Trotz 5 Gegentoren ein Riesen-Erlebnis beim Pokalfinale
von Markus Fromm
Ein bisschen von der Überraschung hatte wohl jeder Preußen Fan im Vorfeld des Thüringer Pokalfinals geträumt. Am Ende kam es wie erwartet, der Regionalligist aus Nordhausen setzte sich überlegen durch. Trotzdem war es eine tolle Kulisse für unsere Jungs, quasi das Spiel des Lebens. Vor über 2500 Zuschauern im Erfurter Stadion und live im Fernsehen zu spielen, war für jeden mit Sicherheit einmalig. Entsprechend motiviert ging unser Team ins Spiel und versuchte dem Viertligisten so lange wie möglich Paroli zu bieten. Dies klappte zumindest 20 Minuten, in dieser Zeit hatte Keeper Sebastian Arnold alle Hände voll zu tun. Nordhausen wollte von Beginn an zeigen, dass sie das Spiel sehr ernst nehmen, wie sie es im Vorfeld angekündigt hatten. Sie ließen unserer Elf kaum Luft zum Atmen, neben einer Handvoll weiterer Abschlüsse hatte Mickels die klare Einschussmöglichkeit (12.). Auch drei Minuten später war Arni mit der Pranke zur Stelle, ein scharfer Schuss aus 17 Metern ging vorbei (17.). Dann wurde der Druck aber zu groß und es fiel in Folge eines Einwurfs der Führungstreffer für Wacker, den Kores per platzierten Drehschuss erzielte. Leider lag der Ball nur zwei Minuten später erneut im Preußen Tor, nach einem Doppelpass und einer Eingabe drückte Kammlott das Leder über die Linie. Trotzdem feuerten die 800 Preußen Fans unsere Mannen weiter an, immerhin drang Martin Fiß einmal in den Strafraum ein und holte eine Ecke raus. Ein weiterer Schuss von Wacker ging auf der anderen Seite links vorbei (35.), kurz vor der Halbzeit dann die einzige Preußen Chance in der ersten Halbzeit: eine Flanke von Carsten Weiß fand in der Mitte Thomas Schönau, der von der aufmerksamen Wacker Abwehr geblockt wurde (41.).
Nach der Pause hatte man gehofft, dass die Südharzer etwas zurück schalten und sich irgendwie eine Gelegenheit ergibt. Tatsächlich hatte Preußen nun mehr Offensivaktionen und es hätte fast mit einem Treffer geklappt. Martin Fiß drang in den Strafraum ein, sein Zuspiel verpasste Thilo Kleinert nur knapp (52.). Etwas Hoffnung auf den Anschluss blieb also noch, mit dem dritten Wacker-Tor durch Beil waren aber endgültig alle Träume zu Ende (63.). Dennoch resignierte unser Team nicht und hatte durch Schönaus Schuss über das Tor noch ein Achtungszeichen (71.). Kurz danach klingelte es jedoch zum vierten Mal und das Spiel trudelte langsam aus. In der 90. Minute musste auch Max Geißler hinter sich greifen, er hatte die letzten 10 Minuten auf dem Feld mitmachen dürfen.
Auch wenn relativ früh klar war, dass es nicht für die Sensation reicht, war das Spiel einfach zum Genießen für alle Preußen. Unter super Bedingungen präsentierte man sich als Mannschaft und Verein auf großer Bühne und hat den einen oder anderen Sympathiepunkt gewonnen. Zudem wurde Sebastian Arnold als Man of the Match gewählt, was wirklich mehr als verdient war. Den goldenen Schuh hat Arni womöglich mit ins Bett genommen und er wird sicherlich einen Ehrenplatz finden.
Mit einer großen Welle vor dem Fanblock bedankte sich die Mannschaft bei allen Anhängern für die tolle und zahlreiche Unterstützung. Hoffen wir, dass wir das Bild auch am 15.6. in Arnstadt sehen. Die Ergebnisse der Thüringenliga waren an diesem Nachmittag jedenfalls dafür förderlich.
Mit einer gemeinsamen Mannschaftsfeier inklusive Partnerinnen wurde der Abend im Harthhaus bei Toni begangen. Unsere Truppe kann stolz sein auf diese Pokal Geschichte in dieser Saison, das wird ewig in der Historie stehen. Wenn jetzt noch der Klassenerhalt gelingt, ist das Spieljahr das absolute Highlight für jeden Spieler.
Tore: 0:1 Kores (21.), 0:2 Kammlott (23.), 0:3 Beil (63.), 0:4 Beil (77.), 0:5 Mickels (90.)
Zuschauer: 2.667
Aufstellung: Arnold (80. Geißler), Engel, Moschkau (61. Finger), Eckermann, Jäger, Kleinert, Walter, Domeinski (78. John), Schönau, Weis, Fiß
weiter im Kader: Gothe, Euchler, Franke, Müller