Spiel lange offen gehalten - trotzdem 1:4 gegen am Ende clevere Weimarer
von Markus Fromm
Natürlich war der Rucksack groß, den die Mannschaft aufgrund des weiterhin kritischen Gesundheitszustands von Rico Gothe mitnahm in dieses Spiel. Auch die personelle Lage war alles andere als rosig, denn mit Walter, John, Bischof, Uslar, Fritz, Scholz fielen neben Gothe gleich sieben potentielle Stammspieler aus. So war man in erster Linie zu Beginn des Spiels auf Sicherung des eigenen Tores aus, was auch nahezu perfekt in der ersten halben Stunde umgesetzt wurde. Einmal kombinierten sich die Gäste durch, doch Jäger konnte den Schuss aus 12 Metern von Pabst im letzten Moment großartig blocken. Und die Preußen setzten Nadelstiche in Form von Kontern, die die Gäste einige Male erst mit letztem Einsatz klären konnten. Als Schönau nach tollem Pass von Euchler durchstartete lag die Führung in der Luft, doch er kam im Eins-gegen-Eins nicht an Keeper Feuerstein vorbei (23.). Auch Degner, der von Domeinski glänzend auf Rechtsaußen in Szene gesetzt wurde, hatte die Chance durchzustarten, wurde aber im letzten Moment abgedrängt. Einen Standard nutzten die Gäste zum 0:1, Eckball auf den kurzen Pfosten, Rammelt verlängert vor Arnold und der hochgewachsene Berger vollendet (32.). Sie hätten kurz vor der Pause sogar auf 0:2 stellen können, erst rettete Arnold bei einem direkten Freistoß von Rosenhan, dann können die Preußen einen Konter nicht unterbinden, doch Pabst verspringt allein vor dem leeren Tor der Ball - Glück gehabt.
Nach dem Wechsel merkte man, dass unsere Mannen unbedingt den Ausgleich wollten und es ging was nach vorn. Ein toller Angriff über Degner und Euchler, der von der Grundlinie Schönau bedient, vollendet der Torjäger mit seinem dritten Saisontreffer zum Ausgleich (52.). Und die Preußen gingen euphorisiert in die Zweikämpfe, konnten aber in den nächsten 10 Minuten den Moment nicht für sich nutzen. Martin steuert nach Skibbe-Pass allein auf Feuerstein zu, doch er zieht nicht rechtzeitig ab, sondern lässt sich noch abdrängen. Die Gäste waren nur kurz beeindruckt und setzten die Preußen wieder unter Druck. Ein Distanzschuss von Trinkler auf die Lattenoberkante und ein Kopfball des gleichen Spielers rettete Arnold mit dem Fuß auf der Linie, dicke Chancen für Weimar. Der sehr agile Trinkler nutzte dann mit Beginn der Schlussviertelstunde eine Unaufmerksamkeit in der Zentrale und zieht von der Strafraumgrenze ab, der Ball landet im Eck zur erneuten Gästeführung. Jetzt waren die Messen gesungen, die cleveren Gäste spielten es jetzt aus. Einige gefährliche Freistoßsituationen waren die Folge, den ersten nutzte Rosenhan, der einen Freistoß von Rammelt zunächst an die Latte setzte und im Nachschuss den Ball über die Linie drückte - 1:3. Beim 1:4 stellt Arnold die Mauer, Pabst schießt den Ball ins leere Tor, weil alle auf den Pfiff des Schiedsrichters warten. Der winkt jedoch regelkonform ab. Schiedsrichter Honnef bot insgesamt eine gute Leistung.
Keinem unserer 13 eingesetzten Spieler kann man einen Vorwurf machen, sie fighteten, warfen sich in alles, aber gegen abgezockte Gäste reichte dies nicht. Unsere jungen Leute in ihrem ersten Verbandsliga-Jahr wie Moschkau, Karbstein oder Ritter, der sein Punktspiel-Debüt feierte, werden weiter lernen und arbeiten. Das Wichtigste ist aber, dass es Rico Gothe bald besser geht. Alles andere ist prinzipiell sekundär.
Tore: 0:1 Berger (32.), 1:1 Schönau (52.), 1:2 Trinkler (74.), 1:3 Rosenhan (78.), 1:4 Pabst (84.)
Zuschauer: 95
Preußen: Arnold, Karbstein, Domeinski, Moschkau, Jäger, Euchler (80. Ritter), Degner, Steinmetz, Martin, Reinhold (46. Skibbe), Schönau