengerling im Tor der Gastgeber berührte den Aufsetzer nur noch mit den Fingerspitzen, jedoch konnte er ihn nicht mehr um den Pfosten lenken. Zu diesem Zeitpunkt waren keine 5 Minuten gespielt. Ein Abtasten gab es nicht und beide Mannschaften brannten in der Anfangsphase ein wahres Offensivfeuerwerk ab, bei dem es in den jeweiligen Defensivverbünden lichterloh brannte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Tor fallen sollte und diesmal waren es die Preußen, die in Führung gingen. Hoxha brachte eine Ecke in den Strafraum, wo P. Schmidt am höchsten stieg und den Ball mit einem Kopfball über die Linie drückte. Doch auch diese Führung sollte nur von kurzer Dauer sein, denn wiederum 3 Minuten später war es Zengerling, der einen Freistoß Richtung Gehäuse der Preußen brachte. Die Mauer fälschte unhaltbar ab und der Ball schlug im Tor ein. Das war das vorläufige Ende einer wilden Anfangsphase, die man so nicht unbedingt hätte erwarten können. Nun aber waren beide Mannschaften erst einmal darauf erpicht, mehr Ruhe in das jeweilige Spiel zu bekommen und legten den Fokus mehr auf ihre Defensiven. Trotzdem kamen beide Mannschaften weiterhin zu Offensivaktionen, welche aber bei weitem nicht mehr so zwingend wie zu Beginn des Spieles waren. Die beste Chance in dieser Phase hatten die Gastgeber in Person von Dietrich, dessen Lupfer über den aus seinem Tor herauseilenden Schädlich nur die Oberkante der Latte traf. Trotz dieser Chance hatte sich das kampfbetonte Spiel aber merklich beruhigt und es brauchte abermals eine Standardsituation für die FSVP-Reserve, um wieder die Führung zu ergattern. Eine Ecke wurde schnell auf Hoxha ausgeführt, der seinen dritten Scorerpunkt an diesem Nachmittag sammeln sollte, da seine Flanke am langen Pfosten H. Schmidt fand und der nur noch einnicken brauchte. Mit dieser Führung ging es dann in die Halbzeit, in der man sich auf wütende Angriffe der Gastgeber zu Beginn des zweiten Durchgangs einstellte. Genauso ging es auch los, denn wieder mit der ersten Aktion hatte der SVH die große Möglichkeit auf den Ausgleich, doch einen Schuss aus Nahdistanz konnte Schädlich ganz stark parieren und hielt die Führung fest. Das war ganz wichtig, denn in der Folge konnte sich die Zweite mal wieder auf den starken Defensivverbund verlassen, stand man von nun an sowohl mit der Viererkette um H.Schmidt, Freitag, Moschkau und den für den verletzten Fritz gekommenen Gath, als auch mit den beiden defensiven Mittelfeldakteuren P. Schmidt und Kapitän Matischok, welche den immer gefährlichen Dietrich zusammen bearbeiteten, wahnsinnig stabil und lies so gut wie keine Offensivaktion der Gastgeber mehr zu. Offensiv dagegen wollte man in dem Wissen, dass die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr hinten auflösen würden, kontern. Einen dieser Konter konnte 10 Minuten vor dem Ende der eingewechselte Steinmetz zur Vorentscheidung verwerten, nachdem der wieder einmal enorm stark und mannschaftsdienlich spielende Hölzel Zengerling im Tor der Gastgeber umkurvte, die Nerven behielt und überlegt auf das Preußenurgestein querlegte. Man merkte, dass die Luft beim Tabellenführer nun raus war und so kam es, dass wiederum Steinmetz nach sensationellem Zuspiel von Matischok mit einem wuchtigen Schuss das Ergebnis sogar noch in die Höhe treiben konnte. Danach pfiff der junge, aber durchaus richtig gut und unaufgeregt leitende Schiedsrichter Orlob das Spiel ab.
Insgesamt war es ein verdienter Sieg für die Zweite Mannschaft im Spitzenspiel, da man sich wahnsinnig geschlossen präsentierte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kämpften sich alle Spieler gut in die Partie und es ist schlichtweg nicht möglich, einzelne Spieler hervorzuheben. Schädlich konnte einen ganz wichtigen Ball parieren, die Abwehrreihe ließ in der zweiten Halbzeit so gut wie nichts mehr zu, da auch die Mittelfeldspieler allesamt fleißig in der Defensive halfen und Hölzel als einzige Spitze war enorm lauf- und zweikampfstark, was immer wieder für Entlastung sorgte. Auch die eingewechselten Gath, Steinmetz und Kuhners fügten sich sofort ins Kollektiv ein. Mit dem Sieg zog man in der Tabelle an den Gastgebern vorbei und steht nun mit 3 Punkten Rückstand auf Bad Tennstedt auf Platz 2. Viel wichtiger aber ist, dass man gesehen hat, was in dieser Mannschaft steckt, wenn jeder für jeden kämpft und man sich mannschaftlich geschlossen präsentiert. Dies gilt es konstant in den verbleibenden 6 Saisonspielen abzurufen, um im Kampf um Platz 1 weiterhin Druck auf die Tabellenspitze ausüben zu können.
Großer Dank der Mannschaft gilt sowohl S. Harnisch, der sich spontan bereit erklärte, bei diesem Spiel Trainer Maroldt als Co-Trainer zu unterstützen, als auch den mitgereisten Zuschauern. Es hatten alle ihren Anteil an diesem Sieg!

Zurück