Gut gerackert, aber kein Tor gemacht: 2:0-Niederlage in Struth
von Markus Fromm
Wie im Vorfeld erwartet, wurde das Prestigeduell beim 1. FC Eichsfeld eine enge und umkämpfte Partie, bei der um jeden Zentimeter des saftigen Grüns gefightet wurde. Leider vergab unser Team kurz nach der Pause die große Gelegenheit aus elf Metern zum Ausgleich und fuhr ohne Ertrag nach Hause. Im Vergleich zur Vorwoche zeigte unser Team in Sachen Leidenschaft und Willen ein ganz anderes Gesicht. Der Auftritt sah von Beginn an euphorisch aus und auch der frühe Rückstand warf unsere Elf nicht aus der Bahn. Ein diagonaler Ball kam flach durch unsere Abwehr und die Eingabe nutzte am langen Pfosten Routinier Pichinot zum 1:0. Trotzdem zogen unsere Preußen ein gefälliges Angriffsspiel auf, gingen immer wieder steil über die Flügel oder wagten sich in Dribblings bis in den Strafraum hinein. Beide Truppen spielten taktisch sehr diszipliniert, weshalb sich bis auf einen Kopfball von Pichinot zunächst keine weiteren Hochkaräter ergaben, denn beiderseits fanden die Eingaben keine Abnehmer oder wurden in höchster Not geklärt. Es war ein gutklassiges Thüringenligaspiel, wenn nicht der Schiedsrichter hin und wieder merkwürdige Entscheidungen gefällt hätte. Ein Hochsprung eines Eichsfelders mit ausgefahrenen Oberarm, an welchem der Ball auf der Sechzehnerlinie landete, blieb ebenso ungestraft, wie ein Tritt gegen Reinhold, welcher im Leben nicht nötig gehabt hätte, einen Elfmeter zu schinden. Stattdessen gab es gelb für Reinhold wegen Schwalbe, was besonders lachhaft anmutete, denn nur Sekunden vorher ließ sich ein gastgebender Akteur im Duell mit Linz an der Eckfahne absichtlich fallen und wurde dafür noch nicht einmal ermahnt. In der Halbzeit mussten sich die Gemüter entsprechend beruhigen und die Struther nahmen die Geschehnisse vermutlich etwas differenziert wahr.
Ohne Diskussion blieb zehn Minuten nach Wiederbeginn jedoch der Strafstoßpfiff für unsere Mannen. Reinhold wurde steil geschickt und zog aus zentraler Position ab. Dabei wurde er am Knöchel getroffen und Schieri Blanke blieb keine andere Wahl. Schack trat vom Punkt an und zielte aus seiner Sicht nach links unten. Leider hechtete genau dort hin der Eichsfelder Schlussmann und Wistuba konnte den Ball mit der Pranke entschärfen. Sehr ärgerlich, denn allen Preußen war klar, dass man heute wohl nicht mehr sonderlich viele „Löwen“ bekommen sollte. Und genau so kam es auch, die Gastgeber spielten es abgeklärt herunter, unserer Mannschaft fiel offensiv zu wenig ein. Stattdessen spielte das Heimteam kurz vor dem Ende steil auf Czosnyka, der womöglich wenige Zentimeter ins Abseits lief, aber der Assistent hatte keinen VAR. Jedenfalls ließ sich der junge Eichsfelder diese Gelegenheit nicht nehmen und besorgte mit einem platzierten Flachschuss direkt neben den Pfosten die Entscheidung. Schade, denn ein Punkt wäre machbar und nicht unverdient gewesen. Immerhin nahmen sich die Teams hinter uns die Punkte wieder gegenseitig weg, während in der Oberliga nun ziemlich sicher ein Thüringer Absteiger feststeht. Aber vielleicht gelingt unseren Preußen ja bereits am kommenden Freitag die große Sensation mit einem überraschenden Sieg oder zumindest einem Punkt gegen den Spitzenreiter aus Heiligenstadt.
Tore: 1:0 Pichinot (11.), 2:0 Czosnyka (85.)
Zuschauer: 231
Preußen: Patzer, Linz, Dolzer, Harnisch, Rösener, Pawlak, Gulov (89. Schaffel), Schack, Harbauer (86. Engel), Noak (76. Touray), Reinhold (65. Mönchgesang)
weiter im Kader: Gath