"Einfach nur geil!" Thomas Schmatz erster Satz nach dem 2:0-Erfolg seines TSV Bad Tennstedt gegen die Mannschaft aus der großen Kurstadt, Preußen Bad Langensalza, war kurz aber dennoch vielsagend. Mit dem verdienten Derbysieg sammelte der Aufsteiger in der Fußball-Landesklasse überlebenswichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
Bad Tennstedts Neuzugang Adam Smelak (links, im Duell mit Thomas Schönau) ist die gesuchte Verstärkung für die bisher so anfällige TSV-Defensive. Foto: Martin Zenge
"Wir haben uns viel vorgenommen, und die Mannschaft hat es prima umgesetzt. Genauso sollte es laufen", so der TSV-Trainer weiter. In einer zerfahrenen ersten Halbzeit brachte Stefan Saalfeld die Hausherren vor 160 Zuschauern im Stadion am Österberg in Führung: Nach einer Hereingabe von Jan Bertuch hatte ein Preuße Saalfelds Abschluss zunächst auf der Linie klären können - im Nachschuss traf der Routinier aber zum 1:0 für Bad Tennstedt (32.).
Allerdings hatte der TSV etwas Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht bereits 0:1 hinten lag: Nach einem Abwehrschnitzer der Gastgeber war Thomas Schönau völlig frei vor TSV-Schlussmann Zier aufgetaucht. Gerade als Schönau abschließen wollte, sprang der Ball noch mal auf - der Preußen-Torjäger jagte die Kugel über den Kasten (15.). Alles in allem ging die 1:0-Halbzeitführung für Bad Tennstedt aber in Ordnung, hätte sogar höher ausfallen können. In der zweiten Halbzeit gelang es Preußen erst nach gut 65 Minuten, den Druck auf die Hausherren zu erhöhen: Schönau eroberte den Ball gegen TSV-Neuzugang Adam Smelak und ging in den Strafraum, wo Zier aber zur Stelle war (68.); eine flache Hatzky-Ecke verpasste John am langen Pfosten nur knapp (69.); der eingewechselte Skibbe schoss von der Strafraumgrenze nach Vorlage von Schönau über das Tor (71.).
Mitten in dieser ersten wirklichen Drangphase des FSV fiel der zweite Bad Tennstedter Treffer: Im Laufduell mit Preußen-Kapitän Domeinski hatte sich Bad Tennstedts neuer Angreifer Tobias Kiesel clever zwischen Ball und Gegenspieler schieben können. Er kam im Strafraum zu Fall, und Schiedsrichter Gäbler zeigte auf den Punkt - Jan Bertuch verwandelte sicher (73.). Auf der Gegenseite verpasste Domeinski - ebenfalls vom Elfmeterpunkt - die große Chance zum Anschlusstreffer. TSV-Keeper Zier parierte einmal mehr bärenstark (81.). Spätestens jetzt war die Partie entschieden.
"Wir haben den Kampf heute nicht angenommen, was man in einem Derby unbedingt machen muss", sagte Gäste-Trainer Thomas Geuß. Im Gegensatz zu seinen Preußen, die mit nur einem Zähler aus zwei Partien gegen Abstiegskandidaten einen holprigen Start in die Rückrunde hingelegt haben, glänzte Bad Tennstedt mit vier Punkten gegen die beiden Spitzenteams aus Siemerode und Bad Langensalza.