Was für ein Statement - 2:0-Sieg bei verlustpunktfreien Weidaern

von Markus Fromm

Die Entschlüsselung der DNA eines Sieges einer Langensalzaer Mannschaft in Weida galt bislang als unbekannte Größe. Bereits zu DDR-Liga-Zeiten und auch in der Thüringenliga konnte man auf dem Roten Hügel in sieben Versuchen noch nie gewinnen, zuletzt gab es mit 0:3 und 0:4 deutliche Klatschen. So fuhr man nach dem Sieg gegen Nordhausen zwar selbstbewusst, aber voller Demut zum Thüringenliga-Meister von 2022, der saisonübergreifend in 11 Spielen ohne Punktverlust blieb. Hinzu kam, dass mit Linz, Scheer, Schuhmacher, Touray, Sauerbier, Ritz, Zamiar und Carlo Weis eine Vielzahl von Akteuren nicht zur Verfügung standen. So erwartete man losstürmende Gastgeber, aber genau andersherum sollte es losgehen. Nach einer Minute holte Hartmann einen Kopfball von Meißner nach Ecke von der Linie. Und zwei weitere Ecken konnten die Gastgeber nur mit Mühe verteidigen. So war die erste Offensivaktion der Weidaer eher eine Verzweiflungsaktion, Hartmann zog aus 40 Metern einfach ab und der Ball klatschte an die Latte (12.). Dann Fiß allein gegen Keeper Haase, aber der Capitano blieb noch zweiter Sieger (22.). Im Gegenzug ein Urban-Solo, der den Abschluss nur knapp verzieht (23.). Auf der Gegenseite kamen Fiß, Kliem und Wiesner immer wieder in sehr gute Abschlusspositionen, aber auch nicht an Haase vorbei, unsere Mannschaft machte es sehr gut und war ebenbürtig. Ein toller Spielzug der Weidaer über Schumann, der Peuker freispielt und allein gegen Patzer läuft. Der Keeper räumt Ball und Gegner ab, Schiedsrichter Hillig zeigt auf den Punkt. Hart, aber wohl vertretbar hier auf den Punkt zu zeigen. Tim Urban guckt Patzer aus, der Ball landet jedoch am Innenpfosten und springt nicht ins Netz (37.). Das war ganz knapp und nur kurz darauf musste Patzer gegen Schmidt zur Ecke klären (42.). Das 0:0 zur Pause von den Spielanteilen und Chancen gerecht, der verschossene Elfmeter sollte aber im Nachgang mit spielentscheidend sein.

Thomas Wirth musste wechseln, Reuter mit Muskelverletzung raus, Fernschild ersetzte ihn adäquat. Die ersten zehn Minuten gehen ganz klar an Preußen, Kliem und Wiesner zwingen Haase zu Glanzparaden. Es war schon ein bisschen zum Verzweifeln. Mit Rösener für Wiesner kam nochmal frischer Wind in der Offensive. Auf rechts geht Kliem durch, bedient Fiß und der bringt endlich das Leder an Haase vorbei zur Preußen-Führung (66.). Von nun an warf Weida alles nach vorn, mit Wetzel, Kone und Unhurian kam alles was Tore erzielen kann aufs Feld. Doch man verteidigte mit viel Leidenschaft. Ganze Eckball- und Freistoßserien wurden wegverteidigt, Zickler rettete gegen Unhurian mit einer Monster-Grätsche acht Meter vor dem Tor die wertvolle Führung (86.). Da war Fernschild schon vom Platz gestellt, wegen Ballwegschlagen blieb Hillig keine andere Wahl (83.) mit der zweiten Gelben. Doch die Preußen spielten clever die Uhr runter. In der Nachspielzeit die endgültige Entscheidung. Ein langer Ball wird von Rösener per Kopf genau in den Lauf von Fiß verlängert, der umkurvt Haase und macht Treffer Nummer Zwei. Grenzenloser Jubel, mit vier Treffern setzt sich Fiß zunächst einmal an die Spitze der Torjägerliste in der Thüringenliga. Die weite Heimfahrt wurde zur stimmungsvollen Busreise, der Rote Hügel ist geknackt. Auch für Thomas Wirth der erste Sieg beim ehemaligen Verein. „Ich bin mächtig stolz auf den Auftritt der Mannschaft. Wir haben einem spielstarken Gegner clever den Zahn gezogen und verdient drei Punkte entführt.“ Nächste Woche ist Pokalpause, dann will man sich wieder als Negativserienbeender betätigen. Gegen Geratal ist man seit acht Spielen ohne Sieg …

Tore: 0:1 Fiß (65.), 0:2 Fiß (90.+1)

Zuschauer: 105

Preußen: Patzer, Engel, Harnisch, Zickler, Meißner, Reuter (38. Fernschild), Sierra, Cars. Weis (78. Voigtritter), Wiesner (62. Rösener), Kliem (74. Finger), Fiß (90.+2 Ortlepp)

weiter im Kader: Hartmann

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