Trotz zweimaliger Führung nur Remis - 2:2 in Schlotheim

von Benno Harbauer

Im Nachbarschaftsduell zwischen der Schlotheim-/Mehrstedter Spielgemeinschaft und unserer Mannschaft gab es ein am Ende gerechtes Unentschieden, doch so keiner wollte sich so recht freuen, da im Derby eigentlich nur ein Sieg zählt zum Glücklichsein. Trotz der vier Tore war es ein Spiel der vergebenen Großchancen. Bei Schmuddelwetter im Dauerregen und trister Derbykulisse von gerade einmal 90 Unentwegten machte das rutschige Geläuf gerade den Abwehrreihen zu schaffen, die Stürmer nutzten dies zu ihrem Vorteil oder war es der den Ehrenanstoß vollziehende Peter Ducke, ehemaliger DDR-Auswahlstürmer, der die Offensivreihen beflügelte? Vom Anstoß weg hatte Ziegler die erste Chance frei vor Keeper Schmidt, doch er war zu unentschlossen. Dann Doppelchance für die Gastgeber, Fernschild kommt frei vor Zipf nicht an ihm vorbei, den Abpraller nimmt Grohs direkt und Domeinski schlägt den Ball von der Linie (8.). Nur drei Minuten später die Preußen-Führung, ein scharf hereingezogener Hatzky-Freistoß geht an Freund und Feind vorbei ins lange Eck zum 0:1 (11.). Im Gegenzug ideale Freistoßposition zentral aus 17 Metern, Grohs zirkelt den Ball an den Außenpfosten. Und im Wechsel geht es weiter, eine Hatzky-Ecke nimmt Röth per Kopf, der Ball wird von der Linie geschlagen, den Nachschuss von Schönau kann Schmidt abwehren. Auch ein Walter-Alleingang bringt auf Preußen-Seite keinen Erfolg, ebenso der starke Richter auf Gastgeber-Seite, der die gesamte Preußen-Abwehr vernascht und nur am großartig reagierenden Zipf scheitert (31.). Die wilde Fahrt geht weiter auf der Gegenseite, erst Schönau und dann Walter per Kopf nach Skibbe-Freistoß, doch kein Erfolg. Und in der 40. Minute hatte wieder Richter die große Chance zum Ausgleich, Zipf war schon geschlagen und Domeinski rettete zum zweiten Mal auf der Linie. So ging eine abwechslungsreiche Halbzeit mit der knappen Gästeführung zu Ende, auch ein 3:4 wäre möglich gewesen.

 

Aus der Pause kam der nach einem Zusammenprall mit einem eigenen Mann zwanzig Minuten mit Turban spielende Hörhold nicht mehr zurück. Aber der eingewechselte Becker sorgte für mächtig Wirbel. Doch zunächst nimmt der wie wild rackernde Hatzky aus 17 Metern Maß, Schmidt ist schon geschlagen, doch S. Daniel kann den Ball noch blocken (55.). Drei Minuten später der Ausgleich, Beckers verunglückte Flanke will Zipf klären, doch der Ball landet im Winkel zum 1:1 (58.). Weitere drei Zeigerumdrehungen später geht erneut Becker auf und davon, doch allein vor Zipf verzieht er deutlich. Dann wieder zwei kreuzgefährliche Hatzky-Freistöße, erst Röth per Kopf zwingt Schmidt zu einer Glanztat (63.), dann Walter per Kopf drüber (66.). Und wieder auf die Gegenseite, einen Heber von Reuter kann Zipf gerade so über den Kasten lenken. Und die Schlussviertelstunde war noch ereignisreich, die beste Kombination der Preußen über Schönau und den parallel zum Sechzehner laufenden Walter, der genau im richtigen Moment den durchstartenden John bedient bringt die erneute Gästeführung. Gekonnt schlenzt er den Ball ins lange Eck (77.). In der 85. Minute muss Zipf außerhalb des Strafraums gegen die viel zu weit aufgerückte Preußen-Abwehr gegen Richter eingreifen. Sein Foulspiel sahen viele als Platzverweis, doch drei Preußen-Akteure standen noch knapp hinter Zipf, so dass die Gelbe Karte vom über die gesamte Distanz sehr guten Schiedsrichter Gottwald gerade noch akzeptabel war. Aber man hätte sich auch über eine Hinunterstellung nicht beschweren dürfen. Doch den darauffolgenden Freistoß von Reuter konnte Plappert im Nachschuss gegen die schläfrige Preußen-Abwehr zum Endstand verwerten (87.). Sicherlich gerecht, aber ebenso ärgerlich, da die Chance auf drei Auswärtspunkte durchaus gegeben war.

 

Tore: 0:1 Hatzky (11.), 1:1 Becker (58.), 1:2 John (77.), 2:2 Plappert (87.)

 

Zuschauer: 90

 

Aufstellung: Zipf, John, Domeinski, Gothe, Scholz, Ziegler (74. Jäger), Hatzky, Skibbe (76. Steinmetz), Röth (83. Jendreck), Walter, Schönau

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