Deprimierendes 1:4 in Sömmerda - auch nach 31 Jahren nix zu holen

von Benno Harbauer

Man hätte eine Schablone legen können. Wie im vergangenen Jahr verlor unsere Mannschaft nach ähnlichem Spielverlauf 1:4 beim FSV Sömmerda. Rekordverdächtig die Anfangsphase. In der ersten Spielminute hatten beide Mannschaften eine hundertprozentige Chance; erst stand Kiontke nach Kopfballverlängerung nach acht Sekunden (!) frei vor Facius, knallte das Leder aber Zentimeter über das Gehäuse, dann setzte sich Fiß im Gegenzug durch, sein Torschuss aus acht Metern wird zur Ecke geklärt. Es ging munter weiter, Löffler zwingt Facius nach drei Minuten zur Glanzparade, dann hatte Robert Walter im Minutentakt Chancen zur Preußen-Führung, erst zieht er aus 20 Metern ab – vorbei, dann streicht sein Kopfball nach Steinmetz-Freistoß um Zentimeter vorbei, in der 18. Minute setzt er sich klasse gegen seinen Gegenspieler im Strafraum durch, sein Schuss wird von Torhüter Becker abgewehrt, Junghans versenkt den Abpraller zur Führung – doch der Assistent hebt die Fahne und sorgt für Kopfschütteln auf der Gästebank, nie und nimmer Abseits, Junghans stand beim Abschluss von Walter noch hinter dem Schützen. Sömmerda nutzte dann eine Nachlässigkeit im Mittelfeld zur Führung, C. Czuppon tankt sich durch und zieht mit der Innenseite aus 20 Metern ab – 1:0. Nur zwei Minuten später reagiert Facius großartig, als er einen von Gothe abgefälschten Schuss noch im Liegen um den Pfosten lenkt. Nach 30 Minuten baut Sömmerda die Führung aus, Walter verliert den Ball im Mittelfeld, Kiontke spielt Doppelpass und verwandelt zum 2:0. Unsere Mannschaft versucht trotzdem weiter nach vorn zu spielen, erst Fiß mit Distanzschuss, dann Junghans völlig frei per Kopf nach Fiß-Flanke, doch Becker kann den Ball abwehren. Kurz vor der Pause die Vorentscheidung, Kiontke lässt Scholz schlecht aussehen, Facius greift daneben und Seele staubt ab. Ernüchterung zur Halbzeit, spielerisch sicherlich keine schlechte Leistung, aber defensiv eine Katastrophe.

Trainer Geuß stellt um, die Außenverteidiger Scholz und Jäger werden offensiv ersetzt durch Jendreck und Krumbein – alles oder nichts. Das Spiel kennt in den ersten zwanzig Minuten nach der Halbzeit nur eine Richtung, Chancen durch Fiß und Krumbein bleiben zunächst ungenutzt, dann verwandelt Krumbein nach Domeinski-Pass zum 1:3 (57.). Weiter geht aber nicht viel, weil Sömmerda immer wieder den Spielfluss durch taktische Fouls im Mittelfeld unterbricht. Die gute Schiedsrichterin Kuchmann-Nowak muss einige Male hart durchgreifen, aber es hilft unserer Mannschaft nicht. Steinmetz erweist dann seiner Mannschaft einen Bärendienst, mitten in der Aufholjagd zerrt und zieht er seinen Gegenspieler eindeutig bis zum Elfmeter, dass Schiri Kuchmann-Nowak nichts anderes übrig bleibt als auf den Punkt zu zeigen, Facius hält, der Nachschuss von Kiontke sitzt, doch es wird wiederholt. Wieder ist Facius dran, doch das 1:4 ist perfekt (78.). Es hätte auch im Debakel enden können wenn Kiontke und Seele ihre Chancen genutzt hätten. Quo vadis FSV Preußen? Der Trainer sprach nach dem Spiel deutliche Worte, das nächste Spiel gegen Westerengel ist richtungsweisend.

 

Aufstellung: Facius, Gothe, Scholz (46. Krumbein), Domeinski, Jäger (46. Jendreck), John, Walter, Steinmetz, Junghans, Schönau (85. Ziegler), Fiß

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