Die Freunde Benny Frank und Christian Günther aus der 2. Mannschaft stellen sich den Fragen

von Markus Fromm

Mal wieder ein IdW. Und dieses Mal sogar ein doppeltes. Nachdem zuletzt auf unserer Facebook-Seite alle Neuzugänge der Sommerpause vorgestellt wurden, sollen in dieser Woche zwei Spieler der zweiten Mannschaft zu Wort kommen, die bereits im Winter zum FSV Preußen gestoßen sind und in den letzten Spielen mit einigen Toren auf sich aufmerksam gemacht haben. Auch Abseits des Platzes sind Benjamin Frank und Christian Günther gut befreundet, wie sie uns im aktuellen IdW berichten.

Hallo an euch beide! Die erste Frage geht an Benny: Wo liegen deine fußballerischen Wurzeln?

Benny: In der Jugend habe ich größtenteils nicht bei einem Verein gespielt, sondern hauptsächlich freizeitmäßig mit Freunden oder beim Bayern-Fanclub. Im A-Junioren-Bereich war ich ein Jahr in Merxleben in der Mannschaft am Ball, ehe ich mit 17 zum FSV 1986 in die Männermannschaft gewechselt bin. Den Kontakt dahin hatte damals mein Kumpel Manu Rost vermittelt, zudem kannte ich da viele Leute wie Keule und co. Nach einigen Jahren auf dem Sülzenberg hab ich eine Zeit lang in Thamsbrück gespielt, saß dann ein halbes Jahr in Henningsleben auf der Bank und bin schließlich zum FSV bzw. nach Bothenheilingen zurück gekehrt.

Im Winter nun der Wechsel zum FSVP. Was hat dich zu diesem Entschluss motiviert?

Benny: Ich hatte schon länger darüber nachgedacht für Preußen zu spielen und hab mich dieses Jahr nun überreden lassen. Das kam hauptsächlich durch Bittel, mit dem ich ja noch beim FSV 86 zusammen gespielt habe. Letztes Jahr im Sommer hatte ich noch abgesagt, weil ich die Jungs in Bothenheilingen nicht im Stich lassen wollte, allerdings ging die Mannschaft dort immer weiter auseinander und die Hinrunde ziemlich nach hinten los. Es war keine Besserung in Sicht und so war mein Wechsel die Konsequenz.

Mit im Schlepptau hatte Benni einen aufgeschlossenen Blondschopf, der letztes Jahr noch im Dress des FSV Tabarz in Bad Langensalza zu einem Testspiel zu Gast war. Wie seid ihr persönlich in Kontakt gekommen?

Christian: Ich komme ja ursprünglich aus Bad Langensalza. Allerdings hatten Benni und ich früher eher wenig mit einander zu tun. Wir haben zwar immer mal zusammen gekickt auf der WSK, aber waren sonst nicht weiter befreundet. Dann lebte ich familiär bedingt viele Jahre in Tabarz und bin letztes Jahr wieder nach LSZ gezogen. Über Facebook hatte ich Benni einfach mal angeschrieben und unser Kontakt ist enger geworden.

Benny: Richtig. Und als Christian dann auch noch bei mir im gleichen Hauseingang gelandet ist, war die Sache klar. Er hat mich gleich gefragt, wo ich kicke und so hat es im Winter dann super gepasst, dass wir gemeinsam zum FSV Preußen gekommen sind.

Zumal dies bei Christian‘s familiären Hintergrund ja nahe lag…

Christian: Genau. Dass unser Trainer Jürgen Schambach der Partner von meiner Mutter ist, dürften ja mittlerweile alle wissen. Bittel berichtete mit oft davon, dass die Zweite in der Offensive Verstärkung braucht und hat mich natürlich auch zum Wechsel bestärkt. Natürlich war es schade, dass sich Tabarz quer stellte und eine zu hohe Ablöse wollte, so dass ich bis auf die letzten beiden Spiele in der Rückrunde gesperrt war.

In diesen Partien konntest du jeweils treffen auch am vergangenen Wochenende gelangen dir drei Tore. Wo hast du deine fußballerische Ausbildung absolviert?

Christian: Von der D-Jugend an habe ich beim SV Emsetal gespielt, wo ich dann auch bis in die erste Mannschaft gekommen bin. Nach einem halben Jahr bin ich aber zu Tabarz gewechselt, weil alle aus meiner Jugendzeit dort hingegangen sind. Siebeneinhalb Jahre habe ich insgesamt dort gespielt und hatte immer als Ziel den Aufstieg in die Kreisoberliga. Letztes Jahr hatte es dann geklappt.

