Preußen meldet für die neue Saison III. Mannschaft, um Fußballstandorte in Nägelstedt und Großvargula zu unterstützen
von Benno Harbauer
Die Lichter an den traditionsreichen Fußballstandorten beim SV Nägelstedt 1912 und dem BSV 1920 Großvargula glimmten Ende Mai nur noch auf Notbeleuchtung. Die in den letzten Jahren als Spielgemeinschaft auflaufende Mannschaft in der Kreisliga zählte gerade mal noch 12 Akteure, dazu kamen einige Jungs, die ab und zu mal aushelfen wollten. Eine Neuausrichtung der SG mit einem weiteren Verein platzte kurz vor Meldeschluss. Daraufhin führten die Verantwortlichen Fabian Hirsch (Nägelstedt) und Martin Thomalla (Großvargula) Gespräche mit dem FSVP-Vorsitzenden Benno Harbauer. Nach Rücksprache mit den Spielern aller Teams sollte eine erweiterte Spielgemeinschaft einer II. und III. Mannschaft unter Federführung des FSVP ins Rennen gehen, die wiederum vom KFA Eichsfeld-Unstrut-Hainich wegen Verfristung abgelehnt wurde. Einzige Lösung war nunmehr eine III. Mannschaft des FSVP, die zukünftig in den beiden Orten die Spiele in der 1. Kreisklasse bestreiten wird. Alle Spieler werden ihr Spielrecht an den FSV Preußen übertragen. „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie ein Ort nach dem anderen im Männerbereich verschwindet. Im Langensalzaer Umfeld haben zuletzt schon Henningsleben, Bothenheilingen und Großwelsbach die Augen zugemacht, einige weitere existieren nur noch im Zusammenschluss. Das ist für die Vereine und Orte eine Katastrophe, deshalb haben wir hier aktiv unsere Hilfe angeboten“, sagt der Preußen-Vorsitzende Benno Harbauer. Fabian Hirsch betont, dass es ohne die Hilfe nicht weitergegangen wäre. „In Nägelstedt haben wir die letzten Jahre schon ums Überleben gekämpft. Vielleicht schaffen wir es mit Preußen und Großvargula zusammen, wieder mehr Stabilität in eine gemeinsame III. Mannschaft zu bekommen.“ Und Martin Thomalla aus Großvargula meint: „Wir machen viel im Nachwuchs, müssen aber noch einige Zeit überbrücken, ehe wieder Jungs im Männerbereich ankommen. Es wird schwierig, aber die Hoffnung ist da, es gemeinsam zu schaffen.“ Das der KFA einer Spielgemeinschaft wegen Verfristung eine Absage erteilt hat, ist bedauerlich, sollte er doch für den Erhalt des Spielbetriebs alle möglichen Fristen zur Verfügung stellen und die wäre gemäß Spielordnung auch bis zum 30.06. möglich gewesen. „Das ist schon bitter, zumal uns im Vorfeld der Spielausschussvorsitzende die Frist bis 30.06. eingeräumt hatte. Somit hatten wir gerade zwei Tage Zeit, um an der jetzigen Lösung zu arbeiten“, meint Hirsch vom SV Nägelstedt. Die Mannschaft wird trotzdem in Trikots der beiden Orte auflaufen, denn die Identität soll zumindest hier erhalten bleiben. „Wir sehen es auch als Chance für unsere jungen Spieler, die den A-Junioren entwachsen. In den letzten beiden Jahren waren dies 18 Spieler, denen können wir ein weiteres Angebot machen, gemeinsam mit den Jungs aus Vargula und Nägelstedt Spielpraxis zu sammeln“, sieht Harbauer auch für seinen Verein Positives. Und somit wird man erstmalig gemeinsam Ende Juli ins Training starten. Die Trainer der II. Mannschaft, Rene Zollitsch sowie der III. Mannschaft, Sebastian Schmidt, werden Woche für Woche beide Kader abstimmen. Es wird eine gemeinsame Herausforderung werden, aber die drei Vereine wollen und werden es angehen.