Schott bleibt Auswärtslieblingsgegner - 6 Preußen-Tore, 3 Schott-Tore
von Benno Harbauer
Zum vierten Mal in Folge siegten die Preußen beim einstigen Oberligisten in der Oberaue. Und in diesem Fall mit 6 Toren und einem fünffachen Schützen - Dome Finger knipste fünfmal auf dem neuen Kunstrasenplatz 4 im Ernst-Abbe-Sportfeld. Nebenan fand das Speerwurfmeeting des Jenaer Leichtatletikclubs statt, doch den Knaller des Tages lieferte Dome Finger - erstmals seit 50 Jahren mit einem Fünfer-Pack eines Langensalzaer Akteuers in einem Pflichtspiel. Joachim Daniel machte am 29.05.71 im Aufstiegsspiel zur Bezirksklasse (6:0) letztmals fünf Tore, es war die BSG Landbau und es sind 50 Jahre vergangen. Bislang hatte Dome ein Tor in fünf Spielen erzielt, nun also fünf in einem!
Trainer Wirth konnte doch noch nicht auf Kapitän Domeinski zurückgreifen, die Beschwerden sind noch nicht überstanden, ebenso standen Engel, Jäger, Hermes, Zimmermann, Weißenborn und die Langzeitverletzten Kleinert und Karbstein nicht auf dem Zettel, aber der Kader hat eine gute Breite. So starteten mit Fiß, Finger und Wiegel und Weis auf der Zehn vier offensiv ausgerichtete Spieler. Doch erstmal musste man hinten durchatmen, Schott nach zwei Minuten durch Gehrmann frei durch, an Geißler vorbei und das leere Tor vor sich. Doch statt zu schießen, kommt irgendwie D. Müller noch mit einer Monstergrätsche dazwischen und haut den Ball von der Linie. Der erste Preußen-Angriff endet mit einem Drehschuss von Kumm, doch weit drüber (10.). Dann energisch von Wurschi über links, Ablage auf Finger, der guckt aus 14 Metern den Keeper aus - 0:1 (11.). Man kann die Gastgeber anschließend vom Tor weghalten, optisch zwar überlegen mit einem guten Spielmacher Stauch, doch die ganz großen Chancen können verhindert werden. Gegenüber D. Müller von Weis glänzend eingesetzt allein vor Keeper Glaser, doch der mit der Glanztat (26.). Das 0:2 jedoch durch die anschließende Ecke, Finger aus dem Gewühl heraus zum 0:2 (27.). Eine gute erste halbe Stunde, doch Schott drückte jetzt vehement auf den Anschluss. Sehr unglücklich fiel er in der 31. Minute, bei einem eigenen Freistoß verletzte sich D. Müller, er musste nochmal eingreifen und konnte den Ball nicht mehr kontrolliert spielen, Gehrmann war dadurch frei durch und kam an Geißler vorbei - 1:2 (31.). Und D. Müller musste raus, Harnisch ersetzte ihn in der Innenverteidigung. Und gleich drauf der Ausgleich, Hübner mit Schnittstellenpass auf Hamann, Moschkau gab nur Geleitschutz, aus spitzem Winkel das 2:2 (37.). Eine Chance noch für die Preußen vor dem Wechsel, Fingers Schlenzer senkte sich knapp neben den Pfosten. Eine wilde erste Hälfte ging mit 2:2 zu Ende.
Und wieder starteten die Schottis mit einem "Riesen", Gehrmann dreht sich um Gegenspieler Harnisch und steht allein vor Geißler, der jedoch erst mit dem Fuß und im Nachschuss mit der Hand zur Stelle (48.). Jetzt wieder auf die andere Seite, Franke chippt nach einer Ecke zu Finger, der aus 7 Metern zum 2:3 (52.). Der beste Mann auf dem Platz arbeitete weiter an der Torquote, seinen Klasse-Abschluss hält Glaser stark (56.). Im Gegenzug wieder Geißler mit zwei starken Paraden, zunächst holt er Stauch den Ball vom Fuß, gegen Schöppes Nachschuss ist er gedankenschnell wieder da (57.). Dann der Antritt von Fiß über rechts, lässt alle stehen, lupft den Ball über Glaser in den Lauf von Finger, der braucht nur noch einköpfen zum 2:4 (60.). Es bleibt aber verrückt, als Gehrmann den Ball nur noch über die Linie drücken muss, hauen sich neben Geißler auch Kumm und Moschkau in den Ball, Riesenglück, der Ball springt irgendwie nicht ins Tor (71.). Der Anschluss dann aber doch nach Ecke, Schade steht goldrichtig und staubt ab zum 3:4 (77.). Die 20 Preußen-Fans ahnten eine unangenehme Schlussphase aufziehen, doch es gab noch den Fünften von Finger. Fiß wieder rechts durch, Finger drückt die Eingabe über die Linie - 3:5 (78.). Der Drops war gelutscht, Weis`-Volleyknaller nach Fiß-Solo wehrt Glaser ab (85.), Schöppe lässt den erneuten Anschluss nach Wurschi-Blackout, der ihm den Ball im Strafraum in den Lauf legt, fahrlässig liegen (86.). So war es Fiß vorbehalten, nach einer Weis-Flanke per Volleyschuss den Endstand von 3:6 festzuzurren (89.). Ein aufregendes Spiel vor offiziell gerade einmal 35 Zusehern. Die Wenigen sahen aber ein tolles Verbandsliga-Spiel. In einer guten Preußen-Mannschaft sah man einen überragenden Kumm auf der Sechs mit vielen Balleroberungen, endlich ist Fiß zurück mit vielen Sololäufen und über den Fünferpack von Finger hatten wir schon einiges gesagt. Hinten fanden Moschkau und später Harnisch mit zunehmender Spielzeit zu Sicherheit. Wann bekam übrigens Schott zuletzt 6 Gegentore in einem Verbandsliga-Heimspiel? Es war 2011 gegen den Nachbarn Carl Zeiss Jena II (0:6), auch schon 10 Jahre her. Gute Besserung an D. Müller, nächste Woche auf ein Neues zuhause gegen den 1. FC Sonneberg.
Tore: 0:1 PFinger (11.), 0:2 Finger (26.), 1:2 Gehrmann (32.), 2:2 Hamann (37.), 2:3 Finger (52.), 2:4 Finger (60.), 3:4 Schade (77.), 3:5 Finger (78.), 3:6 Fiß (89.)
Zuschauer: 35
Preußen: Geißler, Franke, Moschkau, D. Müller (33. Harnisch), Wurschi, Kumm, Fernschild, Wiegel (80. Linz), Weis, Fiß, Finger (82. T. Müller)
weiter im Kader: Stoll, Stöber