Toller Pokalfight endet 2:4 n.V. für Verbandsliga-Spitzenreiter

von Markus Fromm

Das war doch mal ein richtiger Pokalkrimi, Preußen vs. Union endete in der 1. Pokalrunde des Thüringenpokals 2:4 in der Verlängerung. Der FSVP hatte im Vorfeld über Sponsoren einige Freikarten verteilen lassen, was am Ende für eine richtig tolle Kulisse von knapp 500 Besuchern sorgte. Die Gäste, Tabellenführer der Verbandsliga, legten los wie die Feuerwehr, Arnold holte nach 34 Sekunden einen Schuss von Schenke aus dem oberen Eck, die darauffolgenden drei Ecken wurden zweimal von der Linie geschlagen. Auch Schmidt (12.) scheiterte an Arnold, Gothe rettete im letzten Moment gegen den freien Schenke (14.). Doch nach der abgelegten Anfangsnervosität befreiten sich unsere Mannen und gingen auch offensiv ans Tagwerk. Euchler wartete einen Tick zu lange mit dem Abschluss und wurde geblockt (25.). In der 35. Minute die überraschende Führung für den FSVP, Reinholds Eingabe ging durch den gesamten Sechzehner und Röth bedankte sich am langen Pfosten - 1:0 (35.). Doch nur kurz war die Freude, Schenke startete nach Degners Ballverlust rechts durch und vollendete zum 1:1 (39.). Halbzeit - in der wurden mit Carsten Krumbein und Christian Hatzky zwei in der Sommerpause vom FSVP zu anderen Vereinen gewechselte Akteure gebührend verabschiedet. Leider mussten mit Jäger (Rippenbruch) und John (Schlüsselbeinbruch) zwei Akteure bereits in der ersten Hälfte raus, unglücklicher gehts nicht.

 

In die zweite Hälfte starten die Preußen besser, Degner startet durch und trifft nach langem Solo nur den Pfosten (48.). Verbissen wird auf beiden Seiten um jeden Meter Boden gekämpft, große Chancen bleiben zunächst aus, man neutralisiert sich. Die letzte Viertelstunde gehört wieder den Gästen, E. Nowak (74.) nur knapp am Tor vorbei, denn Schenke per Kopf an die Latte (82.) und kurz vor Ultimo E. Nowak mit einem Schlenzer ans Lattenkreuz - doch der sehr gut leitende Schiedsrichter Leinhos bittet zur Verlängerung.

 

In die gehen die Preußen mit viel Engagement, Reinhold scheitert nach tollem Solo allein vor Trappe, der mit einem Riesenreflex den Rückstand verhindert (97.). Doch Reinhold bekommt die nächste Chance und nutzt sie. Im Alleingang umkurvt er zwei Unioner und Trappe und schiebt ins leere Tor. Das Stadion steht Kopf. Noch eine Viertelstunde, doch Union kämpft gegen die drohende Niederlage beim Erzrivalen an. Die Preußen haben Konterchancen, zweimal winkt der unglücklich agierende Assistent an der Linie die Preußen im vermeintlichen Abseits zurück, einmal liegt der Ball im Netz, doch es zählt nicht. Und so wird wieder einmal Pokalgeschichte geschrieben, diesmal von Kevin Schenke. Er netzt dreimal in den letzten 6 Minuten ein, das 2:2 nachdem sich Arnold bei einem langen Ball verschätzt und er den Abpraller versenkt (114.), die Führung, als in der vorletzten Minute ein Stellungsfehler in der Innenverteidigung ihn frei aus 6 Metern zum Schuss kommen lässt (119.) und schließlich, als alle Preußen aufgerückt sind in der Nachspielzeit und das 2:4 alles besiegelt. Ein packender Pokalkampf, am Ende ein nicht unverdienter Sieger, der individuell stark besetzt war und die Preußen schon mit allem was sie hatten besiegen musste.

 

Einige unschöne Randnotizen bleiben ebenso, eine zerstörte Werbebande als Andenken einiger Gästefans an der Gegengeraden, ein wohl völlig gestörter Gästefan, der ein Bengalo auf den Kunstrasenplatz warf, aber auch die Preußen-Fans, die nach Provokationen der Union-Bank und -Verantwortlichen (mehrere in die Höhe gereckte Mittelfinger nach dem Ausgleich in der Verlängerung hätten fast zu einer Eskalation geführt, doch die Ordner hatten alles unter Kontrolle) kurzzeitig ihre Kontolle verloren. Man merkte, es war Derbyzeit. Man hatte den haushohen Fvoriten am Rand der Niederlage, aber das ist kein Beinbruch. Glückwunsch an die Gäste, Kompliment an unsere Mannen für einen starken Auftritt, gute Besserung an Shagger und Dennis!

 

Tore: 1:0 Röth (34.), 1:1 Schenke (39.), 2:1 Reinhold (103.), 2:2 Schenke (114.), 2:3 Schenke (119.), 2:4 Schenke (120.+1)

 

Zuschauer: 450

 

Preußen: Arnold, Jäger, (46. Scholz), Bischof, Domeinski, Gothe, Martin, Euchler, John (14. Röth), Skibbe (100. Fritz), Reinhold, Degner

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