Alles wie immer, volle Halle, gute Stimmung und der Titelverteidiger wird enttrohnt. Seit nunmehr 19 Jahren Salza-Cup gibt es keine Mannschaft, die den Cup zweimal in Folge holte. So auch am Freitagabend, als Carlo Preller den entscheidenden Neunmeter im Kasten von Eisenachs Sven Kallenbach versenkte und eine Blau-Weiße Jubeltraube auslöste. Nach 2011 setzten sie sich also erneut die Krone auf und nahmen den größten Preisgeldumschlag mit nach Hause.

Die unmittelbar vor Turnierbeginn wiederholte Gruppenauslosung durch Hauptsponsor Mario Thöring von der Gothaer Versicherung und Gina Meiser, Freundin von Preußen-Kapitän Max Domeinski, brachte im zweiten Turnierspiel gleich mal das Gottern-Derby Alten- gegen Großengottern, was aber eher schleppend 0:0 endete. Jedoch hatten beide Teams bis zu ihrem letzten Spiel die Chance aufs Halbfinale, scheiterten jedoch knapp an den träge ins Turnier gestarteten Eisenachern. Der Titelverteidiger verlor sowohl gegen Großengottern (0:1) als auch gegen Dachwig-Döllstädt (1:2) und sah sich schon auf dem Heimweg gen Wartburg. Doch die anderen Teams nahmen sich gegenseitig die Punkte weg, so dass sie mit 6 Punkten gerade so weiterkamen. Mit vier Siegen zog Dachwig durch und hinterließ den besten Vorrundeneindruck. Nur einen Punkt holten die erstmals beim SC vertretenen Struther, die jedoch mit dem 1:1 gegen Großengottern dem Kreisligisten die entscheidenden Punkte abnahmen, sonst wäre der wie immer beim SC hochmotiviert auftrumpfende Nachbar im Halbfinale gewesen.

In der anderen Staffel zogen die Preußen durch. Ohne Gegentor in den vier Spielen kamen sie fast ungefährdet ins Halbfinale, hatten aber zum Auftakt gegen Körner eine stürmische Anfangsphase zu überstehen, bevor das 3:0 unter Dach und Fach war. Körner setzte sich mit dann folgend drei Siegen verdient als Gruppenzweiter durch und stand etwas überraschend in der Vorschlussrunde. Kirchheilingen startete zunächst mit zwei Siegen gegen Gotha und Gräfentonna furios, wurde dann aber von Körner und den Preußen ausgebremst. Enttäuschend sicherlich der Auftritt von Verbandsligist Wacker Gotha, die mit nur einem Punkt aus dem 0:0 gegen Preußen früh die Segel streichen mussten. Auch Nachbar Gräfentonna holte beim 2:1 gegen Gotha seine einzigsten Punkte und schied aus.

Die Halbfinals konnten unterschiedlicher kaum sein. Dachwig fegte Körner beim 5:0 regelrecht vom Parkett, unsere Mannen und Eisenach boten in einem emotionalen Fight Spannung pur. Steffen Reinhardt brachte den Herbstmeister der Verbandsliga mit einer tollen Einzelleistung in Führung, dann musste Torhüter Kallenbach nach einer Rettungsaktion außerhalb seines Torraums mit der Hand mit Rot vom Parkett, die Preußen nutzten die Überzahl nach Foul an John durch Neunmeter von Domeinski zum Ausgleich. Jetzt bebte die Halle mit seinen knapp 900 Besuchern erstmals richtig. Eine Minute vor Schluss setzte sich dann Sippel gekonnt durch und netzte zum 2:1 ein. Wie im letzten Jahr scheiterten die Preußen im Halbfinale an Eisenach, waren aber diesmal ganz nah dran. Der Stimmung im wie immer lautstarken Preußen-Block sollte das keinen Abbruch tun, sie feierten ihre Mannschaft, bot sie doch insgesamt eine gute Vorstellung.

Im Neunmeterschießen um Rang 3 gegen Körner holte Arnold die Schüsse von Köppe und Witzenhausen aus dem Eck und sicherte den Bronzerang für die Gastgeber. Die Neuauflage des letztjährigen Finalspiels der beiden Verbandsligisten aus Eisenach und Dachwig bot ebenfalls viel Spannung. Eisenach ging in Überzahl nach Zweiminutenstrafe gegen Heim 3 Minuten vor Schluss in Führung (Reinhardt) und verteidigte geschickt bis in die Schlussphase. 11 Sekunden fehlten zum erneuten Titelgewinn, Preller machte kurz vor Ultimo den Ausgleich. Im Neunmeterschießen trafen zunächst Leinhos und Hebestreit, dann scheiterten Fiß (Eisenach) und Gerke (Dachwig) an den Keepern, Brandau für Eisenach an den Pfosten und anschließend Carlo Preller sicherte den Sieg für Dachwig. Der holte sich mit 5 Toren zum dritten Mal in Folge die Torjägerkrone. Die Mannschaft von Albert Krebs war ein verdienter Sieger beim SC 2013.

Die unschönen Seiten des Fußballsports gab es dann nach dem Turnier. Auf dem Parkplatz an der Salza-Halle lauerten ca. 20 vermummte Personen einer Gruppe von Preußen-Fans auf, malträtierten einige von ihnen mit Schlägen und Tritten und demolierten ein Auto. Das hierbei auch minderjährige Nachwuchs-Preußen-Spieler angegriffen wurden zeigt das primitive Gedankengut dieser Personen. Mutmaßungen, wer hinter diesem Angriff steckt, gibt es. Ein toller Turnierabend fand hier einen unwürdigen Abschluss.

Aufstellung: Arnold, John, Domeinski (3), Jäger, Schiller, Hatzky, Fritz, Schönau (2), Steinmetz (1), Gothe (1)