Rückrundenauftakt nach Maß - 5:0-Sieg in Sömmerda

von Benno Harbauer

Das hätte man sich nicht träumen lassen. Beim Angstgegner FSV Sömmerda gelang mit dem höchsten Saisonsieg ein Start nach Maß in die Rückrunde. Mit gehörig Respekt trat man den Weg in die Büromaschinenstadt an, hatte man doch vor 32 Jahren den letzten Pflichtspielsieg dort erringen können. Trainer Geuß konnte noch nicht auf Hatzky und Walter setzen, sie saßen zunächst auf der Bank, man wollte kein Risiko eingehen nach den langen Verletzungspausen. Und die, die in der Vorbereitung voll durchziehen konnten zahlten das Vertrauen besonders in der ersten Hälfte voll zurück. Zunächst hielten die Gastgeber in der Anfangsphase gut dagegen und hatten sogar in der 6. Minute eine Doppelchance. Zipf in seinem ersten Pflichtspieleinsatz konnte jedoch zweimal im Strafraum abblocken. Doch die Preußen ließen den Ball auf dem Kunstrasenplatz jetzt gut laufen, Reinhold legte sich in der 8. Minute den Ball im Alleingang zu weit vor, nur fünf Minuten später war er aber zur Stelle, nach Flanke von Jäger nahm Reinhold den Ball toll in der Drehung mit und versenkte mit links aus 14 Metern - 0:1. Ziegler hätte nur zwei Minuten später erhöhen müssen, aus sieben Metern knallte er das Leder über den Balken. Jetzt hatte man das Spiel im Griff, immer wieder wurde versucht sich durchzukombinieren. Auch wenn nicht alles klappte, die Sömmerdaer waren meist einen Schritt zu spät. Man hatte einen um jeden Ball fightenden Gegner erwartet, der sich mit aller Macht gegen den Abstieg wehrt, aber die Männer um Kapitän Fritsche wirkten gehemmt und durch die Preußen-Führung verunsichert. Auch den Ausfall ihres Torjägers Kiontke merkte man im Offensivspiel, die Preußen-Deckung ließ so gut wie nichts zu. Nur einmal zog Kupke aus 25 Metern ab, der Ball zischte nur Zentimeter am unteren Eck vorbei (27.). Doch dann kam es knüppeldick für die Sömmerdaer, drei Gegentore in sechs Minuten. Wieder flankte Jäger in den Strafraum, Schönau stand völlig blank, den ersten Versuch wehrte Torhüter Becker noch ab, im Nachfassen verwandelte Schönau zum 0:2 (30.). Nur drei Minuten später die dritte Jäger-Vorbereitung, wieder ein heilloses Durcheinander in der Hintermannschaft und wiederum Schönau mit seinem 7. Saisontor staubt ab zum 0:3. Im Dreiminutentakt ging es weiter. Ein langer Ball von Skibbe wollen Keeper Becker und Häfner klären, doch beide entscheiden sich wegzubleiben, Reinhold riecht den Braten, spritzt dazwischen und verwandelt per Kopf ins leere Tor - 0:4 (36.). Eklatante Abwehrfehler begünstigten hier leichte Preußen-Tore. Und weitere drei Minuten später Freistoß für Preußen, in der Mauer behaken sich Röth und Gräfe, der gerade erst von einer Verletzung genesene Torjäger lässt sich zu einem Stoßen in den Magen von Röth hinreißen, dem guten Schiedsrichter Wittler aus Suhl bleibt keine andere Wahl - Platzverweis für Gräfe (40.). Das war es mit der ersten Halbzeit, vier Tore und ein Mann mehr, das sollte man sich nicht mehr nehmen lassen.

 

Trainer Geuß wollte unbedingt die Null halten, so war die zweite Hälfte ein besseres Trainingsspiel für beide Mannschaften. Keiner tat sich mehr besonders weh, man scheute das letzte Risiko. Die Gastgeber waren um Schadensbegrenzung bemüht, doch Röth hatte noch zwei ganz dicke Chancen. Zunächst setzte er aus sechs Metern einen Kopfball nach Ziegler-Flanke auf das Dreiangel, nur zwei Minuten später wieder Röth per Kopf, Becker hält glänzend, den Nachschuss muss Ziegler aus zwei Metern vor dem leeren Tor eigentlich unterbringen, doch er haut drüber (57.). Jetzt brachte Geuß auch Zitschke, Walter und Hatzky, um ihnen weitere Spielpraxis zu geben. Zwei Minuten vor dem Ende dann doch noch das fünfte Tor. Dennis John mit maßgenauer Flanke, Steinmetz nimmt den Ball direkt und versenkt ihn unten links zum 0:5-Endstand.

 

Nur nicht überbewerten, dann die Gastgeber waren heute erschreckend schwach. Der zweite Torwart, Martin John, spielte Stürmer, dazu kamen zwei Akteure aus der II. Mannschaft, die ihr Landesklassen-Debüt gaben. Ein Achtungszeichen ist es aber allemal, in der nächsten Woche zum Heimauftakt wird es aber ungleich schwerer, dann wartet mit der SG Bischleben/Möbisburg eine Mannschaft auf Augenhöhe. Aber das Spiel heute hat Appetit auf mehr gemacht. Die etwa 50 mitgereisten Langensalzaer Zuschauer feierten die Mannschaft nach dem Spiel lautstark, die sich wiederum für die stimmgewaltige Unterstützung bedankte.

 

Tore: 0:1 Reinhold (13.), 0:2 Schönau (30.), 0:3 Schönau (33.), 0:4 Reinhold (36.), 0:5 Steinmetz (88.)

 

Zuschauer: 106

 

Aufstellung: Zipf, John, Gothe, Domeinski, Jäger, Ziegler (72. Hatzky), Steinmetz, Skibbe, Röth (58. Zitschke), Schönau, Reinhold (64. Walter)

 

Spielbericht und Fotos FSV Sömmerda: http://fsv.sportbeschriftung.de/aktuelles/40.html

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