Warum hast du dich trotzdem entschlossen, den Verein zu verlassen?

Christian: Leicht gefallen ist mir das natürlich nicht. Die Truppe in Tabarz hat echt gepasst, wir waren sogar jedes Jahr im Trainingslager in Portugal und die Hinrunde verlief als Aufsteiger auch ganz gut. Allerdings bekam ich im vergangenen Sommer die Arbeitsstelle beim Roten Kreuz hier in Bad Langensalza und da meine Mutter wie gesagt hier wohnt, lag es nahe, in die Heimat zurück zu kehren. Der Fahrweg dreimal die Woche nach Tabarz ging zeitlich auch gar nicht mehr. Außerdem wollte ich schon immer mit Benni in einer Mannschaft zusammen spielen ;-)

Wie bekannt, dominiert in unserer Stadt eigentlich ein Hallensport das Geschehen. Was macht für euch trotzdem den Reiz am Fußball aus und wie seht ihr die Rolle des FSV Preußen?

Christian: Fußball bestimmt halt das Leben. Es hat einfach früher jeder gespielt und da gab es nichts anderes als raus auf den Bolzer.

Benny: Bei Preußen haben wir die beste Sportanlage, die Jugendarbeit ist schon immer gut und für die Größe der Stadt wird viel im Verein getan. Ich hatte ja im Nachwuchs die Möglichkeit ein Probetraining bei Achim Möschl auf dem Schotterplatz zu machen, aber ich wollte damals irgendwie nicht im Verein spielen. Jetzt passt es aber.

Christian: Ein Stadtverein ist schon ganz was anderes. Ich kannte ja bisher nur Dorfclubs, wo zwei bis drei Leute alles selbst organisiert haben. Hier ist alles gut strukturiert und es gibt viele Zuständigkeiten. Preußen strahlt halt eine gewisse Größe aus und der Verein wird überall im Umland gekannt. (Kommentar von Georg H.: Gib’s zu Christian, für Preußen zu spielen war für dich ein Kindheitstraum..). Na klar, auf jeden Fall! ;-)

Benny: Ich finde es gut, dass Jugendspieler mit in den Männerbereich genommen werden, der Verein sich aber auch für Spieler von woanders interessant macht. Wie bei mir entsteht der Reiz höherklassiger zu spielen, das war für mich auch ein Ansporn. Man muss sich halt entscheiden. Preußen oder Bundesliga. Bei uns ist es eben Preußen ;-).

Im Winter hatte man das Gefühl, dass ihr sofort in der zweiten Mannschaft integriert wart. Benni bereits auf dem Feld und Christian verbal abseits des Platzes. Wie kam das so schnell?

Christian: Wie uns die Truppe aufgenommen hat, war extrem geil. Ich denke, wir sind sofort angekommen und es gab keine Probleme. Wir hatten im Vorfeld schon Kontakt zu allen und es haben sich alle gefreut, dass wir endlich spielen durften. Für mich persönlich war es natürlich schwierig, fast ein halbes Jahr nur Training machen zu können, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.

Benny: Du Schauspieler, du musstest die Zeit doch irgendwie überbrücken.

Christian: Ich wusste aber was ich kann und dass ich der Mannschaft unbedingt helfen will. In meinem ersten Spiel in Nägelstedt habe ich es gleich bewiesen mit dem sicher verwandelten Elfmeter. Danke nochmal an Georg, dass er mir den Ball abgegeben hat. Jetzt will ich natürlich in jedem Spiel treffen. 

Zunächst aber nochmal ein Rückblick auf das letzte halbe Jahr. Seid ihr zufrieden mit dem Verlauf der Rückrunde?

Christian: So wie wir in der Winterpause da standen, war der Anspruch oben mitzuspielen. Leider kam dann das Verletzungspech, dadurch war ich natürlich noch weniger erfreut, dass ich nicht mitspielen, sondern nur an der Seitenlinie mit fiebern und meinen Senf dazu geben konnte.

Benny: Da ich meinen Sohn nur alle zwei Wochen habe, konnte ich leider nicht bei jedem Spiel dabei sein. Ärgerlich war, dass wir die wichtigen Spiele verloren haben, aber alles in allem war es ein guter 4. Platz am Ende. Klar war mehr drin gewesen, aber der Spaß stand im Vordergrund und wie wir in vielen Spielen gekämpft haben, war schon super. Zum Beispiel beim letzten Auswärtsspiel in Nägelstedt war der Zusammenhalt groß und jeder ist gelaufen. Da war das Potenzial zu sehen. Für die nächste Saison sind wir nun noch besser aufgestellt. Zu erinnern wäre noch an das eine oder andere Ping-Pong-Tor in der Rückrunde ;-).

