Geduldsspiel am Ende noch gut belohnt

von Jens Freytag

Viel Geduld brauchten die Preußen im gestrigen Vergleich mit dem Tabellenschlusslicht, der SG Westerengel/Schernberg.

Die Gäste standen zu Beginn sehr tief in der eigenen Hälfte und bauten einen doppelten Abwehrriegel auf. So waren die Preußen immer wieder auf der Suche nach einer Lücke im gegnerischen Abwehrbollwerk. Der nach den Regenschlachten der letzten beiden Wochen arg in Mitleidenschaft gezogene Rasen im Stadion machte diese Aufgabe nicht leichter. So blieben gute Chancen zunächst rar gesät. Die besten Möglichkeiten waren ein fulminanter Lattenkracher von der Strafraumgrenze und ein scharfes Geschoss von Hatzky, welches Gästekeeper Jurczok mit gutem Reflex abwehren konnte. Westerengel tat fast nichts für die Offensive, sondern lauerte nur auf Konter. Gleich der erste (nach fast 20 Minuten) wäre fast auch noch von Erfolg gekrönt, aber im letzten Moment konnten die Preußen zur Ecke klären. Das hätte den Spielverlauf bei zeitweise 80% Prozent gefühltem Ballbesitz aber auf den Kopf gestellt.

In der zweiten Hälfte bot sich dann ein etwas anderes Bild. Westerengel wurde mutiger und begann nun mitzuspielen. Man zeigte sich nun öfter in der Preußenhälfte, als den Kurstädtern lieb sein konnte. Allerdings strahlten die Angriffe der Gäste insgesamt einfach zu wenig Torgefahr aus. Die Offensivbemühungen der SG Westerengel/Schernberg hatten aber zur Folge, dass sich zunehmend Lücken im Abwehrverbund der Gäste auftaten. Zudem brachten die drei frühen Einwechslungen neuen Schwung ins Angriffsspiel der Preußen. Letzter Warnschuss war ein Pfostentreffer aus spitzem Winkel. Dann nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Bei einem Angriff über die linke Außenbahn trudelte der Ball wohl über die Torauslinie. Die Gästespieler drehten schon ab, um sich zum vermeintlich bevorstehenden Eckball zu formieren. Doch weder Schiedsrichter noch Schiedsrichterassistent zeigten eine Reaktion. So lief das Spiel weiter und Steven Reinhold erfasste die verwirrende Situation am schnellsten. Seine präzise Hereingabe platzierte Christian Hatzky im unteren, rechten Toreck (62.min). Damit war der Bann gebrochen und die Geuß-Elf drängte nun auf die Vorentscheidung. Auch hier halfen die Gäste kräftig mit. Ein verunglückter Rückpass brachte den Gästetorwart arg in die Bredouille. Dessen misslungener Klärungsversuch landete bei Thomas Schönau, der mit dem 2:0 artig Danke sagte für so viel Freundlichkeit(70.min). Spätestens mit dem 3:0 durch den von Kapitän Max Domeinski verwandelten Foulstrafstoß, nach klarem Foul an Pascal Steinmetz, waren die Fronten endgültig geklärt (75.min). Für Westerengel kam es aber noch dicker. Erst flog der erfahrene Olaf Vlecken mit Gelb-Rot wegen Ballwegschlagens vom Platz (78.min). Er hatte im ersten Durchgang bereits den Gelben Karton wegen Reklamierens gesehen. Und auch in der nächsten Szene haderte die Balßuweit-Elf mit dem Referee. Pascal Steinmetz fiel erneut im Strafraum, wieder gab es Strafstoß. Auch im Preußen-Lager war man sich einig: den muss man nicht unbedingt geben. Sebastian Skibbe war das aber relativ egal und er verwandelte sicher zum 4:0-Endstand (82.min).

Am Ende ein klarer Sieg mit dem die Geduld der Geuß-Elf belohnt wurde.

 

Tore: 1:0 Hatzky (62.min), 2:0 Schönau (70.min), 3:0 Domeinski (75./Foulstrafstoß), 4:0 Skibbe (82./Foulstrafstoß)

 

Zuschauer: 87

 

Aufstellung: Jakubis, John, Gothe, Domeinski, Jäger (ab 51.Reinhold), Steinmetz, Skibbe, Hatzky, Schönau, Frank (ab 56.Lenz) , Röth (ab 61.Scholz)

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