Schott Jena bleibt das Lieblingsziel für Auswärtsfahrten - 2:0 in Jena bringt Platz 3
von Markus Fromm
Wenn der Trainer in Isserstedt bei Jena wohnt, sind die Spiele in der Unistadt für ihn quasi Heimspiele und die will man in der Regel gewinnen. So auch am Samstagmittag, als Trainer Thomas Wirth direkt vom Trainerlehrgang aus Bad Blankenburg angereist kam und unsere Mannschaft nunmehr zum fünften Mal in Folge zu einem Sieg bei den wie immer spielstarken Schottianern coachte. 22 Grad auf Platz 6 an der Oberaue im Abbe-Sportfeld und leider auch wie immer gerade einmal 47 offiziell angegebene Zuschauer, davon gut die Hälfte aus der Kurstadt mit rübergekommen. Die Studentenauswahl legt Wert auf gepflegtes Balllaufen lassen und sie wollten laut ihrem Trainer Falk Werner endlich den Bock gegen die Preußen zuhause umstoßen. Lange abtasten war auch nicht, Kuhn (5.) für Schott und Engel (6.) für unsere Farben prüften die Keeper mit Distanzschüssen. Dome Finger hatte kurz darauf die Doppelchance, allein auf Glaser zulaufend parierte er beide Male stark im Eins-gegen-Eins (10.). Beide Mannschaften versuchten spielerische Lösungen zu finden, so dass es ein ansehnliches Spiel wurde. Einen Kopfball von Wiegel hatte Glaser sicher (28.), Schirmer knallte aus bester zentraler Position einen Ball über den Zamiar-Kasten. Im Gegenzug aber doch die FSVP-Führung, Harnisch mit einem langen Diagonalball auf Finger, der leitet geschickt weiter zu Wiegel und der legt den Ball gekonnt an Glaser vorbei zur 0:1-Führung ins Netz (29.). Das stachelte aber wiederum die Schott-Truppe an, sie wollten vor dem Wechsel unbedingt den Ausgleich. Gehrmanns Fallrückzieher senkte sich Zentimeter neben den Pfosten (37.) und bei Zamiars zu kurzer Faustabwehr nach einer Ecke war es wiederum Gehrmann, der die Kugel aus zehn Metern nicht ins Tor brachte. Da hatte man zweimal mächtig Dusel gehabt.
In Halbzeit Zwei legte unsere Mannschaft deutlich mehr Wert auf eine stabile Defensive, als blind in einen Konter zu rennen. Die Fünferkette um Engel, Zickler, Harnisch, Jäger Linz hatte dabei Schwerstarbeit zu verrichten. Immer wieder von Schröder von hinten aufgebaut erarbeitete sich Schott mehrere Gelegenheiten. Günnels Knaller ging daneben (55.) und dann wieder zweimal der bärenstarke Gehrmann, der aber zunächst allein vor Zamiar drüber ballerte (60.) und dann daneben zielte (69.). Auch Günnels Volleyabnahme ging daneben (74.), der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Zwar konnten unsere Mannen mit langen Ballpassagen immer wieder für Ruhe sorgen, nach vorn ging aber nicht viel. Franke räumte dann energisch Günnel im Mittelfeld ab, sah Gelb und Günnel musste das Spiel beenden (gute Besserung!!!). Das brachte Überzahl, da Schott schon dreimal gewechselt hatte. Und die wurde gleich genutzt. Einen Traumpass in die Schnittstelle der Abwehr des eingewechselten Kleinert in den Lauf des Comebackers Sauerbier (sein Saisoneinstand nach sechs Monaten Verletzungspause) nach dieser auf, umkurvte Keeper Glaser und schon aus spitzem Winkel zum 0:2 ein (85.). Riesenjubel ob der Erlösung auf der Preußen-Bank. Doch Schott gab keineswegs auf. Gehrmann mit seiner fünften Riesenchance, nach guter Körperdrehung um Jäger scheitert er frei an Zamiar (89.), die Ecke nimmt Kuhn direkt und knallt den Ball knapp drüber. Als auch Schröders Schlenzer in der Nachspielzeit über den Balken geht war es überstanden. Ein wenig glücklich die Null gehalten, Gehrmann hatte irgendwo sein Zielwasser in die Saale gekippt, aber man muss sich auch nicht entschuldigen für diese drei Punkte, denn kämpferisch und spielerisch war das sehr ansehend. Schott ist keine Laufkundschaft und wir nehmen jeden Punkt und jeden Dreier demütig an. Schott-Trainer Falk Werner meinte ironisch, dann müssen wir halt wieder bei euch gewinnen, dann passt es. Thomas Wirth hingegen düste mit einem Lächeln im Gesicht wieder nach Bad Blankenburg und kam als nunmehriger Tabellendritter dort an.
Tore: 0:1 Wiegel (29.), 0:2 Sauerbier (85.)
Zuschauer: 47
Preußen: Zamiar, Engel, Zickler, Harnisch (53. Reuter), Jäger, Linz, Franke, Scheer, Weis, Finger (83. Kleinert), Wiegel (66. Sauerbier)
weiter im Kader: Hartmann, Le. Ortlepp