Glückliche Führung über die Zeit gerettet – 1:0-Sieg über Arnstadt

von Markus Fromm

Am Sonntagabend konnte unser Team drei nicht unbedingt eingeplante Punkte ergattern. Vor zahlreichen Fans, die mitunter direkt vom Mittelalterstadtfest ins Stadion pilgerten, profitierten wir nach einer Viertelstunde von einem Blackout der Arnstädter Abwehr und unsere Preußen konnten den knappen Vorsprung tatsächlich ins Ziel bringen, auch wenn die achtminütige Nachspielzeit hoch dramatisch wurde und mehr Spannung brachte, als es vorher in 90 Minuten der Fall war. Unsere Elf machte gegen den Oberliga-Absteiger von Beginn an Druck und ging mit der richtigen Körpersprache in die Partie. Arnstadt hatte durch Kapitän Varnhagen zwar die eine oder andere Kopfballchance, jedoch erzielte unsere Mannschaft mehr oder weniger aus dem Nichts das 1:0. Nils Noak lauerte im Strafraum und wurde mustergültig von der Arnstädter Abwehr mit einem Rückpass von Skaba bedient. Er ließ sich die Einladung nicht entgehen und schoss zielsicher über den Keeper in die Maschen. Bis zur Pause konnte sich der Gegner von diesem selbst fabrizierten Schock nicht erholen und kam zu keinem nennenswerten Abschluss. Unsere Mannschaft spielte gegen den Favoriten die wohl bislang beste Halbzeit der Saison, man befreite sich immer wieder spielerisch und hatte durch Reinhold eine weitere gute Gelegenheit.

Nach der Halbzeit wurde unser Team etwas nachlässiger im Spielaufbau und der Druck der Gäste nahm zu. Aber die Abwehr stand sicher und ließ nichts anbrennen. Fabrice Harnisch rettete zweimal resolut und Julien Patzer agierte als Mannschaftskapitän gewohnt sicher. Die Gäste hingegen kickten eher halbherzig und machten nicht den Eindruck, dass sie den Ausgleich mit aller Macht erzwingen wollten. Wenn der Ausgleich gefallen wäre, hätte es sich um einen glücklichen Treffer gehandelt. Kapitän Varnhagen war noch der aktivste Posten bei den 09ern und setzte in der 80. Minute eine Direktabnahme nach einem Freistoß von der Mittellinie aus drei Metern über das Tor. Letzte Woche wurde aus einer ähnlichen Situation noch ein Gegentreffer kassiert, dieses Mal war dies nicht der Fall.

Unsere Preußen verdienten sich das Glück des Tüchtigen, doch die endgültige Entscheidung wollte nicht fallen. Beim Beginn der vom Schiedsrichter angezeigten vierminütigen Nachspielzeit ging Arnstadts Keeper Knoll mit nach vorn und bereits beim ersten Konter hätten wir alles klar machen können, aber Lamin Touray wartete mit dem Abschluss zu lange. Auch David Gulov vergab im Strafraum in aussichtsreicher Position. Die letzten Minuten waren wahrlich nichts für schwache Nerven. Denn erstens schickte der bis dato souveräne, aber plötzlich unsicher werdende Unparteiische Schröter unseren 10er mit zwei gelben Karten innerhalb weniger Sekunden vom Platz, so dass „Schacki“ nächste Woche aussetzen muss, dann ließ der Referee einfach mal doppelt so lange spielen, wie ursprünglich vorgesehen. Die Krönung des Mannes mit der Pfeife war der letzte Pfiff des Tages, als unsere Jungs an der Mittellinie den Ball eroberten und mit zwei Mann allein auf das leere Tor zuliefen. Wenn er schon übertrieben lang spielen lässt, hätte er uns wenigstens den zweiten Treffer gönnen können. Sei’s drum. Die drei Punkte nehmen wir sehr gern mit und dadurch geht unsere Truppe mit Rückenwind ins Auswärtsspiel beim aktuellen Thüringenmeister nächste Woche in Dachwig. Jedenfalls war es beste Sonntagabend-Unterhaltung und die Preußen-Fans diskutierten noch lange über einen nunmehr gelungenen Saisonstart.

Tor: 1:0 Noak (14.)

Zuschauer: 270

Preußen: Patzer, Linz, Meißner, Harnisch, Dolzer, Fernschild, Pawlak, Schack, Noak (74. Touray), Reinhold (77. Gulov), Rösener (73. Yoro)
weiter im Kader: Dittrich, Engel, Schaffel

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