Ärgerliches Pokalaus gegen Verbandsligist Eintracht Sondershausen

von Benno Harbauer

Ein überragender Gästekeeper Lars Greschke sorgte fast im Alleingang für das Weiterkommen der favorisierten Verbandsliga-Mannschaft von Eintracht Sondershausen. Ein Klassenunterschied war einzig und allein in der Chancenverwertung auszumachen. Über die gesamte Spielzeit hatten die Preußen spielerische Vorteile, dabei mussten sie knapp 50 Minuten in Unterzahl spielen. Aber der Reihe nach. Preußen begann ohne Respekt gegen die höherklassigen Gäste, sorgte jedoch zunächst nicht für ernsthafte Torgefahr. Steinmetz sein Abschluss frei aus 18 Metern war zu schwach, Schönau kam zweimal einen Tick bei Eingaben von John und Walter zu spät. Von den Gästen war ebenfalls in der Offensive wenig Konstruktives zu sehen, bis nach einer halben Stunde Walter im Strafraum Thurnbacher touchierte, der nahm das Geschenk an, fiel theatralisch und schreiend zu Boden, Schiedsrichter Höpfner zeigte auf den Punkt. Es ist müßig über die Korrektheit des Strafmaßes zu diskutieren, die Entscheidung stand und Routinier Duft verwandelte sicher zum 0:1. Nach einigen weiteren strittigen Pfiffen des Unparteiischen sorgte die Szene mit der Hinausstellung für Hatzky (42.) für weiteren Gesprächsstoff. Nach einem harmlosen Zweikampf im Mittelfeld ertönte wieder die Pfeife, Hatzky bekam wegen Reklamierens Gelb, wobei er beteuerte lediglich gesagt zu haben, „was er nun schon wieder gemacht habe?“. Das anschließende zweimalige in die Hände klatschen von Hatzky deutete Höpfner für sich als weitere Gelbe Karte und schickte den „Übeltäter“ in die Kabine. Die Wut der Gastgeber ob des fehlenden Fingerspitzengefühls war entsprechend auch auf den gut besuchten Zuschauerrängen nicht zu überhören, auch wenn Hatzky hier sicherlich besonnener reagieren muss.

Nach dem Wechsel erwartete jeder anlässlich der Überzahl eine überlegene Gästeelf, doch nichts da. Die Preußen erarbeiteten sich mindestens sechs Hochkaräter, doch Greschke im Tor war an diesem Tag nicht zu überwinden. Nach glänzendem Sololauf von Walter bediente dieser Dennis John, doch dessen Flachschuss aus 8 Metern kratzte der Keeper aus dem unteren Eck. Auch Walters Kopfball nach Ecke zwang Greschke zu einer Glanztat. Trainer Geuß setzte auf volles Risiko, brachte Stürmer Krumbein für Jäger und spielte hinten Mann gegen Mann. Der ebenfalls eingewechselte Neuzugang Röth in seiner ersten Aktion zog in den Strafraum und wurde ebenso leicht touchiert wie beim ersten Elfer für Sondershausen, auch diesmal zeigte Höpfner auf den Punkt. Es war wohl der Knackpunkt im Spiel, Kapitän Domeinski schob den Ball direkt auf Grechke und es blieb bei dem 0:1. Mit dem Ausgleich wäre wohl ein langer Fußballnachmittag möglich gewesen, so aber wurden die Gäste ob des weiteren hohen Risikos bei den Preußen auch offensiv etwas auffälliger. Der total abgemeldete Torjäger Caspar kam nach einem Missverständnis frei vor Jakubis zum Abschluss, doch sein Heber ging knapp daneben. Die Preußen gaben nicht auf, Walters Kopfball nach weitem Röth-Einwurf strich um Zentimeter vorbei, Krumbein allein vor Greschke war zu unentschlossen, der eingewechselte Reinhold sorgte mit einem Drehschuss noch einmal für Gefahr. Doch es kam wie es kommen musste, nach einem Konter spielten die Gäste in Überzahl clever bis zum Abschluss, Gothe fälschte den Ball von Rothe schlussendlich unhaltbar für Jakubis zum 0:2 ab (75.). Das war es dann auch, ein Spiel was man nicht verlieren muss, eine tolle Moral in Unterzahl brachten den Verbandsligisten an den Rand des Ausscheidens. Man wird das Positive mitnehmen, denn schon in der nächsten Woche steht mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger Walschleben eine mindestens ebenso schwere Punktspielaufgabe bevor.

 

Tore: 0:1 Duft (31./Foulstraftstoß), 0:2 Rothe (75.)

 

Zuschauer: 300

 

Aufstellung: Jakubis, Scholz, Gothe, Domeinski, Jäger (58. Krumbein), John, Hatzky, Skibbe (80. Reinhold), Steinmetz, Schönau (66. Röth), Walter

 

Zurück