An der Sensation geschnuppert – 1:1 beim Spitzenreiter in Nordhausen

von Markus Fromm

Hätte man allen Preußen vor dem Spiel gesagt, dass unser Team am Mittwochabend einen Punkt beim Tabellenführer in Nordhausen entführt, wäre wohl jeder zufrieden gewesen. Nach der Partie herrschte jedoch Ernüchterung und Enttäuschung, denn unsere Mannschaft führte bis zur 90. Minute beim haushohen Favoriten.

Dieser war mit einer jungen Truppe angetreten, bei welcher sich die mangelnde Erfahrung und der ungewohnte Spieltermin mit etwas Verunsicherung bemerkbar machten. Von Beginn an gingen beide Kontrahenten auf dem Kunstrasen bissig ins Spiel, unsere Elf versteckte sich als Außenseiter keineswegs und zeigte eine gute Dominanz. Man verstand es mit resolutem Zweikampfverhalten die Anfangsphase mindestens gleichwertig zu gestalten. Daher kam die Führung für Schwarz-Weiß nicht unüberraschend, nachdem die Abwehr einen zaghaften Angriff der Gastgeber abgeblockt hatte, bekam Robert Walter den Ball am Mittelkreis. Er schickte mit einem perfekten Steilpass durch zwei Verteidiger Martin Fiß auf links auf die Reise, der die Kugel ohne zu zucken in die lange Ecke verwandelte, was eine gehörige Überraschung bedeutete. Als Preußen-Fan freute man sich im Sonnenuntergang diebisch und es wäre fast noch verrückter gekommen. Zwei Minuten später hätte „Rö“ mehrmals abziehen können, letztlich bugsierte er den Ball zu „Sissi“, welcher einen Tick zu schwach abschloss, so dass Nordhausens Schlussmann den Ball gerade so noch einfangen konnte. Schade, das wäre die ganz große Sensation gewesen, aber auch sonst genossen unsere Mannen die  Führung und ließen bis zur Pause nichts mehr zu.

Nach dem Wechsel wollte Preußen natürlich so weitermachen, allerdings fand NDH nun besser ins Spiel und legte die Verunsicherung ab. Die Hausherren wurden offensiv stärker und hatten Möglichkeiten mit einem Kopfball nach einer Ecke oder einem Feistoß von der Strafraumgrenze, welche jedoch nichts einbrachten. Unser FSVP hatte fortan immer weniger entgegen zu setzen und befreite sich mehr mit langen Bällen, als ein Ziel führendes Angriffsspiel aufzuziehen. Zwar ging es ab und zu über außen nach vorn, doch die entscheidende Konsequenz war nicht vorhanden und man gab sich immer mehr mit der knappen Führung zufrieden. Trotzdem hatte es nicht den Anschein, als ob die Gastgeber noch zu einer Torchance kommen. Als alle Gästefans schon hoffnungsvoll die nicht eingeplanten drei Punkte innerlich feierten, schlug Wacker II doch noch zu. Einen verzweifelten Ball in den Strafraum verschätzte unsere Abwehr total und Haraguchi konnte aus wenigen Metern frei vor Arnold nicht mehr scheitern. Damit war der im Vorfeld als unmöglich eingeschätzte Sieg unseres Teams quasi hinüber, ganz klar machte man sich Vorwürfe, das Ding nicht über die Uhr gebracht zu haben, dennoch ist der Mannschaft für die Moral ein Kompliment auszusprechen. Es ist noch nichts verloren, am Samstag sind in Altenburg erneut drei Punkte zu vergeben!  

Tore: 0:1 Fiß (26.), 1:1 Haraguchi (90.)

Zuschauer: 80

Preußen: Arnold, Bischof, Moschkau, Karbstein, Euchler, Skibbe, Steinmetz, Degner (87. Engel), Walter (75. Martin), Schönau, Fiß (90+1. Deist)

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