Einen wichtigen Auswärtszähler aus Arnstadt entführt - 1:1 beim Oberligaabsteiger
von Markus Fromm
Die Auswärtsfahrt nach Arnstadt stand unter keinem guten Stern. Nahezu täglich trudelten die krankheits- und arbeitsbedingten Absagen bei Trainer Thomas Wirth in der vergangenen Woche ein. Neben Gulov, Seidel, Meißner, Schaffel, Mönchgesang, Yoro, Touray, Prager kam im Abschlusstraining noch die bittere Knieverletzung von Rösener als Absage Nummer 9 dazu, wo wir hoffen, dass sich diese in der kommenden Woche als nicht so schwerwiegend herausstellt. Also musste improvisiert werden. Mit Oppel und dem 37-jährigen Hirsch saßen zwei Thüringenliga-Debütanten auf der Bank. Trotzdem lautete das Ziel, irgendwie einen Punkt mitnehmen.
Man konnte zwar beide Mannschaften kaum voneinander unterscheiden in dunkelblau und grau, aber Schiedsrichter Baudis winkte das durch. Und man hielt die Gastgeber zunächst weg vom eigenen Tor. Jedoch schien Reinhold mit den Trikotfarben ein Problem zu haben, spielte er doch in Minute 14 einen Rückpass direkt in den Fuß von Messing, der aber im letzten Moment von Dolzer noch geblockt wurde. Nach einer halben Stunde eine große Ausgeglichenheit im Spiel, Harbauer dann zweimal mit links Richtung Knoll-Gehäuse, doch beide Male streicht der Ball knapp über den Balken. Kurz darauf eine dicke Gelegenheit von Lvov für Arnstadt, sein Abschluss trudelt an den Pfosten und kann geklärt werden. Kurz vor dem Wechsel nochmal Grünert auf der einen und Noak auf der anderen Seite jeweils aus guter Position über den Kasten. Gerecht konnte man das 0:0 zur Pause durchaus bezeichnen.
Arnstadt wechselte dann zur Pause auf weiße Trikots, was auch den 114 Zuschauern zugute kam. Noak nach Linz-Flanke gleich mal knapp daneben, einen von Fernschild herausgeholten Freistoß legte sich dann Schack gut 18 Meter halblinks vor dem Tor zurecht. Und er legte ihn gefühlvoll über die Mauer in den oberen Knick, bei dem Knoll keinen Zuck machte. Die Preußen-Führung kam zu einem guten Zeitpunkt, sollte aber leider nur zehn Minuten Bestand haben. Dolzer klärte zunächst gegen Hädrich in höchster Not, dann spielte es Arnstadt einmal schnell bis auf Außen, wo Molme III sowohl Linz als auch Patzer tunnelte zum Ausgleich. Nicht unverdient, machte der Gastgeber doch nun mächtig Druck aufs Preußen-Tor. Und sie hätten nur drei Minuten nach dem Ausgleich nachwaschen können. Hoffmann nahm einen leichten Kontakt von Harnisch theatralisch an, Schiedsrichter Baudis zeigte zum entsetzen der Preußen auf den Punkt. Hädrich nahm sich der Sache an, Patzer konnte den Ball aber grandios an den Innenpfosten lenken, der Ball trudelte dann die Linie entlang und konnte geklärt werden. Das wurde wie ein eigenes Tor gefeiert. Jetzt kam Fabian Hirsch mit 37 Jahren zu seinem Thüringenliga-Debüt, er ersetzte den leicht angeschlagenen Pawlak. Matchglück dann für unsere Mannschaft in Minute 71. Varnhagen stocherte einen Ball, der wohl eh ins Netz gegangen wäre über die Linie, der Assistent hob durch diesen Kontakt aber seinen Wimpel und es blieb beim 1:1. Viele Wechsel auf beiden Seiten, so dass kaum Spielfluss aufkam, mit Oliver Oppel feierte ein weiterer Spieler unserer II. Mannschaft seinen Einstand in der Thüringenliga. Irgendwie schien das Remis schon beschlossene Sache, die angezeigten drei Minuten Nachspielzeit waren fast rum, da drang Noak nochmal mit viel Speed in den Strafraum der Gastgeber ein. Connell holte ihn von den Beinen, doch Baudis hatte nicht den Mut, in letzter Sekunde einen Elfmeter für die Gäste zu geben. Bereits dreimal war man Leidtragender einer solchen Entscheidung in der Nachspielzeit in dieser Saison, jetzt doch bitte auch mal einen für uns! Selbst der bereits ausgewechselte Kapitän Varnhagen sprach im Nachgang fair von einem Strafstoß, zumal ja auch Arnstadt in den Genuss eines solchen kam. Und das sorgte für Hektik auf dem Feld. Beim darauffolgenden langen Ball musste Dolzer ins Duell mit Hädrich und bekam für sein Foulspiel die zweite Gelbe Karte und musste runter. Fernschild reklamierte wegen des Elfmeters und dies wohl einmal zu viel, so dass auch er sich die Ampelkarte verdiente. Man war mittlerweile über 7 Minuten drüber und Schiedsrichter Baudis gab auch den Freistoß noch einmal frei. Und es wäre fast zum Supergau beim 9 gegen 11 gekommen. Patzer warf sich ins Getümmel, der Abpraller fiel Ruschke fünf Meter frei vor dem Tor vor die Füße. Schuhmacher verhinderte den Einschlag auf der Linie mit einem Monsterblock und so blieb es beim 1:1. Alles in allem ein gerechter Ausgang, Arnstadt mit dem Mehr an Chancen, Preußen haderte mit der letzten Aktion, dem verweigerten Strafstoß. Es zieht sich ein wenig durch die Saison, dass man nicht unbedingt das Strafstoßglück auf seiner Seite hat, Schiedsrichter Baudis zeigte insgesamt keine schlechte Spielleitung, aber da fehlte wohl der Mut und die bezahlte unsere Mannschaft mit zwei Platzverweisen. Dolzer und Fernschild fehlen nun gegen Fahner Höhe und man kann nur hoffen, dass sich die Personallage wieder etwas entspannt.
Im Fazit dieses Thüringenliga-Spiels ist es trotzdem ein gewonnener Punkt gegen eine individuell gut besetzte Arnstädter Mannschaft. Das Wirth-Team trotzte den ganzen Ausfällen und kann mit dem Punkt gut leben.
Tore: 0:1 Schack (51.), 1:1 Molme III (63.)
Zuschauer: 114
Preußen: Patzer, Engel (89. Schuhmacher), Harnisch, Dolzer, Linz, Fernschild, Pawlak (67. Hirsch), Schack, Noak, Harbauer (85. Oppel), Reinhold (73. Seifert)
weiter im Kader: Gath