Hochverdienter Heimsieg gegen Nordhausen mit kurzem Zittern
von Markus Fromm
Das 2:1 liest sich wesentlich knapper, als der Spielverlauf selbst. Mit einer von Beginn an überzeugenden Leistung besiegte unser Team im Nachholspiel die ohne Elan auftretende Gäste-Elf aus Nordhausen und setzt sich damit vorerst an die Spitze der zweiten Tabellenhälfte. Der FSV Wacker hatte aus den letzten sechs Spielen nur einen Punkt geholt und wirkte auch in dieser Partie nicht zielstrebig genug. Stattdessen ging unsere Mannschaft von Anfang an energisch zu Werke und hätte bereits zur Halbzeit mit drei oder vier Treffern führen müssen. Fernschilds Kopfball nach Gulov-Flanke ging knapp vorbei, Harnischs Nachschuss nach einer Ecke wurde kurz vor dem Tor von einem Verteidiger geklärt und Mönchgesangs Schrägschuss flog neben den Winkel. Auch die Versuche von Linz mit links neben den langen Pfosten sowie Noak aus Nahdistanz über das Tor waren zunächst nicht von Erfolg gekrönt. Das alles passierte wohlgemerkt innerhalb der ersten 20 Minuten. Die Gästetruppe, welche eine Mischung aus erfahrenen Haudegen und jungen „Hüpfern“ war, hatte Mitte der ersten Halbzeit ihre erste Gelegenheit mit einem Freistoß durch Schmidt, der knapp neben dem Dreiangel landete. Unsere Preußen blieben hingegen am Drücker und waren öfters schneller am Ball, als der Gegner. Die Belohnung bildete der Führungstreffer kurz vor der Halbzeit. Schack eroberte auf rechts das Leder auf Höhe der Mittellinie und schlug die Kugel in den freien Raum. Hier kam Linz, welcher als Mannschaftskapitän aufgeboten wurde, angerannt und drang in den Strafraum ein. Nordhausens junger Keeper Gröger, der in wenigen Tagen 18 Jahre alt wird, spekulierte auf einen Abschluss auf die kurze Ecke. Mit all seiner Erfahrung zielte Dari aber auf die lange Ecke und der erste Jubeltanz konnte starten.
Mit Beginn der zweiten Hälfte wechselte Nordhausen doppelt, was jedoch keinen Effekt brachte. Unser Schlussmann hatte in seinem zweiten Thüringenligaspiel einen entspannten Nachmittag. Das Preußen-Ensemble blieb weiterhin hungrig und wollte den zweiten Treffer erzielen. Das klappte nach einer gespielten Stunde zur Freude des überwiegenden Teils der 370 Zuschauer, denn die Ultras der Gäste waren nicht angereist. Unsere Mannen setzten Wacker in der Abwehr unter Druck und zwangen die Gäste zu einem Fehlabspiel. Dieses erkannte Schacki am schnellsten und zog nach kurzem Blick direkt aus 30 Metern ab. Der Ball flog wunderschön über den Keeper und landete zum 2:0 im Netz. Diese Führung war nun hochverdient, denn Nordhausen kroch auf dem Zahnfleisch. Frühzeitig hatte Trainer Görke vier Spieler ausgetauscht und seine Formation präsentierte sich relativ rustikal, was sechs gelbe Karten durch den souveränen Schiedsrichter Falk zur Folge hatte. In der abschließenden halben Stunde plätscherte die Partie ziemlich emotionslos vor sich hin, denn nichts deutete auf eine Wendung in diesem Spiel hin. Erst als Wacker in der Nachspielzeit vor Verzweiflung den Ball nochmal in die Spitze schlug und Nordhausens Schwerdt hinterherlief (nach Ansicht der Videobilder revidieren wir uns und müssen anerkennen, dass es kein Abseits war!), wurde es zum ersten Mal spannend. Wackers Kapitän ließ sich die Gelegenheit jedenfalls nicht entgehen, umkurvte unseren Torwart und besorgte den späten Anschluss. Allerdings agierten unsere Preußen anschließend sehr clever und hatten durch „Locke“ sogar noch die Chance auf den dritten Treffer, welche Gröger mit dem ausgefahrenen Fuß aber reaktionsschnell entschärfte. Kurz danach pfiff der Unparteiische ab und unsere Preußen jubelten über einen erhofften, aber nicht unbedingt eingeplanten Heimsieg.
Unsere Jungs konnten den Abstand auf Nordhausen auf lediglich vier Zähler verkürzen. Breits in zwei Wochen stehen sich beide Kontrahenten erneut gegenüber (4. Mai, 14 Uhr, AKS). Dann hat unsere Mannschaft vor der Partie hoffentlich 30 Zähler auf dem Konto, wenn ein weiteres erfolgreiches Heimspiel am kommenden Samstag (26. April, 15 Uhr, SdF) gegen Schleiz gelingt.
Tore: 1:0 Linz (39.), 2:0 Schack (59.), 2:1 Schwerdt (90.+2)
Zuschauer: 370
Preußen: Gath, Linz (90.+1 Schuhmacher), Harnisch, Meißner, Dolzer, Mönchgesang, Pawlak, Fernschild, Gulov (74. Reinhold), Schack (87. Engel), Noak
Weiter im Kader: Hartmann, Schaffel, Touray