Du meinst deinen kuriosen Treffer in Bollstedt?

Benny: Jo, frag mich nicht, wie ich den gemacht habe… (lacht)

Hauptsache drin. Ihr habt schon kurz auf die neue Saison geblickt. Was ist nach eurer Meinung mit dem Kader möglich?

Christian: Wir haben einige Jugendspieler und Neuzugänge dazu bekommen und die Stimmung im Team geht dahin, dass wir wieder oben mitspielen wollen. Ich denke schon, dass wir das nächst höhere Ziel erreichen können, den Anspruch hat man ja als Fußballer ohnehin.

Benny: Genau, als Fußballer will man jedes Spiel gewinnen und wenn man jedes Spiel gewinnt…

Christian: Ich freue mich sehr, voll dabei zu sein und ich muss sagen mit dem Team und besonders mit Benni harmoniert es wirklich, wir verstehen uns bestens, nicht nur privat.

Benny: Ich würde sagen, Christian ist auf dem Platz mehr derjenige, der läuft und die Bälle holt wie Lewandowski. Ich lauer dagegen lieber und warte auf die Bälle wie früher Inzaghi. Auch wenn der oft im Abseits stand, hat er viele Tore gemacht.

Christian: Unsere Laufwege stimmen einfach. Man hat es ja beim Test in Heiligenstadt gesehen, als der eine wusste, was der andere macht und wir ein perfektes Sturmduo gebildet haben. Das nehmen wir uns natürlich auch für die neue Saison vor.

Ihr habt die Neuzugänge angesprochen. Die Trainer haben momentan die Qual der Wahl. Was denkt ihr, wie ihr euch am besten einbringen könnt?

Benny: Jeder will spielen, das ist klar. Ich denke, die Trainer sind froh über den großen Kader bei der Zweiten. Es wird immer viel geredet von außen, dass die Zweite nur mit Spielern aus der 1. Mannschaft aufgefüllt wird, das ist zunächst nicht nötig. Vor allem ist der Mix einwandfrei, durch die vielen jungen Leute sind die Ambitionen da, die erfahrenen älteren Spieler führen die Truppe.

Christian: Für mich wird es eine neue Herausforderung. In Tabarz hatte ich nie Konkurrenzkampf und musste niemanden verdrängen. Nun geb ich einfach Gas im Spiel und Training und will jedes Spiel spielen. Die Breite des Kaders ist gut so, wir wissen was wir erreichen können.

Benny: In der Vorbereitung sind 8 Wechselspieler auf jeden Fall gut, zu Punktspielen wird es dann eben schwierig. Aber wie gesagt, es harmoniert super in der Truppe und jeder kann uns weiterhelfen im Verein, vor allem auch menschlich.

Gibt es dennoch Dinge, die ihr innerhalb der Mannschaft oder im Verein verbessern würdet?

Christian: Wir brauchen unbedingt einen gemeinsamen Torjubel, das schweißt zusammen! Wir wollen uns ständig weiterentwickeln und als Team zusammenwachsen. Dazu gehören auch Mannschaftsabende, an denen man sich einfach mal zusammen setzt und über solche Dinge diskutiert. Außerdem könnten wir in der Zeit nach dem Spiel mehr gemeinsam machen. Ich kenne es so, dass man zwei bis drei Bier in einer schönen Runde trinkt und als Mannschaft gesellig beieinander sitzt.

Eure Einschätzung zum Trainerteam Jürgen und Jens?

Christian: Was sie für den Verein bisher geleistet haben  ist beachtlich. Ich ziehe den Hut vor beiden, dass sie sich der Mammutaufgabe stellen, diesen stark besetzten Kader zu trainieren! Sie kümmern sich schon enorm um die Truppe und ich bin mir sicher, dass sie immer ein gutes Händchen zeigen werden. Bisher wussten sie immer was das richtige für die Mannschaft ist.

Benny: Auf jeden Fall, Jürgen und Jens machen einen guten Job. Das ist nicht einfach je größer der Kader wird. Bittel macht schon einigen Spaß mit, aber er greift auch durch, wenn es ihm zu bunt wird. Schade, dass Torsten Otto nicht mehr dabei ist, weil er immer bis ins kleinste Detail gegangen ist. Aber die beiden machen sich echt viel Mühe und wollen das Beste für das Team!

Habt ihr eurerseits Ambitionen auf die erste Mannschaft?

