Endspiel-Nachbetrachtung - bitte mehr davon!

von Benno Harbauer

Zu einem Fußballfest gehören mehrere Dinge: gutes Wetter, gute Organisation, viele Zuschauer, ein gutes Schiedsrichterteam, aber vor allem zwei Mannschaften, die spielerisch, emotional, kämpferisch und wohl auch im Fairplay-Gedanken auf Augenhöhe sind. Kurz und knapp – davon hatten wir alles am Samstagabend. Es hat gepasst – über eintausend Zuschauer in einem Pflichtspiel in Bad Langensalza ist eher die Ausnahme, zuletzt gab es das 2013 im Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena. Dazu kam mit Dirk Honnef ein Schiedsrichter und die beiden Assistenten, die dem Spiel eben nicht die Richtung vorgaben, sondern die Mannschaften selbst sollten um das Ergebnis streiten. Keine wichtige Fehlentscheidung und kaum Diskussionen, ja wir hatten schon mal Debatten mit dem Schiedsrichter, doch das war eine sehr, sehr gute Vorstellung.

Und die Mannschaften? Für beide stand viel auf dem Spiel, es ging intensiv und hochklassig zur Sache, aber eben immer im Rahmen eines respektvollen Umgangs miteinander. Natürlich gab es manch Wortgefecht, auch die Trainerbänke „tauschten sich einmal verbal aus“, aber gehört das nicht auch dazu? Diese Emotionen in diesem wichtigen Match waren genau das was die Leute sehen wollten. Nach dem Spiel Handshake, Anerkennung der gegenseitigen Leistungen und am Ende ein absolut leistungsgerechtes Remis, mit dem die Preußen logischerweise besser leben können. Dass Arthur Machts zum Partyspielverderber wurde störte nur kurz, vielmehr machten sich beide bereits Gedanken um den letzten Spieltag. Die einen hoffen auf den Ausrutscher in Siemerode, die anderen wollen darüber am besten gar nicht nachdenken und hoffen ebenso auf Großwechsungen, die bereits den Preußen das Leben mächtig schwer gemacht haben.

Es geht also weiter bis zum 18.06., um 16:45 Uhr am kommenden Sonntag wissen wir mehr, wer feiern darf und wer letztlich, vielleicht nur eine, weitere Runde in der Landesklasse drehen muss. Vielleicht findet ja das nächste Aufeinandertreffen beider Vereine in der Verbandsliga statt, man hofft es, hätten es doch beide bereits im nächsten Jahr verdient dort zu spielen. Für dieses spannende, hochklassige und faire Aufeinandertreffen gilt es allen Beteiligten Danke zu sagen, es war ein Abend, wie man ihn in unserem regionalen Siebtligafußball nicht alle Tage vorfindet. Man hätte gern mehr davon.

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