Westerengel wieder kein gutes Pflaster - nur 1:1 trotz Überzahl

von Benno Harbauer

Auch wenn es am Ende zum ersten Punktgewinn überhaupt in Westerengel reichte, so war der Preußen-Tross doch ziemlich bedröppelt. Eine gute Stunde spielte man mit einem Mann mehr, doch es reichte nicht zum Dreier. Trainer Geuß wollte mit kontrollierter Offensive die Gastgeber kommen lassen, doch die wollten eigentlich gar nicht so richtig nach vorn spielen. Auf dem knüppelharten katastrophalen Geläuf ging spielerisch so gut wie gar nichts. Unkontrolliert versprangen viele Bälle, so dass Chancen zunächst nur durch Standards kreiert wurden. Bei Degners Freistoßaufsetzer hatte Keeper Gräfe Probleme (3.), bei Hatzkys Traumtor in der 16. Minute war er machtlos. Er zog aus 24 Metern von halbrechts direkt drauf und versenkte die Kugel im Winkel zum 0:1. Degners Geschoss lenkte dann Gräfe gedankenschnell über die Latte. Die beste Kombination über Karbstein, der als Stürmer gute Szenen hatte, Hatzky und Schönau hätte das 0:2 bringen müssen, doch Gräfe konnte den Ball von Schönau aus 5 Metern noch irgendwie mit der Hand aus dem Eck kratzen (32.). Und nur eine Minute später die dickste Gelegenheit, Eisfeld wehrte auf der Linie einen Kopfball von Röth ab und sah Rot vom ohne Fehl und Tadel agierenden Schiedsrichter Torsten Landgraf. Hatzky versagten aber die Nerven vom Punkt, Gräfe konnte den Ball abwehren. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Weitere Chancen immer nur durch direkte Freistöße, Sifaldas Ball ging knapp vorbei (42.), Hatzkys Versuch wehrte wiederum Gräfe ab. Als alle schon den Halbzeitpfiff erwarteten gab es einen mehr als folgenschweren taktischen Fehler unserer Mannschaft. Eine eigene Ecke wurde zum Boumerang, man stand hinten Mann gegen Mann, Domeinski verlor das Kopfballduell gegen Ilavskyi und Hassanzada setzte sich im Laufduell gegen Gothe durch und vollendete gegen Arnold, der bis dahin nicht einen Ball auf sein Gehäuse bekam (45.+1).

 

Mit dem Ausgleichsschock im Nacken ging es in die Pause. Das Niveau des Spiels wurde im zweiten Abschnitt immer überschaubarer. Hatzkys Distanzschuss wurde abgeblockt und auf der Gegenseite setzte sich der quirlige Ilavskyi gut durch, seine Flanke bringt Hassanzada aus 5 Metern frei zum Kopfball, Arnold reagierte akrobatisch mit toller Reaktion. Die Preußen überbrückten zu langsam das Mittelfeld, Neuzugang Cyriax in einem ersten Einsatz bediente Schönau mit der Hacke, doch dem Torjäger klebt derzeit des Pech am Fuß, sein Ball aus 10 Metern wird von der Linie geschlagen (61.). Auch sein Versuch nach Degners energischem Nachsetzen bleibt erfolglos. Den Willen doch die 3 Punkte noch mitzunehmen kann man keinem der Preußen-Akteure absprechen, aber es haperte immer wieder im Spiel nach vorn. Zu ungenau, zu wenig Tempo. Da musste man noch glücklich sein, dass der Schiedsrichter bei Krug seinem Treffer auf Torwartbehinderung entschied (84.). Man merkte nur wenig von der numerischen Überzahl und das muss sich die Mannschaft auch ankreiden lassen. Sie bleibt zwar weiter ungeschlagen, aber es war eine gefühlte Niederlage, für die man einen Punkt bekam.

 

Tore: 0:1 Hatzky (16.), 1:1 Hassanzada (45.+1)

 

Zuschauer: 112

 

Aufstellung: Arnold, John, Gothe, Domeinski, Jäger (81. Skibbe), Degner, Hatzky, Steinmetz, Röth (88. Scholz), Karbstein (61. Cyriax), Schönau

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