Christian: Ich warte praktisch täglich auf den Anruf (lacht). Im Ernst, ich lege mein Augenmerk auf die Zweite und beschäftige mich momentan nicht mit der 1. Mannschaft. Wenn die Anfrage kommen würde, wäre ich aber sofort am Start und würde die Chance annehmen. Wir haben ja noch einige Jahre vor uns.

Benny: So sehe ich das auch. Ich konzentriere mich ebenfalls auf die zweite Mannschaft. Dadurch, dass ich in den nächsten Tagen wieder bei Becker Sicherheitstechnik anfange zu arbeiten, werde ich eh erstmal weniger Zeit zum trainieren haben.

Die liebe Zeit mal wieder. Da ihr beide bereits Nachwuchs habt, bleibt sicher weniger Freiraum für andere Dinge?

Benny: Ja, das ist manchmal schwer unter einen Hut zu bringen. Dadurch, dass ich getrennt bin, sehe ich meinen Sohn nicht so oft und das muss und will ich natürlich in Einklang bringen. Er ist jetzt 4 Jahre alt und soll bald bei den G-Junioren anfangen.

Christian: Das passt, mein Sohn Noah ist auch vier und so können die Kids zusammen spielen. Ansonsten hätte ich früher nie gedacht, dass ich mit 26 schon zwei Mal Vater bin. Aber ich bin ganz gut reingewachsen und nehme die Rolle an. Die Familie kennt mich nicht anders, meine Frau fährt ab und zu sogar mit auswärts. Die Freiheit für den Fußball muss man sich nehmen. Das klappt ganz gut, mein Sohn ist ja eh mein größter Fan.

Benny: Darüberhinaus führt unsere Freundschaft dazu, dass wir auch viel in der Freizeit machen. Zusammen Fußball gucken, Fifa zocken, Fahrrad fahren oder im Garten bzw. auf dem Balkon ein Bierchen zusammen trinken.

Dass Christian’s Garten durchaus gemütlich ist, kann man ohne Weiteres bestätigen. Benni und Christian gönnen sich zum Sonntagabend erstmal eine Pizza und ein kühles Getränk. Zwangsläufig entsteht die Frage, was die beiden eigentlich von gesunder Ernährung halten?

Christian (lacht): Ich wüsste nicht wann ich das letzte Mal einen Apfel gegessen habe…

Benny: Ich esse auf was ich Hunger habe!

Christian: …und gegen ein Fläschchen am Abend kann doch auch keiner was sagen!

Als Fußballfans drückt ihr bekanntlich dem FC Bayern die Daumen. Was tippt ihr für das  Pokalspiel in Jena und was sagt ihr zum Götze-Wechsel?

Benny: Eigentlich bin ich heimlich RB Fan. Mir gefällt das Projekt.

Christian: Ach hör doch auf! Das ist wohl das einzige was uns beide trennt.

Benny: Aber Bayern wird diese Saison sicher wieder Meister und Pokalsieger. Bei der Champions League kommt es auf das Verletzungspech an. Der Kader ist stark genug dafür und der FCB stellt weltweit die beste Defensive. Das ist eine Hausnummer in Europa!

Christian: Also ich sage, Bayern gewinnt in Jena 5:0

Benny: Ich tippe auf 4:1 für Bayern. Irgendein Lappentor fangen sie sich bestimmt ein. Jena sollten sie nicht unterschätzen.

(Kommentar von Georg: Wenn ich da an letztes Jahr denke, kann Jena ein härterer Gegner sein als man denkt…)

Benny: Zu Götze muss ich sagen, dass ich für den Wechsel bin. Das hat er richtig gemacht, weil er ist ein guter Fußballer und braucht Spielzeit, vor allem für die Nationalmannschaft.

Christian: Er muss es wissen, ich hätte ihm jedoch eher geraten ins Ausland zu gehen.

Benny: Ein Schritt zurück ist vielleicht manchmal besser.

Christian: Siehst du, deswegen bin ich zu Preußen gewechselt und habe mich im Sommer dann doch gegen ein höheres Angebot entschieden (lacht).

Das ist vernünftig. Nun bleiben nur noch eure Schlussworte übrig!

Christian: Ich kann nur sagen, dass ich mich auf die Saison bei Zweiten, die Herausforderung und die Truppe freue und wir viel reißen werden!

Benny: Ich wünsche uns eine erfolgreiche Saison, viele Tore, schöne Spiele und gute Mannschaftsabende. Gut Kick!

Besten Dank für das nette Interview. Wir drücken euch die Daumen, dass alles in Erfüllung geht, was ihr euch vornehmt!

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