Serienkiller FSVP - 2:0-Sieg gegen Aufsteiger Dachwig-Döllstädt
von Benno Harbauer
Das ist Preußen! Da verliert man in der Vorwoche beim Tabellenletzten und schlägt eine Woche später den feststehenden Verbandsligaaufsteiger aus Dachwig mit 2:0. Nach 43 Punktspielen ohne Niederlage erwischte es die Blau-Weißen und ihre Serie ist nunmehr Geschichte. Und was war das für eine Spielvorbereitung. Am vormittag wurden mir Ziegler und Scholz noch zwei Mann zum Hochwassereinsatz der Bundeswehr nach Sachsen abkommandiert, Walter musste passen mit Fingerverband, Jäger fällt ohnehin länger aus. So kam Karbstein, ein A-Junior, zu seinem Startelfdebüt in dieser Saison und Reinhold stellte sich trotz bevorstehender Schulter-OP in den Dienst der Mannschaft. Einziger Wechsler war Keeper Jonas Zipf. Und es ging los zum Zungeschnalzen. Nach 56 Sekunden klingelte es im Gästetor, Röth spielte einen glänzenden Doppelpass mit Schönau, steuerte allein aufs Gästetor zu und umspielte Keeper Natradze. Die Vollendung gegen drei auf der Linie stehende Dachwiger war gar nicht so einfach, aber erfolgreich. Die erste Viertelstunde war fest in Preußen-Hand, zwei Distanzschüsse von Hatzky (6.) und Reinhold (11.) waren jedoch keine Gefahr für Natradze. Aber so langsam verlagerte sich das Geschehen in die Preußen-Hälfte. Dachwig übernahm die Spielkontrolle, lange Ballpassagen, aber zunächst keine zwingenden Gelegenheiten. Ein Walter-Knaller ging drüber (21.) und man musste weitere 20 Minuten warten, ehe Torjäger Preller sich einmal durchsetzen konnte, jedoch frei vor Schneider nicht an diesem vorbeikam. Die aufregendste Szene kurz vor der Halbzeit, Kolpar und Röth gerieten im Zweikampf aneinander, zunächst greift Kolpar Richtung Hals, dann revanchiert sich Röth. Was sonst zu jedem Spiel zwischen beiden Teams gehörte bewertete der völlig entspannte Schiedsrichter Stegmann auf eigene Art, er hatte keine Lust auf Bestrafungen und machte gar nichts. Auch eine Lösung.
Nach dem Wechsel ein unverändertes Bild, die Dachwiger rannten gegen die beste Defensive der Liga an und verzweifelte an deren Undurchlässigkeit. Einzig Büyüköztürk war einmal völlig frei, seinen Kopfball aus vier Metern konnte John von der Linie schlagen. Allerdings merkte man auch deutlich, dass der ganz große Druck bei beiden Mannschaften nicht mehr vorhanden war, das Sommerwetter tat sein Übriges. So verteidigten die Preußen geschickt und die Dachwiger fanden kein Mittel. Zwanzig Minuten vor dem Ende konnten sich die Preußen sogar einige Male befreien, ein toller Konter über Karbstein brachte Schönau in gute Schussposition, doch er verzog über den Kasten (80.). So war es Reinhold, der ein Missverständnis von Hebestreit und Lütz in der Deckung nutzte und von der Mittellinie aufs Tor zusteuerte. Eiskalt schob er den Ball an Natradze vorbei zur Entscheidung (86.). So kam Zipf sogar noch zu seinem Stürmer-Debüt. Mangels Alternativen wurde der Jonas für den völlig ausgepumpten Reinhold ins Rennen geworfen. Pünktlich war Schluss und die erste Saisonniederlage des Verbandsliga-Aufsteigers war perfekt. Eine defensiv diszipliniert agierende Preußen-Elf, die sich reinhing und belohnt wurde. Die Viererkette um John, Domeinski, Gothe und Steinmetz, aber auch die beiden Sechser Skibbe und Hatzky waren sicher der Garant für den ersten Sieg gegen einen der Top 3 der Liga.
Tore: 1:0 Röth (1.), 2:0 Reinhold (86.)
Zuschauer: 150
Aufstellung: Schneider, John, Domeinski, Gothe, Hatzky, Skibbe, Karbstein, Steinmetz, Röth, Reinhold (87. Zipf), Schönau