Unnötiger Punktverlust beim 1:1 gegen Schlotheim

von Benno Harbauer

Mit einem Punkt musste sich die Geuß-Elf im Nachbarschaftsduell gegen die SG Schlotheim/Mehrstedt begnügen. Es war wie immer in einem Derby, rassige Zweikämpfe und Kampf um jeden Grashalm. Sowohl die Preußen (ohne Arnold, Reinhold, Bischof, Cyriax, Walter) als auch die Schlotheimer (ohne Haase, Offenhammer, Zinke, Richter, Becker) mussten auf einige Spieler im Aufgebot verzichten, aber das zählt eh nur am Rande. Bei bestem November-Wetter legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr. Ein langer Pass von Fritz auf Schönau, der zieht aus 16 Metern ab und der Ball geht Zentimeter am Pfosten vorbei (2.). Doch das war es auch offensiv, viele Zweikämpfe ließen kaum Zusammenspiel aufkommen. Ein erster Warnschuss von Schönherr (10.) für die Gäste, den der bei seinem Punktspieldebüt in der Landesklasse erstmals auflaufende Sebastian Krapf sicher meisterte. Röth prüfte auf der Gegenseite erstmals Jakubis mit der Pike (20.). Nach einem unnötigen Foulspiel von Röth an Hofmeister setzte Reuter den Ball über die Mauer in den Winkel zum 0:1 (24.). Krapf war ohne Chance. Trainer Geuß war alles viel zu brav auf dem Platz und stellte um, brachte Gothe und beorderte Degner in den Angriff. Jetzt ergaben sich Chancen im Minutentakt. Schönaus Heber war zu ungenau (31.), Hatzkys Freistoß (33.) parierte Jakubis ebenso wie Johns Geschoss, dass Degner freistehend aus zwei Metern im Nachschuss nicht im Tor unterbringen konnte (39.). Als auch Hatzky allein vor Jakubis an diesem scheiterte wäre der Ausgleich mehr als verdient gewesen, aber es ging mit einer glücklichen Gästeführung in die Pause.

 

Trainer Geuß ging noch mehr Risiko, opferte mit Jäger, der gut spielte, einen aus der Viererkette und brachte mit Skibbe eine weitere Offensivkraft. Und die zweite Hälfte war ein einziger Sturmlauf Richtung Gäste-Tor. Die Schlotheimer rührten Beton an, ließen in vielen Aktionen Zeit von der Uhr nehmen, Hektik kam auf. Aber auch Chancen wurden sich erspielt. Skibbes Distanzschuss ging drüber (54.), Steinmetz` Flanke wurde von Schönau per Kopf verzogen (57.). Auch Degner setzte sich über rechts glänzend durch, flankte auf Schönau, dessen Flugkopfball knapp vorbeirauschte. Als der gute Schiedsrichter Weiler gleich zweimal ein Handspiel im Strafraum der Gäste nicht ahndete, lief so ein wenig die Zeit davon. Die Mannschaft kämpfte aber und wehrte sich gegen die drohende Niederlage, Fritz setzte sich glänzend auf rechts durch, seine Eingabe ließ Schönau passieren und Skibbe vollendete freistehend aus 10 Metern aus vollem Lauf, doch auch sein Ball ging Zentimeter am Dreiangel vorbei (72.). Haare raufen bei den zahlreichen Preußen-Anhängern. Wieder Skibbe mit der nächsten Chance, erst hielt Jakubis seinen Kopfball ebenso wie Schönaus Kopfball aus Nahdistanz direkt im Anschluss (75.) glänzend. Schönau erlöste dann in der 76. Minute die Preußen-Fans, ein weiteres Durcheinander im Schlotheimer Strafraum vollendete er im Anschluss an eine flache Hereingabe von Hatzky zum Ausgleich (76.). Die letzte Viertelstunde drückten die Preußen auf den Siegtreffer, doch er wollte trotz zahlreicher guter Chancen nicht mehr fallen. Die Gäste waren stehend k.o., wehrten sich aber tapfer. Alle Konterversuche verebbten bereits kurz hinter Mittellinie, so dass Krapf nicht einmal in der zweiten Hälfte eingreifen musste. Die letzte Gelegenheit für die Preußen hatte Skibbe, Johns toller Außenristpass wurde von ihm mit dem Kopf genommen, aber Jakubis vollbrachte seine letzte Heldentat (90.+1). Der Schlusspfiff kam einer Erlösung für Schlotheim gleich, den Punktverlust müssen sich die Preußen jedoch selbst zuschreiben. Kämpferisch kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, das eigene Glück der letzten Wochen wechselte heute zum Gegner.

 

Tore: 0:1 Reuter (31.), 1:1 Schönau (76.)

 

Zuschauer: 120

 

Aufstellung: Krapf, John, Domeinski, Jäger (46. Skibbe), Fritz, Steinmetz, Hatzky, Röth, Degner, Karbstein (31. Gothe), Schönau

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